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056 - Der Banknotenfälscher

056 - Der Banknotenfälscher

Titel: 056 - Der Banknotenfälscher
Autoren: Edgar Wallace
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-Verzeihung: Mrs. Clifton . . .«
    »Es wäre wohl passender, wenn Sie mir sagten, was Sie noch zu sagen haben«, ließ sich Peters ruhige und kühle Stimme hören. Er war nicht wiederzuerkennen - es war ganz so, als hätte der verstörte Mann, den Jane noch vor wenigen Minuten vor sich gesehen hatte, das Zimmer verlassen und ein anderer Mensch wäre an seine Stelle getreten.
    »Na los, decken Sie Ihre Karten auf und lassen Sie sehen, wieviel falsche Trümpfe Sie im Spiel haben.«
    Donald zuckte zusammen. Er war gewohnt, nach einem vorher genau ausgeklügelten Plan vorzugehen - jetzt mußte er innerhalb einer Sekunde völlig neue Entschlüsse fassen, und das verleitete ihn zu einer Unvorsichtigkeit.
    »Wie hoch würden Sie Ihren Seelenfrieden einschätzen, Clifton?« fragte er mit frechem Grinsen. »Zahlen Sie mir hunderttausend Pfund, und Sie sind alle Ihre Sorgen los. Ich kann Ihnen ein neues Leben schenken, aber Sie müßten sich rasch entscheiden, mir den Lohn dafür zu geben.«
    Peter riß die Tür zum Gang auf.
    »Hinaus!«
    Wells nahm seinen Hut. »Sie haben sich von Ihrer Frau beeinflussen lassen und vergessen ganz die Dienste, die ich Ihnen geleistet habe . . .«
    »Muß ich Sie daran erinnern, daß Ihre Dienste niemals selbstlos waren?« entgegnete Peter. »Ich will Ihnen nur bestätigen, daß ich mich der Meinung meiner Frau über Sie voll anschließe.«
    Wells zögerte noch immer.
    »Sie haben wohl vergessen, daß Ihre Frau als M i tschuldige verhaftet werden wird, wenn die Polizei die Wahnheit über den Mord an Basil Hate erfährt.« Er blickte mit hämischem Grinsen zu Peter.
    Schweigend wies Peter den Arzt mit einer Handbewegung aus dem Zimmer. Dann folgte er ihm noch zum Haustor und warf es hinter ihm ins Schloß. Als er zurückkam, fand er Jane, befreit lachend, am Fenster lehnen. Er sah sie verwundert an, dann begann er selbst zu lachen. Jane wurde als erste wieder ernst.
    »Jetzt geht es hart auf hart, Peter«, sagte sie.
    Sie wußte, daß die Krise in Peters und ihrem Leben ganz nahe bevorstand, und daß sie es mit Gegnern zu tun hatten, die auch vor einem Mord nicht zurückschreckten. Nur über eine Frage hätte sie noch gern Klarheit erlangt: Warum war Basil Hate am Abend nach ihrer Hochzeit nach Longford Manor gekommen ?
    Einer inneren Eingebung folgend, streckte sie die Hand zum Telefon aus, um John Leith anzurufen.
    »Nun, Jane, wozu hast du dich entschlossen?«
    Sie begriff im ersten Augenblick gar nicht, was ihr Vater eigentlich meinte.
    »Ich mich entschlossen? Oh, du wußtest also, daß Donald Wells herkommen würde?«
    Sie erhielt keine Antwort und wiederholte daher ihre Frage.
    »Ja, ich wußte es. Was wird Peter tun?«
    »Ich werde es dir sagen, Vater, wenn du mir vorher eine Frage beantwortest.«
    »Ich werde dir jede Frage gern beantworten, Jane.« Aus seiner Stimme klang ein Unterton von Überraschung, die sich in Bestürzung verwandelte, als sie fragte:
    »Warum hast du am Abend nach meiner Hochzeit Basil Hate nach Longford Manor geschickt?«
    Jane hörte, wie ihr Vater scharf die Luft einzog. Als er nach einer Weile wieder sprach, klang seine Stimme schärfer und schriller.
    »Hat er dir das erzählt? Nun ... Ich wollte dich keiner Gefahr aussetzen . . . Von Seiten Peters, meine ich ... Bei der erblichen Belastung ... Ich dachte, es wäre gut, jemanden bei der Hand zu haben - «
    »Ich verstehe, Vater. Du hast also gewußt oder dir doch wenigstens eingebildet, daß Peter wahnsinnig ist - und du wolltest trotzdem, daß ich ihn heirate!«
    Sie wartete keine Antwort ab, sondern legte den Hörer auf. Das Telefon klingelte dann minutenlang, aber sie antwortete weder selbst, noch erlaubte sie Peter, für sie zu sprechen; und als eine halbe Stunde später John Leith in höchster Erregung selbst erschien, wurde ihm trotz stürmischen Klingelns nicht aufgemacht, weil Jane vom Fenster ihres Schlafzimmers aus sein Kommen bemerkt hatte.

18
    Mr. Bourke saß am Schreibtisch und spielte mit dem Brieföffner. Inspektor Rouper teilte seine Aufmerksamkeit zwischen der Person seines Vorgesetzten und dem lebhaften Treiben am Themseufer, das er von seinem Platz am Fenster beobachten konnte. Auf dem Schreibtisch lag eine Anzahl Kupferplatten, die Bourke von Zeit zu Zeit mit größter Aufmerksamkeit betrachtete.
    »Die Sache ist völlig klar, Sir«, behauptete Rouper. »Clifton hat irgendwie erfahren, daß wir eine Haussuchung vornehmen würden. Er hat also die Druckerpresse und die Platten weggeräumt
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