Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0554 - Kidnapper im Weltraum

Titel: 0554 - Kidnapper im Weltraum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kalisto damit zu tun?"
    „fichts, absolut nichts, Perry. Wir wollen dort nur ein Bier trinken."
    Rhodan lehnte sich zurück und sah den Mausbiber verblüfft an.
    „Ihr wollt dort... was?"
    „Ein Bier trinken, wie ich schon betonte. Das letzte Mal, als wir dort waren, standen wir kurz vor dem Einsatz, da ging es nicht."
    „Bier gibt es auch in Terrania - und außerdem: seit wann trinkst du Bier? Ich dachte immer, Karottensaft wäre deine ..."
    „Hör mir mit dem künstlichen Gesöff auf!" erwiderte Gucky allen Ernstes.
    Rhodan gab nach.
    „Wie du meinst, mein Lieber. Aber unter uns gesagt: Es gibt auch in Terrania Bier, und wie ich Baiton Wyt kenne, hat er einen ganzen Keller voll. Warum also dieser Flug nach Kalisto?"
    Gucky versuchte, würdig und ernst auszusehen.
    „Eine Sache des Prinzips, Perry, wenn du verstehst, was ich meine. Als wir auf Kalisto waren und einen unlöschbaren Durst verspürten, durften wir ihn nicht durch den Genuß einiger Gläser dieser köstlichen goldgelben Flüssigkeit beseitigen.
    Die Erinnerung an diesen schrecklichen Augenblick läßt uns nicht mehr los, und selbst das Aussaufen eines ganzen Fasses Bier hier in Terrania könnte die Qualen nicht vergessen machen, die wir damals litten. Es sind immer Zeit und Örtlichkeit, die eine Erinnerung bitter oder süß machen. Kalisto ist eine bittere und süße Erinnerung zugleich."
    Rhodan nickte.
    „Ja, das verstehe ich." Er überlegte. „Es wird sich auch sicher machen lassen, daß ihr die Zwischenlandung vornehmt. Ich muß zwar zugeben, daß deine Argumente nicht so ganz überzeugend sind, aber ich sehe ein, daß so wertvolle Mitarbeiter und Freunde nicht weiterhin unter einem Trauma leiden dürfen, ohne an Einsatzfreudigkeit zu verlieren. Kurz gesagt: genehmigt!"
    Gucky nahm die Erlaubnis zu dem Extraausflug äußerlich sehr gelassen auf, obwohl er den wirklichen Inspiranten Ras und Baiton vorausgesagt hatte, daß es nicht klappen würde. Die beiden Mutanten, seine besten Freunde, hatten nicht gezögert, Guckys gute Verbindung zu Rhodan auszunützen.
    „Was ist denn schon dabei?" hatten sie ihn gefragt, als das Ergebnis der Untersuchung des zu Stein gewordenen Corkt beendet war und das Ergebnis feststand. „Erstens kommen wir dazu, unsere Verabredung auf Kalisto einzuhalten, und zweitens sind wir überzeugt, daß sich auf Thetys ein Hinweis finden läßt.
    Du mußt Rhodan eben überzeugen, und was wäre - drittens übrigens - das ganze Leben ohne die kleinen Freuden des Alltags?" An dieser Stelle hatte Baiton Wyt ganz unverschämt gegrinst. „Und dazu gehört auch ein gut gekühltes Bierchen!"
    „Sonst nichts?" hatte sich Gucky harmlos erkundigt.
    Baiton Wyts Gesicht hatte sich gerötet.
    „Sonst nichts", hatte er mit erstaunlicher Unverschämtheit gesagt.
    „Nun?" erkundigte sich Rhodan freundlich. „In zwei Stunden startet das Schiff. Willst du Baiton und Ras nicht verständigen, daß du mich überredet hast?"
    „Ja, das muß ich ihnen unbedingt mitteilen", gab Gucky zu.
    „Vielen Dank, übrigens. Wieviel Zeit haben wir?"
    Rhodan zog die Akte wieder zu sich heran. „Nicht sehr viel", sagte er gelassen.
    „Bei allen Himmeln!" sagte der dicke Barkeeper, als er seine Besucher wiedererkannte.
    Gucky sah sich um. Das Lokal war fast leer. Er entdeckte einen runden Tisch in einer Nische. Ras und Baiton nickten zustimmend, noch ehe er etwas sagen konnte. Steiner ergab sich wortlos in sein Schicksal und folgte ihnen.
    Baiton sah dem Barkeeper entgegen, als er an den Tisch kam.
    „Wie war das mit den zwei Prozent?" fragte er unschuldig. „Wir haben zwei Tage lang nachgerechnet, kamen aber zu keinem Ergebnis."
    „Kommt es Ihnen heute auch auf die Prozente an?"
    „Nein", klärte Gucky ihn auf. „Auf die Menge! Die Prozente spielen nur eine untergeordnete Rolle. In genau zwei Stunden ...", er sah auf seine Uhr und nickte befriedigt vor sich hin, „... in genau einer Stunde und fünfundfünfzig Minuten werden wir abgeholt. Uns kann nichts passieren. Ich möchte heute fünfzig Prozent Bier haben!"
    Der Barkeeper war nicht auf den Kopf gefallen.
    „Also Sie möchten, wenn ich richtig verstehe, fünfundzwanzig Dosen Bier aus dem Gebirgsland von Terry? Das wären fünfzig Prozent."
    „Die Rechnung stimmt nicht ganz, aber her damit!"
    Dr. Steiner, den man nicht aufgeklärt hatte, lauschte verständnislos der Bestellung. Er hatte ganz andere Dinge im Kopf, wollte eine verrückte Theorie beweisen und Rhodan weiterhelfen, und seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher