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0554 - Kidnapper im Weltraum

Titel: 0554 - Kidnapper im Weltraum
Autoren: Unbekannt
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verstummte und schaute auf die Stelle, die Dr. Steiner bezeichnet hatte. In der Mulde befand sich eine zweite Mulde, wesentlich kleiner und nicht so tief, aber zweifellos eine erst kürzlich entstandene Vertiefung von etwa zweieinhalb Meter Länge und einem guten Meter Breite. „Sie wollen doch damit nicht etwa behaupten ...?"
    Dr. Steiner sagte tonlos: „Ich habe überhaupt nichts behauptet, Mr. Tschubai. Ich wollte Sie nur auf eine Möglichkeit hinweisen - auf eine Möglichkeit übrigens, die mir in Imperium-Alpha eingefallen ist! Es hat ein Austausch stattgefunden."
    „Ein Austausch?" Baiton Wyt bückte sich und betastete den Rand der kleineren Mulde mit seinen Fingern. „Glatt, wie abgeschmolzen. So als hätte man ein Stück Fels herausgeschnitten."
    „Auf fünf- oder sechsdimensionaler Basis ist das auch geschehen", erklärte Dr. Steiner, wieder sicherer geworden.
    „Dieser Corkt saß in einem Energiegefängnis, in einem Gefüge aus überdimensionaler Psi-Kraft! Die Korvette, in der er festgehalten wurde, landete auf Thetys. Keine zwei Kilometer von diesem Ort entfernt. Was geschah nun?" Er sah sich fragend um, aber niemand gab ihm Antwort. Sie sahen ihn nur alle erwartungsvoll an. „Rein theoretisch ist das alles recht einfach, wenn ich meine Theorie auch nicht beweisen kann. Es fand ein Austausch statt, wie ich schon sagte. Kein direkter Austausch, denn dann müßte hier vor uns der wirkliche Körper Corkts zu sehen sein. Es ist aber nichts da, es fehlt nur etwas. Blankes Gestein mit dem chemischen Zusatz, der mich auf die Spur brachte. Es handelt sich also, wenn überhaupt, um einen einseitigen Austausch. Das steht fest! Aber fragen Sie mich nur nicht, wie er zustande kam! Und fordern Sie nur keine Erklärung von mir. Ich habe keine."
    Gucky richtete sich nach einer kurzen Untersuchung wieder auf.
    „Wie sah die Oberfläche hier vorher aus?" erkundigte er sich, jetzt wirklich interessiert. „Glatt? Uneben?"
    „Absolut glatt, mit den sichtbaren Rändern identisch."
    „Dann läßt sich rechnerisch feststellen, wieviel Felsgestein fehlt? Ich meine das in erster Linie gewichtsmäßig."
    „Ohne die entsprechenden Hilfsmittel nur ungefähr, aber ich verstehe, was Sie meinen. Sie werden feststellen, daß hinsichtlich der Masse und des Gewichtes genau das hier fehlt, was der versteinerte Corkt auf der Erde besitzt. Es kann kein Zweifel mehr daran bestehen."
    „Eine Erklärung!" rief Baiton verzweifelt. „Kann denn niemand dafür eine vernünftige Erklärung finden?"
    „Doch!" Gucky setzte sich achtlos auf den Rand der Mulde, deren fehlender Inhalt in etwa die Körperformen Corkts hatte.
    „Ich kann es zumindest versuchen." Er deutete in Richtung der Ebene, in der Dr. Steiners und Dr. Dhors Wohnhaus stand. „Dort drüben landete die Korvette mit Corkt an Bord. Obwohl der Götze in einem energetischen Block festsaß, fand er noch immer die erstaunliche Möglichkeit, sein eigenes Ich zu verlassen, es gewissermaßen auszutauschen - und zu sterben. Fragt mich nicht, wie das durch sechsdimensionale Energie hindurch möglich war und warum er nicht gleich ganz floh. Vielleicht war ihm das nicht möglich, aber der Tausch war möglich. Er vertauschte seinen Körper." Er winkte ab. „Ja, ich kenne die nächste Frage schon. Wieso kommt es, daß das Gestein, das wir auf der Erde untersuchten, die Struktur von Corkts Innenleben besaß? Woher die Adern, die Organe die Knochen?" Er hob in dramatischer Gebärde beide Hände. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß Steiner recht hatte. Das, was dort in der Mulde fehlt, ist auf der Erde - und zwar in Corkts Gestalt!"
    „Und wo", wollte Ras wissen, „ist sein Körper geblieben? Ich meine, sein richtiger Körper? Sein Fleisch, sein Blut...?"
    „Verschwunden, im sechsdimensionalen Nichts verschwunden", vermutete Gucky unsicher. „Er konnte das Gefüge verlassen, nachdem ein Ersatz vorhanden war. Vorher nicht! Und wir haben's nicht bemerkt!"
    „Weder du noch Ribald!" Ras sagte es ohne Vorwurf. „Niemand konnte das ahnen!"
    „Ich habe es geahnt", sagte Dr. Steiner ohne Befriedigung.
    „Aber ich fand ebenfalls keine Erklärung. Die Erleuchtung kam mir jedenfalls, als ich den chemischen Zusatz entdeckte, den es nirgendwo sonst gibt als hier an dieser Stelle." Er deutete in Richtung des Gleiters. „Ich denke, wir gehen. Mehr bekommen wir jetzt nicht heraus."
    Sie wanderten zurück zum Gleiter, der sie zu dem wartenden Transporter brachte. Sie hatten eine Antwort
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