Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0557 - Die Schlangengruft

0557 - Die Schlangengruft

Titel: 0557 - Die Schlangengruft
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
ehe er den Kampf um seinen Machtbereich wieder aufnahm. Das Versteck, daß seine verfluchten Erzfeinde dennoch gefunden hatten.
    Ssacah floh.
    Er tat es auf die für ihn typische Weise und schraubte sich in eine andere Dimension hinein, während hinter ihm der Untergang besiegelt wurde.
    ***
    Irgendwie schafften sie es, nach draußen zu gelangen, aber es dauerte eine Weile, bis sie mit dem, was geschehen war, zurechtkamen.
    Dr. Alvarez und ibn Sayid waren verschwunden, tot… Untergegangen mit dem Tempel!
    Die unterirdische Anlage gab es nicht mehr, sie hatte vollständig aufgehört zu existieren. An seiner Stelle gab es ein tiefes, riesiges Loch im Boden, das anfangs Kugelform besessen hatte. Aber als sich schließlich auch die Lichtaura auflöste und die vernichtende, alles auflösende Kugel aus Energie verschwand, rutschte der Sand und auch Felsbrocken nach, die sich aus ihrer Verankerung gelöst hatten.
    In ein paar Jahrtausenden würde sich dieses Loch im Boden abschleifen und dann kaum noch wahrnehmbar sein.
    Flugsand würde es ausfüllen, und eines Tages würde niemand mehr sehen können, was hier geschehen war.
    Die Sphäre der Auflösung hatte sogar noch das Camp erreicht. Zwei der Zelte und einer der Wagen waren verschwunden, ein weiteres Auto wirkte wie angefressen und war ein Totalschaden.
    Aber katastrophaler war der Tod der beiden Menschen, und der mußte auch noch den Behörden irgendwie erklärt werden.
    Was noch existierte, war Merlins Stern.
    Zamorras Amulett hatte die Orgie der Vernichtung überstanden. Als er es rief, kam es zu ihm wie immer.
    Tage später erst, in einem Hotel in Kairo, bequemte sich Tendyke endlich, seine Rolle als Geheimniskrämer aufzugeben und Zamorra und den Zwillingen zu erzählen, worum es ihm gegangen war.
    Ihm wie dem Ägypter.
    Um den Seelenkelch…
    »Euch dürfte bekannt sein«, erzählte Tendyke, »daß Merlin anfangs ebenso wie sein Bruder Asmodis der dunklen Seite der Macht diente. Damals, in grauer Vorzeit, noch ehe er die Seiten wechselte und zu dem wurde, der er heute ist, schuf er den Seelenkelch. Ein Instrument, das die Seelen von Menschen an sich riß und sie sich einverleibte, um daraus ein gewaltiges, zerstörerisches Machtpotential zu formen.«
    »Die Schatten, die mich zu einem der Ihren machen wollten«, warf Zamorra ein. »Sie haben damit zu tun?«
    Tendyke nickte.
    »Vielleicht waren sie die seelenraubende Kraft, vielleicht aber auch die Schatten der im Kelch verlorenen Seelen selbst. Wenn ich richtig schätze, litt der Kelch an seinem eigenen Hunger, und er war überfüllt und übersättigt. Er mußte gefangene Seelen wieder freisetzen. Allerdings waren diese Seelen von negativen Einflüssen infiltriert. Eine davon, möglicherweise die erste und hoffentlich auch die einzige, war Achmed ibn Sayid. Genauer gesagt war er ein Dybbuk, ein fremder Geist, der Sayids Geist verdrängte und seinen Körper übernahm. Die freigesetzte Seele hat sich den ursprünglichen ibn Sayid unterworfen, sie konnte seinen Körper aber auch nicht mehr verlassen, ohne zu verlöschen. Und so setzte der Sayid-Dybbuk nun alles daran, den Kelch in seine Gewalt zu bringen.«
    »Und seine Mitgefangenen ebenfalls zu befreien«, vermutete Monica Peters. »Ein ehrenwertes Motiv.«
    »Eben nicht, er wollte sie nicht befreien - sondern beherrschen«, erwiderte Tendyke. »Der Seelenkelch wurde von Merlin einst als Waffe geschaffen. Als absolute Vernichtungswaffe, wie wir sie kennengelernt haben, als der Tempel schließlich zerstört wurde. Diese Waffe wollte ibn Sayid - ich nenne ihn einfachheitshalber weiter so - für sich gewinnen und nutzen. Da er selbst ein Teil dieser Waffe gewesen war, kannte er ja ihre Wirkungsweise. Ich nehme an, daß er schon in der Zeit des alten Ägyptens vom Kelch assimiliert wurde, denn woher sonst sollte er die Sprache der Pharaonen kennen?«
    »Aber damals hatte sich Merlin doch schon längst von den Dunkelmächten abgewandt«, warf Zamorra ein.
    »Er schon, aber den Kelch gab es immer noch. Er ließ sich nicht umpolen. Das weiß ich von Asmodis.«
    »Und weiter?« drängte Zamorra.
    »Ibn Sayid war gehandikapt. Dadurch, daß er in einen menschlichen Körper schlüpfte, war er auch dessen Bedürfnissen unterworfen. Allein auf sich gestellt, konnte er den Kelch nicht bergen. Er brauchte Hilfe. Also sog er sich eine Story aus den Fingern und überzeugte den armen Teufel Alvarez. Okay, seit ich das zerbrochene Schwert und die Sarkophage gesehen habe, glaube ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher