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0557 - Die Schlangengruft

0557 - Die Schlangengruft

Titel: 0557 - Die Schlangengruft
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie sich vor ihm mit dem Scheinwerfer bewegten. Hinter ihnen war Dunkelheit.
    Zamorra brauchte jetzt nicht mehr vorsichtig jeden Fuß vor den anderen zu setzen. Er sah ja, ob die anderen vor ihm auf Fallen stießen und wie sie damit fertig wurden.
    Doch offensichtlich gab es keine Fallen mehr…
    Der Gang endete in einem großen, hallenartigen Raum.
    Und darin befand sich…
    Das Grab der Kreuzritter!
    ***
    Drei Sarkophage standen in dem großen Raum, der von Spinnweb-Schleiern verhangen war, als habe jemand Gardinen angebracht. Die Abdeckplatten der Gräber trugen als Reliefdarstellung die Abbildungen der Männer, die in den Steinsarkophagen liegen mochten -samt und sonders in voller Rüstung und mit ihren Schilden, auf denen die Wappen sorgfältig herausgearbeitet waren.
    Zu jener Zeit, als diese Männer ausgezogen waren, um auf dem Umweg durch Ägypten das Heilige Land zu erobern, hatte Rob Tendyke noch nicht gelebt. Aber er kannte sich ein wenig mit Wappen aus, und diese Männer hier waren tatsächlich Ritter gewesen, die an jenem gescheiterten Kreuzzug um die Mitte des 13. Jahrhunderts teilgenommen hatten.
    Doch nur einer von ihnen besaß ein Schwert.
    Es lag auf der Reliefabbildung seines Körpers, und die Steinfigur umfaßte Griff und Klinge mit beiden Händen.
    Das Schwert war keine Nachbildung aus Stein, sondern bestand aus schimmerndem Metall.
    Es war echt!
    Das Alexanderschwert?
    Tendyke schluckte. Er hatte es bis zu diesem Moment nicht wirklich glauben wollen, aber nun sah er die Sarkophage und das Schwert vor sich.
    Aber diese unheimlichen Grabmäler standen an einer Stelle, an der sie sich eigentlich nicht befinden durften!
    Hier durfte nur der Seelenkelch sein!
    Wie kamen die Ritter hierher?
    Sie waren gestorben, lange bevor Merlin den Seelenkelch hier deponiert hatte!
    Dr. Benito Alvarez schüttelte den Kopf. »Das ist… unglaublich«, murmelte er. »Wir haben es wahrhaftig gefunden!«
    »Haben Sie daran gezweifelt?« fragte ibn Sayid. »Wir sind am Ziel unserer Träume. Nicht wahr, deDigue?«
    Alvarez reagierte nicht, aber Uschis Augen wurden groß.
    »De…«
    Tendyke griff zum Pistolenholster.
    Der Ägypter schüttelte den Kopf. Er stand neben Alvarez, reagierte blitzschnell, packte zu und riß den völlig perplexen Ärchäologen zu sich heran.
    Im nächsten Moment setzte er ihm den Dolch an die Kehle.
    »Ganz ruhig bleiben, Partner «, stieß er hervor. »Ihre Gespielin wird jetzt den Sarkophag mit dem Schwert öffnen, oder dieses Prachtstück von Wissenschaftler stirbt!«
    »O nein«, keuchte Alvarez entsetzt, sein Adamsapfel drängte dabei gegen die scharfe Klinge, und Älvarez erstarrte. Er wagte kaum noch zu atmen.
    »O doch«, sagte ibn Sayid. »Los, Weib, öffne den Sarkophag so hurtig wie sonst nur deine Kleidung.«
    Die blonde Telepathin schüttelte den Kopf. »Sie sind verrückt, ibn Sayid. Was wollen Sie damit erreichen? Wer oder was sind Sie wirklich?«
    »Tu ihm den Gefallen«, sagte Tendyke leise. »Er bringt Alvarez sonst wirklich um.«
    »Sie kennen mich gut, Partner, wie?« grinste der Ägypter.
    »Die Steinplatte ist zu schwer für das Mädchen«, sagte Tendyke. »Lassen Sie mich…«
    »Sie bleiben, wo Sie sind! Und Sie legen Ihre Pistole ab, Partner. Ich traue Ihnen nicht - jetzt nicht mehr. Jetzt traue ich nur noch mir und meinen Seelenfreunden.«
    Das ist es also, dachte Tendyke. Mein Verdacht stimmte, er ist einer von denen, die der Seelenkelch wieder ausgespien hat, weil er längst überfüllt ist. Aber er ist nur einer. Nur ein Dybbuk…
    Er legte die Pistole langsam auf den Boden.
    Uschi Peters begann derweil, die Reliefplatte des mittleren Sarkophags beiseite zu schieben, aber es gelang ihr nur unter äußerster Anstrengung, die Platte zu bewegen.
    Und das Schwert glitt dabei aus den steinernen Händen der Ritter-Nachbildung!
    »Passen Sie auf!« schrie Alvarez erschrocken. »Das Schwert!«
    Dabei verletzte er sich an der Klinge, die Haut wurde angeritzt, und eine dünne rote Linie erschien an seinem Hals. Der Körper des Wissenschaftlers versteifte sich wieder.
    Die Telepathin versuchte, das rutschende Schwert aufzufangen, faßte jedoch daneben.
    Das uralte Metall zerbrach, als es auf den Boden fiel.
    Alvarez schloß die Augen.
    »Der Kelch«, keuchte der Ägypter. »Schnell! Nimm den Kelch heraus!«
    Uschi faßte vorsichtig in die Öffnung. Sie ertastete etwas Metallenes und hob es an.
    Es war unwahrscheinlich leicht.
    Sie hob es ins Freie.
    Und sah die
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