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0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

Titel: 0541 - Buddhas schreckliche Botschaft
Autoren: Jason Dark
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Häuser an. Viele waren alt. Sie wirkten klotzig, ohne direkt als Hochhäuser zu gelten. Hier war mehr in die Breite gebaut worden.
    Viele Moskauer genossen den warmen Abend und befanden sich noch auf den Straßen oder spazierten durch die Parks. Was mir allerdings auffiel, waren die Soldaten, deren braun-beige Uniformen von der übrigen, sommerlich-bunten Kleidung doch abstachen.
    Seit Gorbatschow präsentierte sich die Stadt wesentlich freundlicher als früher.
    Wir verließen das Viertel der klassizistischen Bauten und näherten uns den Wohngebieten.
    Auch an der Moskwa rollten wir vorbei. Am Ufer hielten sich ebenfalls zahlreiche Menschen auf, die den anbrechenden Abend genossen. Über eine Brücke rollten wir auf die andere Seite und gelangten in die Nähe der Wohnviertel, die den Begüterten vorbehalten worden waren.
    Die Häuser sahen noch ziemlich neu aus. Sie waren auch nicht in der ghettohaften Einheitsbauweise entstanden. Sie wirkten freundlich mit ihren Baikonen und den Blumenkästen an den Rändern.
    »Ist es noch weit?« erkundigte ich mich bei Boris.
    Der schüttelte den Kopf. »In die nächste Straße müssen wir rechts hinein.«
    »Danke.«
    Boris war ein guter und sicherer Fahrer. Er drückte nicht zu sehr aufs Gas und behinderte keine Fußgänger oder Radfahrer. Das war bei uns selten geworden.
    Ich stieß Suko an. »Gleich wirst du wissen, ob Wladimir noch weitere Einzelheiten herausgefunden hat.«
    »Hoffentlich.«
    »Klar, der schafft das. Und einen Mann wie Gigantus, den kannst du einfach nicht verstecken.«
    Der Fahrer blinkte rechts. Die neue Straße war etwas schmaler.
    Von beiden Seiten wurde sie von höchstens vierstöckigen, hellen Wohnhäusern umrahmt.
    Wer hier wohnte, war zumeist motorisiert. An den Rändern der Gehwege parkten die Wagen. Es gab trotzdem noch freie Parkplätze. Boris ging vom Gas und deutete nach links. »Auf der anderen Seite wohnt der Genosse Golenkow.«
    »Welches Haus ist es denn?«
    »Das mit der dunklen Tür.«
    Die Sicht war etwas schlechter geworden, die dunkle Tür erkannten wir trotzdem.
    »Sie brauchen nicht extra zu drehen, und auf die andere Seite zu fahren«, sagte ich. »Wir steigen auch hier aus.«
    »Gut.«
    Der Wagen rollte an den Rand. In der Nähe standen Jugendliche und schauten uns zu. Sie merkten, daß hier eine Dienstlimousine anrollte und verzogen sich lieber.
    Boris stieg zuerst aus. Er war ziemlich fix. Wir blieben so lange im Wagen, bis er die Haube des Kofferraums hochgeklappt hatte und dort unser Gepäck entnahm.
    Als ich aussteigen wollte, stieß mich Suko an. »Ich glaube, da war Shao.«
    »Wo?«
    »In der Wohnung von Golenkow.«
    »Du irrst dich!«
    »Nein, John, ich habe sie gesehen. Hinter dem Fenster, das steht übrigens offen. Schau in den zweiten Stock.«
    Ich ließ meinen Blick an der Fassade hochgleiten, konnte aber nichts erkennen. Okay, da war ein Fenster nicht geschlossen, doch Shaos Umriß zeichnete sich nicht innerhalb des Rechtecks ab.
    »Tut mir leid, aber…«
    »Hier sind Ihre Koffer.«
    Boris stellte die beiden Gepäckstücke neben dem Wagen auf die Straße. Suko und ich kletterten dann von zwei verschiedenen Seiten aus dem Fahrzeug. Ich stand auf der Straße, bückte mich und nahm die beiden Koffer.
    Boris nickte uns zum Abschied zu, wünschte uns noch einen angenehmen Aufenthalt in Moskau und stieg wieder ein.
    Da sich ein Wagen näherte, mußten Suko und ich sehr zügig die Straße überqueren.
    Das war unser Glück.
    Wenige Augenblicke später entstand hinter uns ein Chaos. Wir hörten den schmetternden Krach, als wir den Gehsteig der anderen Seite fast erreicht hatten, und im gleichen Moment veränderte sich die Welt um mich herum…
    ***
    Ich konnte plötzlich fliegen. Wie auch Suko, der von meiner Seite weggerissen wurde.
    Freiwillig taten wir es nicht, denn eine gewaltige Kraft riß uns beiden die Beine weg.
    Hinter uns stand die Straße in Flammen. Eine mörderische Explosion hatte den Dienstwagen zerfetzt. Rauch, Feuer und durch die Luft wirbelnde Teile bildeten eine Szenerie des Schreckens.
    Dazwischen gellten die Schreie der Menschen, die ebenfalls erwischt worden waren. Die Druckwelle wanderte weiter und schaffte es, Fensterscheiben aus den Rahmen zu fetzen.
    Das Gewicht der beiden Koffer zerrte mich noch zusätzlich nach vorn. Ich wurde auf die Hauswand zugeschleudert, prallte dagegen und hatte das Gefühl, in meine Einzelteile zerlegt zu werden. Zu meinem Glück war ich mit dem Kopf gegen die weiche
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