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056 - Die Rache der Mumie

056 - Die Rache der Mumie

Titel: 056 - Die Rache der Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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…«
    »Die Grabkammer Nefer-Amuns war leer«, sagte Coco. »Alle Gegenstände, der Sarkophag, die Türen, ja sogar die Wandinschriften waren verschwunden, als Gamal Kassim mit seinen Leuten einen Zugang freigegraben hatte. Niemand weiß, wo sich die Mumie aufhält.«
    Der Dämonenkiller ging im Zimmer auf und ab.
    »Ein Versuch kann nicht schaden«, sagte er schließlich. »Wir werden an alle Sammler Telegramme schicken, ihnen sagen, dass sie sich in Gefahr befinden, und auf die vier toten Sammler hinweisen.«

    Olivaros Gedanken waren voller Bitterkeit. Er hatte seine Chance schlecht genutzt. Dabei war anfangs alles ganz nach Plan gelaufen.
    Nach Asmodis Tod hatte er die Maske fallen gelassen. Er hatte sich nie offen gegen Asmodi gestellt, war auch nie besonders innerhalb der Schwarzen Familie hervorgetreten. Das war vielleicht der entscheidende Fehler gewesen. Er hatte versäumt, sich die Gunst der mächtigsten Sippen der Schwarzen Familie zu sichern. Und wahrscheinlich war es auch ein Fehler gewesen, Dorian Hunter und Coco Zamis gelegentlich zu helfen. Einige Mitglieder der Familie waren misstrauisch geworden. Sie hatten vermutet, dass Olivaro nicht ganz unschuldig an Asmodis Tod gewesen war.
    Trotzdem hatte sich Olivaro zum Herrn der Finsternis ernannt. Er nahm den Namen Magus VII. an. Seine Herrschaft stand jedoch von Beginn an auf schwachen Füßen. Der Großteil der mächtigsten Sippen blieb zwar anfangs neutral; sie warteten ab, wie sich Olivaro bewähren würde. Innerhalb kürzester Zeit machte er sich aber immer unbeliebter. Es gelang ihm nicht, seine Position zu stärken. Er verärgerte einige der neutralen Gruppen, die sich schließlich offen gegen ihn stellten. Damals hätte er mit aller Kraft durchgreifen müssen; doch er zögerte – und das wurde ihm zum Verhängnis.
    Er dachte an Coco Zamis. Niemals hätte er sie als Gefährtin wählen dürfen. Sie machte ihn innerhalb der Schwarzen Familie lächerlich; und als er sich endlich dazu entschlossen hatte, sie zu töten, war es bereits zu spät gewesen. Olivaro hatte Tangaroa geweckt, dieses schreckliche Monster, das er hatte töten müssen.
    Coco Zamis und Dorian Hunter lebten noch immer. Aber irgendwann würde der Tag kommen, an dem er sich rächen konnte.
    Immer mehr seiner Freunde hatten sich von ihm abgewandt. Schließlich hatte er allein dagestanden. Es war ihm keine andere Wahl geblieben; er hatte abdanken müssen. Er hatte versagt und war von den Dämonen enttäuscht. Grollend hatte er sich zurückgezogen. Er wollte nicht mehr in die Geschicke der Welt eingreifen.
    Die Schwarze Familie war jetzt zersplittert. Es herrschte unter den Dämonen ein anarchistisches Durcheinander. Oft kam es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Sippen. Niemand konnte beurteilen, wohin das alles führen würde.
    Olivaro hauste auf einer kleinen Insel, die mit magischen Fallen gesichert war. Niemand kümmerte sich um ihn. Für die Schwarze Familie existierte er nicht mehr. Er hatte die Insel ganz nach seinem Geschmack gestaltet und gab sich dem Studium alter Bücher hin. Doch noch immer hatte er sich nicht an die Einsamkeit gewöhnt.
    »Olivaro!«
    Der Ruf war ganz schwach gewesen.
    Der ehemalige Herr der Finsternis schloss die Augen und konzentrierte sich. »Wer ruft mich?«, fragte er.
    »Nefer-Amun.« Diesmal klang die Stimme lauter. »Hörst du mich, Olivaro?«
    »Ich höre dich.«
    »Ich brauche Hilfe!«
    Olivaro lachte bitter. »Ich kann dir nicht helfen, Nefer. Niemand kann dir helfen.«
    »Du musst mir helfen, Olivaro. Habe ich dir nicht oft genug beigestanden?«
    »Dafür hast du stets den vereinbarten Lohn bekommen, Nefer.«
    »Ich kann keinen Astralkörper bilden«, sagte Nefer-Amun. »Der Sarkophag, in dem sich mein mumifizierter Körper befunden hatte, wurde geöffnet. Die Mumie erwachte. Ich bin nicht in der Lage, meinen Geist von der Mumie zu trennen. Ich bin mit dem Körper verbunden und kann mein Ka nicht mehr auf normale Art aufladen. Ich muss selbst töten. Die Mumie braucht Blut, frisches Blut. Ich kämpfe dagegen an. Schon immer hatte ich Dämonen verachtet, die sich vom Blut der Sterblichen ernährten. Du musst mir helfen, Olivaro.«
    »Ich weiß deine früheren Dienste sehr zu schätzen, Nefer«, meinte Olivaro, »aber ich kann nichts für dich tun. Ich bin entmachtet. Auch dein Opfer konnte mich damals nicht retten. Wir sind zwei Verlorene.«
    »Ich kann meine früheren Fähigkeiten nicht zurückbekommen, aber ich habe eine
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