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056 - Die Rache der Mumie

056 - Die Rache der Mumie

Titel: 056 - Die Rache der Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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leise. »Warum öffnet er nicht?«
    »Zu seinem Arbeitszimmer gibt es sonst keinen Zugang?«, fragte mich Andy.
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, nur diese Tür.«
    »Auch kein Fenster?«
    »Kein Fenster und keinen Kamin.«
    »Ich brauche irgendetwas, womit ich die Tür aufbrechen kann«, sagte Andy.
    Ich führte ihn in Bobs Werkstatt. Er nahm einen Hammer und ein Brecheisen mit und mühte sich fast fünf Minuten ab, bis er endlich die Tür aufbekam.
    Als er ins Zimmer trat, sah ich, wie er zusammenzuckte. Dann wandte er mir den Kopf zu.
    »Bleib draußen, Vera!«, sagte er tonlos.
    »Was ist? Lass mich …«
    »Nein«, sagte er hart. »Kim, bring Vera ins Wohnzimmer! Und ruf die Polizei an!«
    »Ich will wissen, was mit …«
    Andys Gesicht war eine Maske.
    »Bob ist tot«, sagte er fast unhörbar.
    »Ich will hinein!«, brüllte ich.
    Andy hielt mich zurück. Er ließ mich nicht in das Arbeitszimmer.

    Andy Bester, sechsunddreißig, Rechtsanwalt,
    seit frühester Jugend mit Robert Zeleny befreundet
    Bob war irgendwie anders. Er wirkte verstört. Ich kannte ihn seit zwanzig Jahren. Meist war er gut aufgelegt, doch wenn er so geistesabwesend wirkte, war es besser, wenn man ihn in Ruhe ließ. Gewöhnlich kam er nach einiger Zeit selbst damit heraus, was ihn bedrückte. Ich machte ein paar Witze, und Bob taute langsam auf. Wir aßen eine Kleinigkeit. Bob schien sich gefangen zu haben. Doch während des Spiels spürte ich, dass er mit den Gedanken ganz woanders war. Er spielte wie ein blutiger Anfänger. Ich konnte nur den Kopf schütteln, sagte aber nichts zu ihm. Mitten im Spiel ließ er plötzlich die Karten fallen und lehnte sich zurück. Seine Hände zitterten. Mit dem Handrücken wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Dann rannte er aus dem Spielzimmer und sperrte sich in seinem Arbeitszimmer ein. Wir hörten einen lauten Schrei. Irgendetwas fiel zu Boden. Als er nicht öffnete, brach ich die Tür auf.
    Er lag vor dem Schreibtisch – tot, das sah ich sofort.
    Ich wollte Vera den Anblick ersparen, deshalb brachte ich sie ins Wohnzimmer, während meine Frau die Polizei anrief.

    Sam Whistler, achtundvierzig, Sergeant
    Ich bekam von der Zentrale um zweiundzwanzig Uhr acht den Anruf, ich sollte in die Hudson Street 235 fahren. Fünf Minuten später blieb ich vor dem Haus stehen. Eine junge Frau öffnete mir. Ich trat ins Haus und hörte eine andere Frau weinen. Mr. Bester kam mir entgegen. Ich kenne ihn, habe ihn schon des Öfteren bei Gerichtsverhandlungen gesehen. Er führte mich in Zelenys Arbeitszimmer. In meiner Laufbahn habe ich schon einige Tote gesehen, aber bei dem Anblick Zelenys verkrampfte sich mein Magen.
    Mr. Zeleny lag auf dem Rücken. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt. Die Brille hing schräg über seine Stirn, seine Kehle war zerfetzt. Man sah die Halswirbel. Nirgends war Blut zu sehen. Das überraschte mich. Bei dieser Wunde hätten der Teppich und der Anzug des Toten blutverschmiert sein müssen. Verdammt merkwürdig.
    Ich verständigte die Mordkommission und blieb im Zimmer bei dem Toten.

    Dr. Peter Forrester, fünfundfünfzig, Polizeiarzt
    Die Leiche war eiskalt. In der Kehle des Toten befand sich eine faustgroße Bisswunde. Deutlich war der Abdruck von scharfen Zähnen zu sehen. Bei der Obduktion stellte ich fest, dass Teile der Luft- und Speiseröhre fehlten. Der Körper war völlig ausgeblutet, obwohl am Tatort nicht ein Tropfen Blut gefunden wurde. Todesursache: Luftembolie. Nachweis: Öffnung des Herzens unter Wasser mit Messung der austretenden Gasmenge. Befund anbei. Leichenflecke waren keine festzustellen, was bedeuten würde, dass Robert Zeleny seit mindestens acht Stunden tot war, als er gefunden wurde. Die Leichenstarre war bereits eingetreten.
    Die Analyse des Mageninhalts ergab, dass Zeleny keine giftigen Substanzen zu sich genommen hatte.

    John J. Austin, einundvierzig, Leiter der Abteilung für Spurensicherung
    Im Arbeitszimmer von Robert Zeleny war es zu einem Kampf gekommen. Dabei fiel eine Stehlampe um. Im Zimmer wurden keine Fingerabdrücke gefunden – außer die des Verstorbenen. Der Raum wurde genauestens auf eventuelle Geheimtüren untersucht, doch keine gefunden. Der einzige Zugang zum Zimmer ist eine massive Eichenholztür, die von außen aufgebrochen wurde. Der Schlüssel steckte innen im Schloss. Die Fingerabdrücke auf dem Schlüssel waren verwischt. Auf dem Schreibtisch wurden einige antike Schmuckstücke gefunden, neben denen ein Brief lag. Aufstellung
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