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0554 - Kidnapper im Weltraum

Titel: 0554 - Kidnapper im Weltraum
Autoren: Unbekannt
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berührte er Corkt selbst, der keinerlei Reaktion zeigte. Unbeweglich und in der gleichen Haltung, in der er auf seinem Schiff von den beiden Mutanten überrascht und „eingegossen" wurde, stand er auf dem Podium, den Blicken aller Anwesenden zugänglich.
    Gucky wich zwei oder drei Schritte zurück. Sein Gesicht drückte Fassungslosigkeit aus. Fast hilflos wandte er sich an Rhodan.
    „Er ist hart, Perry, ganz hart. Und kalt. Er rührt sich nicht."
    Rhodan blieb stehen.
    „Versuch's noch einmal, Gucky, aber sei vorsichtig. Vielleicht ist es ein Trick. Oder er kann sich einfach nicht mehr rühren, weil er zehn Stunden lang in absoluten Fesseln gewesen ist. Aber dann müßte er trotzdem ein Lebenszeichen von sich geben können."
    Gucky trat abermals auf Corkt zu und berührte ihn mit der Hand. Mutiger werdend, nahm er dann auch noch die zweite Hand. Mit äußerster Vorsicht und jederzeit zur Flucht bereit, tastete er Corkts Körper ab, so als wolle er feststellen, aus welchem Material er bestand. Dann schüttelte er den Kopf und trat bis zum Rand des Podiums vor.
    „Hart und kalt ist er, besser kann ich es nicht beschreiben. So, als wäre er aus Stein."
    „Aus Stein?" Das war Dr. Steiner, der Mineraloge von Thetys.
    „Aus Stein, sagen Sie? Darf ich mich selbst überzeugen ...?"
    „Warten Sie, Doktor", warnte Rhodan, aber der Wissenschaftler hörte nicht auf ihn.
    Mit erstaunlicher Geschicklichkeit sprang er auf das Podium, ging an Gucky vorbei und blieb unmittelbar vor Corkt stehen.
    Ohne zu zögern, legte er seine Hand auf dessen Körper. An seinen Beinen sah man plötzlich, wie er sich gegen den Boden stemmte, um einen besseren Halt zu haben.
    Und dann geschah es!
    Corkt bewegte sich, aber er bewegte sich in einem Stück!
    Er kippte einfach um, als sei er ein Standbild aus Bronze oder Stein. Er kippte um und polterte auf das Podium, wo er durch die Gewalt des Aufpralls - in zwei Stücke zerbrach.
    Dr. Steiner, durch die Wirkung seines drastischen Vorgehens selbst zu Tode erschrocken, wich entsetzt zurück. Er achtete nicht auf die Rufe der Wissenschaftler und Rhodans Aufforderung, sofort das Podium zu verlassen. Im Gegenteil, er bückte sich und hob ein kleines Bruchstück des Giganten auf. Er hielt es dicht vor die Augen, um besser sehen zu können, dann schüttelte er den Kopf und befolgte endlich Rhodans Befehl.
    Er kam zu ihm, hielt ihm das Bruchstück entgegen und erklärte verwirrt: „Stein ...! Ganz normales Gestein, Mr. Rhodan!"
    Protest brandete auf. Man konnte sein eigenes Wort nicht mehr verstehen, während Rhodan das faustgroße Bruchstück selbst in die Hand nahm und betrachtete. Atlan nahm Rhodan den Brocken ab, wog ihn prüfend in der Hand und sah ihn sich dann genauer an.
    „Hier ...", sagte er schließlich und deutete mit dem Zeigefinger der anderen Hand auf die Bruchfläche. „Die Adern, die Nerven, die Knochen - alles da! Aber Steiner hat zweifellos recht! Corkt hat sich in Gestein verwandelt!"
    Die Wissenschaftler drängten herbei. Jeder wollte das fragliche Bruchstück selbst sehen, in der Hand wiegen und untersuchen.
    Gucky beugte sich inzwischen zu dem zerbrochenen Corkt hinab und stellte fest, daß der Götze etwa in Hüfthöhe in zwei Teile gespalten worden war. Das Rückgrat war zu identifizieren, daneben die Enden der Nervenstränge und Adern. Einige Organe unterschieden sich von dem zu Stein gewordenen Fleisch lediglich durch die andere Färbung.
    Es war kein Tropfen Blut geflossen.
    „Kein Zweifel!" rief einer der Wissenschaftler aus und hielt den faustgroßen Brocken in die Höhe. „Dr. Steiner irrt sich nicht! Das ist Stein, ein ganz gewöhnliches Stück Fels, wie man es auf allen Himmelskörpern finden kann, natürlich ist eine genaue Analyse notwendig, um die chemische Zusammensetzung festzustellen, aber ich möchte schon jetzt behaupten, daß wir dabei keine besondere Überraschung mehr erleben werden."
    „Es reicht auch so", sagte Atlan nüchtern. Er sah Ribald Corello forschend an. „Wie ist es zu erklären, daß sich ein lebendiges Wesen im Psi-Gefängnis in Stein verwandelt, Corello? Gibt es dafür eine halbwegs vernünftige Erklärung?"
    „Nein, Atlan, dafür gibt es keine vernünftige oder logische Erklärung. Es ist geschehen, und damit müssen wir uns abfinden, das ist alles, was ich dazu sagen kann."
    „Gucky?"
    Der Mausbiber blieb oben auf dem Podium stehen. Er richtete sich auf, als Atlan ihn ansprach.
    „Keine Ahnung, Atlan. So etwas ist mir noch nicht
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