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0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

Titel: 0541 - Buddhas schreckliche Botschaft
Autoren: Jason Dark
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Gesicht. Der Wagen brannte noch immer. Dicke Rauchschwaden trieben über die Straße in unsere Richtung. Ich hustete einige Male, und Suko räusperte sich.
    Fahrzeuge verstopften die Fahrbahn. Deshalb kamen die Polizeifahrzeuge nur langsam durch. Ihre Sirenen wimmerten wie waidwund geschossene Monstren. Das alles berührte uns nicht sonderlich. Suko hatte etwas von Shao erwähnt. Jetzt war auch ich überzeugt, daß er keiner Täuschung erlegen war. Wenn sie sich tatsächlich gezeigt hatte, dann mußte sie aus der Wohnung des KGB-Mannes geschaut haben.
    Mein Blick glitt an der Hausfassade hoch. Die Druckwelle hatte sämtliche Scheiben aus den Fenstern geschleudert. Die Reste lagen wie eine gewaltige Splitterwiese vor dem Haus.
    Ich hörte Suko aufstöhnen. Er deutete mit zitternder Hand auf ein Haus. Zwei Personen hatten soeben den Eingang verlassen. Die eine war männlich, ziemlich klein, mit einem grauen Fischgesicht und einem übergroßen Kopf.
    Die andere, weibliche Person überragte ihn um eine Kopflänge.
    Ihr langes Haar fiel wie schwarze Bänder bis über die Schultern.
    Bewaffnet war die Frau mit einer Armbrust, und die obere Hälfte des Gesichts wurde von einer Maske bedeckt. Wir kannten sie beide, aber nur Suko rief ihren Namen.
    »Shao!«
    ***
    Gesehen hatte uns Shao nicht. Ihr Blick war nach rechts gerichtet gewesen. Auch ihr Begleiter hatte keine Anstalten getroffen, in eine andere Richtung zu schauen.
    Beide hörten den Ruf.
    Und beide fuhren herum!
    Mir tat Suko leid, wie er da stand und auf sie wartete. Vergleichbar mit einem Bettler, die Arme halb ausgestreckt, ein Zeichen, daß er bereit war, sie wieder in seine Arme zu nehmen.
    Shao sagte nichts. Sie konnte Suko nur ansehen. Dafür allerdings sprach ihr Begleiter, und wie er die Worte förmlich ausspuckte, ließ mich schaudern.
    »Du bist der verdammte Kerl!«
    »Ja.«
    »Du bist Gigantus!« sagte ich.
    »Ja, Sinclair!«
    Er hatte also schon von mir gehört, wenn er meinen Namen so deutlich und perfekt aussprach.
    Die Situation stand auf des Messers Schneide. Ich konzentrierte mich auf das Gesicht des Zwergs. Es zeigte keine Regung. Ein widerliches Fischgesicht, und in ihm sollte der große Buddha wiedergeboren sein?
    Das konnte ich einfach nicht glauben.
    Die Zeit dehnte sich. Die ablaufenden Sekunden kamen mir mehr als doppelt so lang vor. Ich spielte in diesem Fall nur die zweite Geige, wie auch Gigantus.
    Wichtig waren allein Suko und Shao.
    Noch immer trieb Rauch über die Straße. Zitternde Bänder, schwarzgrau. Mehrere Polizeiwagen hatten sich mittlerweile eingefunden. Uniformierte verteilten sich, um eine erste Bilanz der schrecklichen Ereignisse zu ziehen.
    Jetzt konnte Suko auch sprechen. »Shao – ich… ich bitte dich. Komm zu mir zurück! Ich… ich brauche dich. Laß ab von diesem … diesem Monstrum!«
    »Was sagst du da?« Allein anhand des Stimmenklangs erkannten wir, daß Shao keine Lust hatte, wieder in die relative Sicherheit einer gemeinsamen Partnerschaft mit Suko zurückzukehren.
    Außerdem hatte sie ihre Aufgabe zu vollenden. Sie war die letzte in der langen Reihe der Ahnenkette und mußte sich einfach anders verhalten.
    »Bitte!«
    Da lachte sie ihn an. Rauh, wütend und abstoßend zugleich. Mir tat Suko leid. Er litt, was ihm auch anzusehen war. Ein harter Kerl, der keinen Kampf scheute, wenn es sein mußte, wurde weich wie Butter in der Sonne.
    Auf seinem Gesicht zeichnete sich eine Frage ab, die er mit einem Wort stellte: »Warum?«
    »Das kann ich dir sagen. Ich bilde mit Gigantus eine Allianz. Buddha und Amaterasu werden einen Pakt eingehen. Sie haben es vor langen Jahrhunderten einmal versucht. Damals mißlang es. Heute aber werden die Erben dafür sorgen, daß diese Allianz entsteht. Hindern kann uns niemand daran. Auch du nicht, Suko. Ich hatte mit dir Kontakt aufgenommen und mich von dir verabschiedet. Das sollst du akzeptieren. Es gibt für mich kein Zurück, verstanden?«
    Jedes ihrer Worte hatte Suko wie ein Hammerschlag getroffen. Er beugte seinen Kopf. »Ja«, sagte er, »ich habe alles verstanden. Es ist alles klar, aber nicht so, Shao. Nicht mit dieser so dünnen Erklärung. Ist er tatsächlich Buddha in einer anderen Gestalt, der dort neben dir steht? Ist er das?«
    »Ja!«
    »Dann laß mich die Probe machen!«
    »Was will er?« mischte sich Gigantus ein. »Was will er probieren?«
    »Ich werde dir den Stab zeigen, der sich in meinem Besitz befindet«, erklärte Suko. »Es ist ein besonderer Stab. Vor
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