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056 - Die Rache der Mumie

056 - Die Rache der Mumie

Titel: 056 - Die Rache der Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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in der Ferne war der Verkehrslärm zu hören.
    Er spürte die Ausstrahlung des Ringes. Er war ganz in der Nähe.
    Nefer-Amun duckte sich. Der Hund kläffte weiter, sprang einen Meter vor, und die Mumie griff zu. Das Tier stieß einen winselnden Laut aus, als ihm Nefer-Amun das Genick brach. Er hob den Hund hoch, wankte zum Schwimmbecken und warf ihn hinein. Dann taumelte er auf das Haus zu. Jeder Schritt bereitete ihm Mühe. Nach einigen Minuten hatte er eine Terrasse erreicht. Er blieb stehen. Die Ausstrahlung des Ringes wurde stärker. Er ging rasch weiter, drückte eine Tür auf und betrat das Innere des Hauses. Sein Körper lechzte nach Blut. Er spürte die Anwesenheit von Menschen. Als er Schritte hörte, lief er weiter und öffnete die erste Tür, an der er vorbeikam.
    Es war ein Badezimmer. Er sperrte die Tür hinter sich ab und setzte sich auf die Badewanne.
    Ich muss warten , dachte Nefer-Amun. Ich muss warten, bis mich Olivaro ruft.
    Wieder hörte er Stimmen, verstand aber kein Wort. Er schloss die Augen und versuchte das Zittern seiner Arme zu unterdrücken.

    »Sieh nach, was Fredo hat!«, sagte Pedro Munico zu seiner Frau.
    »Er wird sich schon wieder beruhigen«, meinte Maria.
    »Mich stört das Bellen«, brummte Pedro.
    »Roswita!«, rief Maria.
    »Ich sagte dir, dass du nachsehen sollst«, knurrte Pedro Munico ungehalten. »Du bist …«
    Er brach ab, als Roswita ins Zimmer trat. Sie war erst seit drei Monaten bei Munico angestellt, eine junge schüchterne Frau. Pedro sah sie flüchtig an, griff nach der Zeitung und tat so, als würde er lesen.
    Munico war fünfzig Jahre alt; ein breitschultriger Mann, der einen gewaltigen Schnauzbart hatte.
    »Geh in den Garten, Roswita!«, sagte Maria. »Beruhige den Hund!«
    Die junge Frau nickte und ging aus dem Zimmer.
    »Ich werde Roswita entlassen«, sagte Maria.
    Pedro Munico schleuderte wütend die Zeitung auf den Tisch. »Weshalb?«
    »Sie macht dir schöne Augen«, sagte Maria.
    »Jetzt reicht es mir aber!« Munico sprang auf. »Angeblich macht mir jedes Dienstmädchen schöne Augen. Deine Eifersucht ist nicht auszuhalten, Maria.«
    Vor zwanzig Jahren, als er sie geheiratet hatte, war sie eine Schönheit gewesen. Davon war nichts mehr übrig geblieben. Ihr Gesicht war rund wie der Vollmond, sie hatte ein Doppelkinn, der Busen war schwabbelig geworden und ihr Bauch so gewaltig, dass man glauben konnte, sie sei im neunten Monat schwanger.
    »Ich gefalle dir nicht mehr«, sagte Maria.
    Munico unterdrückte die Antwort, die ihm auf der Zunge lag.
    Roswita trat ins Zimmer.
    »Fredo ist verschwunden«, sagte sie.
    »Unsinn!«, brummte Munico. »Er wird irgendwo im Garten stecken. Gott sei Dank hat er mit der Bellerei aufgehört!«
    Munico warf seiner Frau einen bösen Blick zu und ging an ihr vorbei. Maria hatte Recht, sie gefiel ihm nicht mehr – er hatte von ihr endgültig genug. Seit längerer Zeit hielt er sich eine Freundin, die er zweimal wöchentlich traf.
    Er spazierte über die Terrasse, blieb einen Augenblick stehen und streckte sich.
    Maria hatte an allem etwas auszusetzen. Vor allem ärgerte es sie, dass er ein kleines Vermögen für antike Gegenstände ausgegeben hatte. Sie konnte nicht verstehen, dass er verbissen Antiquitäten sammelte.
    Unwillkürlich grinste er. Wenn ich Maria erzähle, dass ich einen Ring besitze, der Nefer-Amun gehörte, bekommt sie einen Schreianfall. Sie war eine ängstliche Frau. Gestern war ein Bericht über die Mumie im spanischen Fernsehen gesendet worden, den sie für bare Münze genommen hatte.
    »Fredo!«, rief er seinen Hund. »Fredo!«
    Zum Teufel, wo steckte der Hund! Sonst kam er augenblicklich, wenn er gerufen wurde.
    »Fredo!« Seine Stimme klang ungeduldig.
    Munico ging einmal rund ums Haus, doch der Schäferhund blieb verschwunden. Munico kontrollierte das Gartentor; es war abgesperrt. »Der Köter kann sich nicht in Luft aufgelöst haben.« Missmutig stapfte er zur Terrasse zurück. Er wandte den Kopf um, und sein Blick fiel auf das Schwimmbecken. »Der blöde Kerl wird doch nicht …«
    Rasch ging er zum Pool und blieb stehen. Der Hund lag in einer Ecke, die Beine vollkommen verrenkt.
    »Fredo!«, rief Munico entsetzt. Er stieg die Leiter hinunter und kniete neben dem Schäferhund nieder. Fredo war tot. Er hatte sich das Genick gebrochen. Munico richtete sich kopfschüttelnd auf. Es kam ihm unwahrscheinlich vor, dass das Tier von allein ins Becken gefallen war.
    Ein Einbrecher? , fragte er sich.
    Munico
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