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0557 - Die Schlangengruft

0557 - Die Schlangengruft

Titel: 0557 - Die Schlangengruft
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zeit noch nicht reif gewesen, aber die Amulett-Energie hatte ausgereicht. [6]
    Deshalb war Ssacah jedoch noch nicht wieder so stark wie in der Zeit, bevor Zamorra ihn erschlagen hatte. Er existierte zwar wieder, mußte aber nachträglich die Kraft sammeln, die er unter anderen Umständen gebraucht hätte, hätte er sich selbst erwecken müssen.
    Mansur Panshurab hatte den Kult, der ursprünglich nur auf Indien beschränkt gewesen war, sich in Raum und Zeit ausbreiten lassen. Sogar in Ash’Cant, der Privatwelt der einstigen ERHABENEN der DYNASTIE DER EWIGEN, Sara Moon, war er aufgetaucht.
    Aber daß sich Messing-Kobras auch hier in diesem abgelegenen Bauwerk befanden, war trotzdem bestürzend. Überall sonst hätte Zamorra den Schlangenkult eher vermutet als ausgerechnet hier, denn diese fallengespickte Anlage paßte zwar zu dämonischen Aktivitäten, jedoch nicht zu Ssacah.
    Und diese eigenartigen Schatten ebensowenig.
    Zudem sah es so aus, als habe Ssacah diese Schatten… zurückgetrieben?
    Bestimmt nicht aus Sympathie zu Zamorra.
    Eher, um sich ihn als ›Exklusiv-Opfer‹ zu sichern.
    Es wäre die absolute Erfüllung des Kobra-Dämons, seinen größten Feind Zamorra zu töten oder sich ihn wenigstens zu unterwerfen.
    Wenn du dich da mal bloß nicht verschätzt, Schlange, dachte Zamorra.
    Er eilte der mit unglaublichem Tempo davonschlängelnden Messing-Kobra hinterher, und erst im letzten Moment entsann er sich der Fallen. Er konnte hier nicht einfach drauflos laufen. Der erste falsche Schritt war sein letzter überhaupt.
    Abrupt blieb er stehen.
    Und wurde im nächsten Moment nachhaltig daran erinnert, daß Ssacah selten einen einzigen Ableger an einem Ort verbarg.
    Eine andere Messing-Schlange schoß aus der Dunkelheit hervor.
    Und sie grub ihre Giftzähne in Zamorras Wade!
    ***
    Tendyke forcierte das Tempo unmerklich. Mit der Technik-Unterstützung der Scheinwerfer ließen sich die ›Knackpunkte‹ der Fallen einigermaßen erkennen und entschärfen. Die schwirrende Klinge gleich hinter der Pfahlgrube ließ sich zwar auch jetzt nicht blockieren, aber Evita Meredez, die diesmal mit in die Tempelanlage gegangen war, kam auf die Idee, einen der fahrbaren Scheinwerfer der Klinge in den Weg zu stellen.
    Knirschend und krachend fuhr die Klinge in das Metallgerüst. Es gab einen Kurzschluß, und der Scheinwerfer explodierte förmlich!
    Er fiel damit aus, aber die Klinge steckte fest. Der Mechanismus rumpelte und grollte eine Weile, ruckte an der Klinge, doch dann kamen die Gegengewichte zur Ruhe, die die Bewegung steuerten.
    Auch diese Falle war zerstört, wobei allerdings ein Scheinwerfer geopfert worden war. Von jetzt an hatten sie zwanzig Prozent weniger Beleuchtungsmöglichkeit.
    Aber von hier an brauchten sie die Lichttechnik auch kaum noch. An sich hätten sie darauf verzichten können, die Scheinwerfer, die von gewaltigen Batterien gespeist wurden, allesamt mitzunehmen. Es gab nur noch relativ schmale Gänge, bei denen Tendyke genau wußte, worauf er zu achten hatte.
    Kurz hinter der Klinge zögerte Dr. Alvarez. Er wandte sich instinktiv seitwärts, und als er plötzlich auf ein dunkles Schattenloch zuging, mußte Tendyke ihn stoppen. Er ahnte, daß Alvarez gestern, während er verschwunden gewesen war, diesen Seitengang benutzt hatte. Jetzt schien er sich wieder daran zu erinnern und wollte den Weg erneut einschlagen.
    Tendyke wußte wohl, daß es dort einen Seitengang gab, aber wenn er sich richtig erinnerte, führte dieser Gang in eine Sackgasse. Es handelte sich um einen der Irrgänge, an deren Enden es zwar Räume gab, nur leider nicht die richtigen, und wer diesen Weg benutzte, kam nicht zum Hauptgewölbe. Ein großer Teil des in die Tiefe gemauerten Labyrinths war ohnehin nur angelegt worden, um Sucher in die Irre zu führen und von dem wahren Schatz abzulenken.
    Plötzlich kam Tendyke eine Idee. Wenn er die Gruppe teilte…
    In dem Irrgang gab es keine weiteren Fallen, doch die Leute, die er dorthin schickte, verloren eine Menge Zeit, die er selbst für den richtigen Weg nutzen konnte. Es kostete ihn allerdings einiges an Überredungskunst, um alles so hinzubekommen, wie er es sich optimal vorstellte, und er war froh, daß er Unterstützung durch Uschi bekam, die ihn heute begleitete, während diesmal Monica draußen im Camp geblieben war.
    Das war eine reine Sicherheitsmaßnahme. Für absolute Notfälle hatten sie so eine telepathische Verbindung nach draußen, von der natürlich nur Tendyke und die
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