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055 - Der Zahn der Hydra

055 - Der Zahn der Hydra

Titel: 055 - Der Zahn der Hydra
Autoren: A.F.Morland
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Schreck die Sinne zu schwinden. Surrend schnitt das Flammenschwert durch die Luft.
    Instinktiv sprang das Mädchen zurück.
    Haarscharf ging der tödliche Streich daneben. Sheesa stieß mit der Ferse gegen einen aus dem Boden ragenden Stein, verlor das Gleichgewicht und stürzte.
    Sofort schlug der Verdammte wieder zu.
    Sheesa wälzte sich in Gedankenschnelle zur Seite. Das Schwert klirrte auf den harten Boden und brach. Fluchend warf der Feuerkrieger die Waffe fort. Er brauchte kein Schwert, um das Mädchen zu töten.
    Als Sheesa aufsprang, packte der Verdammte sie. Seine Flammenfinger legten sich um ihren Hals. »Stirb!« knurrte er, und dann drückte er zu.
    Der Dienerin der Orakelpriesterin fuhr ein eisiger Schrecken in die Glieder. Mußte sie nun wirklich sterben? Konnte sie Yarrambool von der Greueltat des Fürsten der Verdämmten nicht mehr berichten?
    Sheesa schlug und trat nach dem Krieger. Sie wehrte sich mit zäher Verbissenheit, aber was immer sie unternahm, um freizukommen, ging schief. Sie zog ihre Fingernägel über das brennende Gesicht des Verdämmten. Er fluchte und drückte noch fester zu.
    Panik stieg in ihr hoch.
    Kraftlos fielen ihre Arme herab, und sie dachte, daß das Ende schon sehr nahe war.
    Da fühlten ihre Finger den Dolch im Gürtel des Mannes. Sie hatte noch nie getötet, aber nun mußte sie es tun, um am Leben zu bleiben.
    Ihre Finger schlossen sich um den Dolchgriff. Rasch zog sie die Waffe aus dem Gürtel, richtete die Klinge gegen den Leib des Rebellen und stieß zu.
    Ein dumpfes Röcheln drang aus seinem Mund, und seine Finger öffneten sich. Der Schmerz in Sheesas Kehle blieb, aber sie konnte wieder atmen. Angewidert stieß sie den Feuerkrieger von sich.
    Als er zu Boden stürzte, sich streckte und nicht mehr regte, ließ das Feuermädchen den Dolch fallen und lief fort.
    Sheesa entdeckte das Pferd des Toten, eilte darauf zu, schwang sich in den Sattel und jagte davon, als wäre der Teufel hinter ihr her. Sie verlangte dem Pferd und sich das Letzte ab, denn vielleicht tötete Contax die Orakelpriesterin nicht sofort, dann mußte Yarrambool schnellstens von dem Überfall erfahren, um etwas zu Cannittas Rettung unternehmen zu können.
    Er würde mit seinen mutigen Kriegern eindringen in das Gebiet der Verdammten und Contax bestrafen.
    Verdammt waren sie, weil sie sich von den Göttern ab- und den Dämonen zugewandt hatten. Damals saßen Yarrambool und seine Getreuen über Contax und seine Bande zu Gericht, und viele Stimmen waren laut geworden, die Contax' Kopf forderten, doch Yarrambool schickte den Fürsten mit seiner Horde nur in die Verbannung.
    Obwohl man ihm sagte, daß Contax nie Ruhe geben würde, hielt Yarrambool an diesem Entschluß fest. Er legte die Grenzen fest, innerhalb derer Contax mit seinen Kriegern leben durfte, und drohte, ihn zu töten, wenn er diese Grenzen zu überschreiten wagte.
    Nun, Contax hatte es gewagt.
    Nach einer langen Zeit des Stillhaltens hatten die Verdammten ihr Reich verlassen, und das erste Ziel ihres Angriffs war der Orakeltempel gewesen. Anscheinend wollte sich Contax damit die Unterstützung Moorghas sichern.
    Sheesa konnte hervorragend reiten. Sie stand im Sattel, war weit über den Hals des Pferdes gebeugt und feuerte das Tier immer wieder mit gellenden Rufen an.
    »Schneller!« schrie sie zwischendurch, obwohl sie wußte, daß das Pferd sie nicht verstand. »Schneller! Es geht um Cannittas Leben!«
    Als sie die Senke erreichte, in der Yarrambool mit seinem Volk lebte, drohte sie vor Erschöpfung vom Pferd zu fallen. Sie biß die Zähne zusammen und ließ sich nicht unterkriegen.
    Kämpfe! befahl sie sich. Kämpfe für Cannitta, deren Dienerin du bist und bleiben möchtest!
    Es gab zahlreiche Stämme, die in der ganzen Feuerwelt verstreut lebten. Sie alle ließen sich gern von Yarrambool regieren, denn seine Entschlüsse waren weise und hilfreich.
    Eine Ansammlung von steinernen Behausungen kam in Sicht. Sheesa sprengte zwischen ihnen hindurch, auf die größte von allen zu. Zwei Krieger mit Feuerspeeren standen vor dem Eingang.
    Shessa sprang vom Pferd. Die Wachen, die in ihr eine Dienerin der Orakelpriesterin erkannten, verwehrten ihr nicht den Eintritt.
    Yarrambool war vom Orakeltempel erst kürzlich zurückgekehrt, und es wunderte ihn sehr, Sheesa so bald schon wiederzusehen. Sie war so kraftlos, daß sie vor ihm auf die Knie sank. Auf sein Geheiß wurde ein Schemel gebracht, auf den sie sich setzen durfte.
    Völlig außer Atem stieß
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