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0560 - Gucky, der Tambu-Gott

Titel: 0560 - Gucky, der Tambu-Gott
Autoren: Unbekannt
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denn er bewegte sich ja selbst fast mit Lichtgeschwindigkeit, und es hätte Minuten dauern müssen, bis ihn das Licht einholte. Die Bombe erzeugte demnach eine Energieexplosion, deren Teilchen sich mit Überlichtgeschwindigkeit bewegten.
    Eine Parabombe also...
    Ihm blieb keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn nun trat ein zweiter Effekt ein, mit dem er nicht gerechnet hatte, der jedoch seine Aufgabe^ nicht nur erleichterte, sondern zugleich beendete.
    Die beiden anderen Bomben wurden durch Schockwellen der ersten ebenfalls zur Detonation gebracht.
    Der Mausbiber fühlte sich plötzlich scheinbar hinter der Korvette hergerissen, so als sitze dort ein Telekinet, der ihn ins Schiff zurückholen wollte. In Wirklichkeit waren das die Schockwellen der drei Detonationen.
    Er überlegte nicht lange.
    Hastig peilte er Rhodans Gedankenimpulse an, konzentrierte sich auf ihn - und landete auf seinem Schoß.
    „Nichts wie ab!" keuchte er, nachdem er schnell den Helm geöffnet hatte. „Die Druckwellen sind gleich hier.
    Paraexplosionen!"
    Mentro Kosum hatte alles schon vorbereitet. Er drückte nur den Knopf ein, der den Linearflug aktivierte. Von einer Sekunde zur anderen verließen sie den Normalraum und waren in Sicherheit.
    Lord Zwiebus, der zu seinem allergrößten Bedauern die Vorgänge auf dem Planeten Harda-Hardy nur am Rande miterlebt hatte, weil er an Bord der Korvette geblieben war, saß geduldig in Guckys Kabine auf einem viel zu kleinen Sessel und betrachtete den Mausbiber, der auf seinem Bett lag und schlief.
    Rhodan hatte ihn gebeten, ein wenig auf den Ilt zu achten. Man näherte sich der MARCO POLO und würde in knapp einer Stunde eingeschleust werden.
    Er seufzte und nahm einen Schluck aus dem Glas. Dann lehnte er sich zurück, wobei er beinahe mit seiner ganzen Sitzgelegenheit zusammengebrochen wäre. Leise fluchte er und beschloß, in Zukunft vorsichtiger zu sein.
    Aber der Mausbiber mußte das Geräusch dennoch gehört haben.
    Er öffnete die Augen und sah Lord Zwiebus an, so als erkenne er ihn nicht. Für den Bruchteil einer Sekunde allerdings war ein Zucken um seine Mundwinkel gewesen, aber als er sich jetzt ein wenig aufrichtete, war sein Gesicht ernst und würdevoll.
    „Lebewesen der ersten Versuchsklasse, willst du nicht vor deinem Schöpfer niederknien?" fragte er mit einer Stimme, die sämtliche Drohungen des Universums auszudrücken schien.
    „Danke mir, dem großen Tambu-Gott!"
    Lord Zwiebus, der natürlich von der verrückten Geschichte gehört hatte, starrte den Mausbiber voller Zweifel an. Auf seiner wulstigen Stirn erschien eine dicke Falte. Dabei hatte Rhodan ihm versichert, es bestünde keine Gefahr mehr, daß Gucky abermals den Verstand verlieren würde.
    „Oh!" machte er fassungslos.
    „Auf die Knie, Unwürdiger!" fauchte Gucky ihn an.
    Lord Zwiebus zwängte sich mühevoll aus dem schmalen Sessel und überlegte, warum er so leichtsinnig gewesen war, den Interkom nicht einzuschalten. Nun war es zu spät. Er konnte niemanden zu Hilfe rufen. Um Zeit zu gewannen, kniete er nieder.
    „Bete mich an!" forderte Gucky ihn auf.
    Lord Zwiebus bedauerte, seine Keule nicht zur Hand zu haben.
    Damit hätte er den Ilt schon auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Doch die Keule lag in seiner Kabine.
    „Großer Tambu-Gott", sagte er widerwillig. „Ich werde dir dienen und dir gehorchen."
    In Guckys Augen blitzte der Schalk, aber nur für einen Moment.
    „Gut so", lobte er gnädig und setzte sich aufs Bett. „Dann krieche hinüber zum Kühlschrank und hole mir eine Limonade, Diener!"
    Lord Zwiebus zögerte. In Guckys Stimme war plötzlich etwas, das er zur Genüge kannte. Das war nicht mehr die herrische Stimme desTambu-Gottes ...!
    Vorsichtig kroch er auf den Schrank zu, aber dann drehte er sich plötzlich um - und sein Blick begegnete dem Grinsen des Mausbibers, der sich nur mit Mühe zurückhielt. Als er allerdings feststellen mußte, daß er ertappt worden war, brach er in quietschendes Gelächter aus und schlug sich vor Vergnügen auf die Schenkel.
    „Hihi!" kicherte er schließlich. „Was ist mit meiner Limonade?"
    „Die kannst du dir selbst holen", knurrte Lord Zwiebus, erhob sich und kehrte auf seinen Platz zurück, um sich zu setzen.
    „Du Tambu-Gott! Hast du mir vielleicht einen Schrecken versetzt! Ich dachte, nun ginge es wieder los!"
    Gucky stand auf und holte sich sein Getränk.
    Er setzte sich wieder auf sein Bett.
    „Wenn ich mir das alles so richtig überlege, wärest
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