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0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

Titel: 0541 - Buddhas schreckliche Botschaft
Autoren: Jason Dark
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einer Zone, die vom Computer beherrscht wurde. Er hatte ihnen erklärt, daß er Kontakt mit Verstorbenen aufnehmen könnte und dies auch sichtbar machen würde.
    Die Wissenschaftler rechneten damit, daß sie die Geister computermäßig erfassen und auf den Bildschirmen sichtbar machen konnten.
    Gigantus enttäuschte sie. Er bat um ein Blatt Papier, das er auch bekam. Dann konzentrierte er sich. Menschen hatte er nicht um sich haben wollen. Sie waren auch verschwunden und beobachteten ihn über Kameras.
    Sie starrten auf die Monitore und sahen Gigantus vor dem schmalen Tisch hocken. Er hielt nicht einmal einen Bleistift in der Hand, mit dem er hätte schreiben können. Seine Finger lagen auf dem weißen Blatt Papier. Sie waren leicht gespreizt.
    »Was tut er?« fragte einer.
    »Er denkt.«
    »Bin gespannt, was er sich zurechtreimt.«
    »Vielleicht ein Gedicht.«
    »Kann sein.«
    »Scheiße, schau dir mal seine Finger an.« Die beiden Wissenschaftler saßen wie festgeleimt auf ihren gepolsterten Stühlen und starrten gebannt auf den Monitor.
    »Das gibt’s doch nicht.«
    »Sollte man meinen.«
    Einer von ihnen drückte auf die Alarmklingel. Das Signal war überall zu hören. Aus sämtlichen Richtungen eilten die Wissenschaftler in den Beobachtungsraum, um sich das Phänomen anzuschauen.
    Es war der helle Wahnsinn.
    Die Finger des Genies hatten sich verändert. Sie wirkten blank, als wäre ihnen die Haut von den Knochen entfernt worden. Aber waren diese spitzen Enden tatsächlich Knochen?
    Man beobachtete ihn genau. Die Kameras wurden nur auf seine Hände gerichtet.
    Großaufnahme!
    Nein, das waren keine Knochen im üblichen Sinn. Die Fingerspitzen bestanden aus Metall.
    Einer von ihnen sprach es aus.
    »Silber! Verdammt, das ist sicher…« Seine Worte wurden immer leiser. Er schwieg und hielt den Atem an, denn die Spitze des rechten Zeigefingers glitt über das Papier und begann zu schreiben.
    Es mußte irgendeine Botschaft sein, die Gigantus aufgefangen hatte. Was sie beinhaltete, konnten sie nicht lesen. Die Worte waren in einer für sie fremden Sprache geschrieben worden.
    Sie holten einen Experten herbei, der sich mit alten Schriften auskannte. Auch dieser Mann mußte überlegen, während er auf den Bildschirm starrte.
    Dann hatte er die Lösung. »Das ist… das ist nicht möglich«, flüsterte er.
    »Was ist nicht möglich? Rede schon, Seljopin.«
    »Die Worte.«
    »Es kann chinesisch sein!« meldete sich ein anderer, um mit seinem Wissen zu prahlen.
    »Es ist sogar chinesisch!« bestätigte Seljopin.
    »Dann wäre alles klar.«
    Seljopin schüttelte den Kopf. »Nein, nichts ist klar.« Mit dem Ärmel wischte er Schweiß von seiner Stirn. »Es ist überhaupt nichts klar, verdammt!«
    »Wieso nicht?«
    »Dieses Chinesisch, das man uns zeigt, das gibt es nicht mehr. Es ist ein Dialekt, der vor einigen Tausend Jahren entstanden ist. Man hat im Innern der Mandschurei Aufzeichnungen gefunden. Die ältesten Funde, Überlieferungen, geschrieben in dieser Sprache. Erst durch unsere Computer haben wir sie überhaupt entziffern können. Für mich ist es ein Rätsel.«
    »Wie auch die Finger«, meinte ein anderer.
    »Genau«, sagte Seljopin.
    Sie waren still und sahen, daß Gigantus auch nicht zu schreiben aufhörte, als das Blatt schon fast voll war. Er griff Sekunden später zum nächsten und schrieb weiter.
    »Kannst du das übersetzen, Genosse Seljopin?«
    »Nein.«
    »Aber du weißt doch…«
    »Höchstens Fragmente davon. Ein uralter Dialekt aus der Mandschurei. Meine Güte, ich bin völlig aus dem Häuschen. Das ist für mich das Größte überhaupt.«
    »Gigantus ist in allem groß«, sagte jemand und lachte etwas kratzig.
    »Da hast du recht.«
    »Was tun wir?« fragte ein Dritter.
    »Da, die Schrift!« Seljopin war aus dem Häuschen. Bisher war sie normal gewesen, zwar etwas blaß, aber in einer blauen Farbe. Nun änderte sie sich.
    Aus dem Blau wurde ein tiefes Rot. Als wären die Worte mit Blut geschrieben worden.
    Selbst den knallharten Wissenschaftlern, die schon viel erlebt hatten und sich als Realisten bezeichneten, rannen Schauer über den Rücken. Sie gaben keine Kommentare mehr ab und schauten zu, bis Gigantus auch das zweite Blatt vollgeschrieben hatte.
    Dann lehnte er sich zurück. Über sein breites, aber etwas flaches Gesicht mit der hellen, nun mit einem leichten Blauschimmer versehenen Haut zuckte ein Lächeln.
    »Der sieht verdammt zufrieden aus!« sagte jemand.
    »Das kann er auch sein.«
    »Ich
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