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0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

Titel: 0541 - Buddhas schreckliche Botschaft
Autoren: Jason Dark
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Verantwortung für dich übernommen.«
    Gigantus lächelte. Es war ein Lächeln, das Überheblichkeit zeigte und zugleich auch Mitleid. »Soll ich dir darauf eine Antwort geben?« fragte das Genie leise.
    Golenkow schüttelte den Kopf. Er atmete tief durch. Das Lächeln war ihm Erwiderung genug. Er würde diesen Menschen nicht halten können. Gigantus verfolgte seine eigenen Pläne, und niemand schaffte es, ihn davon abzubringen.
    »Es ist gut. Mach, was du willst.«
    »Damit werde ich jetzt beginnen.«
    »Du willst weg?«
    »Noch nicht.« Er legte das beschriebene Blatt wieder auf die Stehpult-Schräge. »Diese Worte habe ich nicht ohne Grund geschrieben. Sie sind zwar aus einer Eingebung hervor entstanden, aber sie haben einen sehr direkten Sinn. Sie sind keine Beschwörung aus der alten Zeit, sie sind ein Ruf, der, von mir gesprochen, diejenige Person erreichen wird, auf die es mir so sehr ankommt.«
    »Shao?«
    »Gut mitgedacht, mein Freund. Sie sind für Shao, und ich werde sie damit herholen.«
    »Aber wie?«
    »Warte ab, du wirst sie sehen, und wundere dich über nichts. Denke nur daran, daß die Kraft des großen Buddha Berge versetzen kann. Er ist derjenige, dessen Geist in einer anderen Ebene noch mehr dazugelernt hat. Die astrale Funktion laßt ihr Menschen außer acht, im Gegensatz zu mir.«
    Er hatte wieder ihr Menschen gesagt. Damit hatte er auch indirekt zugegeben, daß er sich nicht dazu zählte.
    Seine veränderten Hände bildeten sich nicht zurück. So, als würde ihm nichts geschehen, drehte er Wladimir Golenkow den Rücken zu. Dann begann er das Geschriebene zu lesen.
    Obwohl der KGB-Mann die Worte nicht verstand, kam ihm Gigantus vor, als würde er sie rezitieren. Er sprach sehr akzentuiert, betonte die einzelnen Silben verschiedenartig, sprach mal mit hoher, dann mit volltönender oder dumpf klingender Stimme.
    Und während er redete, passierte auch etwas mit dem Geschriebenen. Das Blut oder die rote Farbe blieben auf dem Papier, nur änderte sich ihre Temperatur.
    Golenkow bekam mit, daß aus den einzelnen Buchstaben plötzlich dünne Wolken hervorstiegen.
    Ein zittriger, flatternder Qualm, nicht dicker als ein menschlicher Finger, vereinigte sich über der niedergeschriebenen Beschwörung zu einer dünnen Wolke, die so lange blieb, wie Gigantus sprach.
    Die Wolke besaß keine rote Farbe. Sie sah grau aus, mit einem Stich ins Grüne…
    Golenkow kam sich in seiner eigenen Wohnung vor wie in der Höhle eines Magiers. Er war ins Schwitzen geraten und mußte sich immer wieder über Stirn und Wangen wischen.
    Längst schon hatte er ein Taschentuch durchnäßt. Aufgeregt fuhr seine Zungenspitze über die Lippen. Manchmal verzog er den Mund, so daß es aussah, als würde er lächeln.
    Gigantus ließ sich Zeit. Als er die unterste Zeile erreicht hatte, breitete er sogar die Arme aus, als würde er sich zu einem großen Gebet bereitstellen.
    Es war nur die Geste für einen Willkommensgruß!
    Das merkte Wladimir Golenkow später. Zunächst spürte er, daß sich etwas verändert hatte.
    Es war kein kalter Hauch, der ihn streifte, nein, er hatte einfach das Gefühl nicht mehr mit Gigantus allein in der Wohnung zu stehen. Das Genie stand vor ihm. Es schaute ihn aber nicht an, sondern über seine Schulter hinweg.
    Was befand sich dort hinten?
    Golenkow drehte sich um. Nicht hastig, sehr vorsichtig bewegte er sich auf der Stelle.
    Er rechnete damit, reingelegt zu werden, doch die Befürchtung brauchte er nicht zu haben.
    Gigantus’ Beschwörung hatte sich erfüllt.
    Vor ihm stand, wie auf einer mit Energie gefüllten kleinen Insel, eine Person.
    Shao!
    ***
    Bisher hatte Wladimir Golenkow nur von ihr und ihrer Verwandlung gehört. Nun sah er sie leibhaftig, denn sie war kein Geist, wie man hätte annehmen können.
    Vor ihm stand ein Mensch aus Fleisch und Blut.
    Und welch eine Person.
    Eine schlanke Frau in dünner, pechschwarzer Lederkleidung, deren Oberteil einen spitzen Ausschnitt aufwies, so daß die Ansätze der Brüste zu erkennen waren. Sie wirkte wie ein Phantom. Vor allen Dingen wegen ihrer ebenfalls schwarzen Maske, die ihre obere Gesichtshälfte bedeckte, aber zwei Schlitze für die Augen freiließ.
    Das allein war schon ungewöhnlich, doch es kam noch etwas hinzu. Shao war bewaffnet.
    Über ihrer rechten Schulter schaute das obere Ende eines Köchers hervor. Eine Reihe von Pfeilen schauten aus ihm hervor. Sie mußten auf eine Armbrust gespannt werden, die Shao in der rechten Hand hielt.
    Es war
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