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056 - Die Rache der Mumie

056 - Die Rache der Mumie

Titel: 056 - Die Rache der Mumie
Autoren: Dämonenkiller
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nicht auf, da er wusste, dass es sinnlos war; nicht nur sinnlos, sondern auch gefährlich. Bekam die Mumie kein Blut, würde der Körper zu Staub zerfallen. Und das Absterben des Körpers würde sein endgültiger Tod sein.
    Olivaro wird mir helfen , dachte Nefer-Amun. Das kann meine Rettung sein. Die Gier nach Blut wurde unerträglich. Sein Leib krampfte sich zusammen.
    »Nefer-Amun!«
    Er richtete sich auf. Olivaro rief ihn.
    »Ja«, sagte die Mumie mit krächzender Stimme.
    »Ich benötige noch einige Auskünfte, Nefer«, sagte Olivaro. »Ich brauche die Namen der Leute, die deine Grabbeigaben besitzen.«
    Die Arme der Mumie zitterten. Sie schloss die Augen, die zwischen den verklebten Leinenbinden zu sehen waren. Ihr ganzer Körper war umwickelt. Ihr Schädel war kahl geschoren gewesen, doch jetzt wuchs das Haar wieder. Es war durch die Binden gewachsen, hatte sich teilweise mit ihnen verbunden. Das Haar war wirr, strähnig und schneeweiß.
    Nefer wusste, wo sich die restlichen Grabbeigaben befanden; und er kannte auch die Männer, die sie besaßen.
    »Ingmar Björksten, Stockholm«, sagte Nefer-Amun. »Er besitzt ein Alabastergefäß. Dr. Mario Candini, Milano. Er hat einen goldenen Falken gekauft. Bob de Graaf, Brüssel. Er …«
    Nefer-Amun zählte Olivaro die Namen aller Sammler auf, dann schwieg er.
    »Nefer«, sagte Olivaro, »du gehst jetzt zu Charles Skilton! Hast du mich verstanden?«
    »Ja. Aber weshalb gerade zu …«
    »Skilton wohnt in Brighton«, sagte Olivaro. »Ich vermute, dass sich Hunter mit Skilton in Verbindung setzen wird. Und das werden wir verhindern. Er soll zu spät kommen. Sobald du Skilton getötet hast, setzt du dich wieder mit mir in Verbindung. Dann werde ich dir alles erzählen.«
    »Warte, Olivaro!«
    Doch Olivaro hatte sich bereits zurückgezogen.
    Nefer-Amun stand auf. Er hatte sich noch immer nicht an den Gebrauch seiner Glieder gewöhnt. Seine Bewegungen waren unsicher und abgehackt.
    Charles Skilton , dachte Nefer-Amun und konzentrierte sich auf den goldenen Leuchter. Es war ein kostbares dreiflammiges Kunstwerk, ganz aus Gold und mit unzähligen Edelsteinen verziert.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, und Nefer-Amun hatte mit der Grabbeigabe Kontakt aufgenommen. Für ihn war der Gegenstand ein Teil seiner selbst, untrennbar mit seinem Geist verbunden.

    Charles Skilton war ein breitschultriger, dreiundfünfzig Jahre alter Multimillionär, der sein Geld nicht immer auf redliche Art erworben hatte. Einige Male war er mit der Polizei in Konflikt gekommen, doch nie war ihm etwas nachzuweisen gewesen.
    Seit frühester Jugend hatte er eine Schwäche für Kerzenleuchter gehabt. Im Laufe der Jahre hatte er es zu einer gewaltigen Sammlung gebracht. Überall in seiner riesigen Villa standen Kandelaber herum. Er liebte Kerzenschein. In seinem Haus war es verpönt, elektrisches Licht zu verwenden. Stundenlang konnte er in seinem gewaltigen Spiegelzimmer sitzen, in dem auf verschieden großen Tischen Hunderte von Kerzenleuchtern standen. Er ging dann von einem Leuchter zum anderen, steckte die Kerzen an, setzte sich und blickte in den flackernden Schein.
    Auf den ägyptischen Leuchter, den er vor vier Wochen gekauft hatte, war er besonders stolz. Er war das Prunkstück seiner Sammlung. Zufrieden stand Charles Skilton vor dem Leuchter.
    »Idioten!«, brummte er vor sich hin. »Sie glauben, dass sie mir Angst einjagen können. Ein Fluch soll auf dem Leuchter liegen. So ein Quatsch. Sie wollen nur, dass ich ihn verkaufe. Doch daraus wird nichts.«
    Und falls ihm dennoch jemand dumm kommen sollte, so würde er sich wundern: Skilton trug stets eine geladene Pistole bei sich.
    Er streckte die rechte Hand aus, strich liebkosend über den schweren Leuchter und hob ihn hoch. Er hatte ein kleines Vermögen für dieses Kunstwerk bezahlt.
    Skilton verließ das Spiegelzimmer. Den ägyptischen Leuchter nahm er mit. Er sperrte den Raum ab und betrat das gewaltige Esszimmer. Der Tisch war festlich gedeckt. Vorsichtig stellte Skilton den Leuchter auf den Tisch. Aus einem Schrank holte er nach längerem Suchen drei kunstvoll geformte Kerzen, die perfekt zum Kerzenständer passten. Er zündete sie an, trat zwei Schritte zurück, brummte zufrieden. Der Kerzenschein brachte die Edelsteine zum Glühen. Es sah wunderhübsch aus.
    Skilton steckte sich eine Zigarre an und hob den Kopf, als leise an die Tür geklopft wurde.
    »Herein!«, sagte er friedlich gestimmt.
    Eines seiner Dienstmädchen steckte den Kopf ins
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