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0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

Titel: 0541 - Buddhas schreckliche Botschaft
Autoren: Jason Dark
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ihr Zeichen, es war ihre Waffe, mit der sie sich perfekt verteidigen konnte.
    »Du bist da!« hörte Wladimir hinter sich die Stimme des Genies.
    »Du bist gekommen.«
    »Ich hörte deinen Ruf.«
    »Und ich bin frei!«
    Golenkow hörte die Schritte des Mannes. Dann ging er an ihm vorbei und stellte sich neben Shao. Er war kleiner als sie, doch er wirkte seltsamerweise nicht lächerlich. Auch nicht seine Geste, denn er hob plötzlich beide Arme an und strich mit den Händen über Shaos Körper. Sehr genau malte er die Umrisse nach, ließ keine Stelle aus, und Shao tat nichts dagegen. Es gefiel ihr sogar, sonst hätte sie wohl bei den Berührungen nicht gelächelt.
    Gigantus nickte ihr zu. »Ja«, sagte er mit zitternder Stimme, »du bist die Richtige, du bist Shao. Dich habe ich gesucht und auch immer wieder gerufen.«
    »Es gibt keine Mauer, die deinen Ruf hätte aufhalten können. Wenn Buddha etwas von mir will, muß ich ihm folgen.«
    »Du glaubst an mich?«
    »Ja, ich weiß genau, wer in dir steckt, auch wenn du nicht so aussiehst wie der große Lehrer und Erhabene.«
    »Das ist richtig, Shao. Er ist in mir wiedergeboren, und wir beide werden es der Welt zeigen. Ich habe eine neue Heimat für uns ausgesucht. Wir werden in das Drachenland gehen und dort unsere Heimat finden.«
    »Ist es nicht eine Wohnstatt der Götter?«
    »Es war die Heimat der Götter. Man hatte sie vertrieben, wir aber werden sie wieder zurückholen und damit beginnen, unser Reich zu regieren. Ich, der ich der wiedergeborene Buddha bin, und du. Shao, die Erbin der Sonnengöttin Amaterasu. Buddha und sie sind in der Lage, die Welt aus den Angeln zu heben. Der Kontinent im Osten der Erde soll und wird wieder uns allein gehören. Die Menschen werden wieder an uns glauben und uns verehren. Wallfahrten werden an die Heiligen Orte durchgeführt, und wir sind die neuen Herrscher. Was Buddha einmal begonnen hat, führen wir beide zu Ende, Shao.«
    Die Chinesin war von den Worten fasziniert gewesen, das konnte Golenkow ihr ansehen. Nur war es für ihn unbegreiflich, wie sich jemand derart einlullen lassen konnte. Shao gehörte nicht zu Gigantus. Wladimir wollte auch nicht mehr glauben, daß der Geist des verstorbenen Religionsgründers und Erleuchteten in Gigantus steckte. Eher glaubte er an einen gigantischen Bluff.
    Wie aber sollte er Shao das klarmachen?
    Sie sah ihn an, und er spürte, daß sie ihm eine Frage stellen wollte, aber er kam ihr zuvor.
    »Was würde Suko dazu sagen?« fragte er plötzlich. Selbst Shao hatte er mit dieser Frage überrascht, denn sie war zunächst nicht in der Lage, ihm zu antworten.
    Doch Gigantus hatte achtgegeben. »Suko?« fragte er. »Wer ist Suko? Das hört sich asiatisch an.«
    »Er ist ein Chinese und Shaos Partner.«
    »Nein!«
    »Doch!«
    Gigantus wollte es nicht glauben. »Stimmt das?« schrie er Shao an.
    »Nein, es stimmt nicht. Es war mein Partner und Geliebter, aber ich habe mich von ihm verabschiedet, und zwar zweimal. Einmal, als ich mein Erbe antrat und beim zweitenmal, als ich deinen Ruf empfing. Es ist also alles geregelt. Du brauchst keine Person zu fürchten, die uns noch im Wege stehen könnte.«
    »Gigantus fürchtet niemand«, sagte der Fischgesichtige. »In mir stecken das Wissen und die Weisheit der Jahrhunderte. In mir schmelzen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen. Das darfst du nicht vergessen. Sollte er noch einmal erscheinen, werden wir wissen, was wir zu tun haben. Von nun an gehörst du zu mir. Nur absolute Treue und Vertrauen kann uns dem großen Ziel näherbringen.«
    »Das meine ich auch.«
    Gigantus strich noch einmal über Shaos Körper, als wollte er sich davon überzeugen, ob noch alles vorhanden war. Sie allerdings reagierte darauf nicht, weil ihr Augenmerk einzig und allein dem russischen KGB-Mann galt.
    »Wer ist dieser Mensch?«
    »Er hat mich hergebracht.«
    Shao schüttelte den Kopf. »Ich mag ihn nicht. Er will uns hintergehen. Er treibt ein falsches Spiel.«
    »Wieso?«
    »Er kannte Suko.«
    Wladimir sah ein, daß er einen Fehler gemacht hatte, als er den Namen erwähnte. Jetzt mußte er sich so schnell wie möglich etwas einfallen lassen, das irgendwie glaubhaft klang.
    Shao richtete ihren Blick auf den Russen. Bevor sie sprach, lachte sie leise. »Er ist nervös geworden, ich spüre es. Hast du es nicht gemerkt, Gigantus?«
    »Nein, er tat doch seinen Job!«
    »Aber er weiß einfach zu viel. Ich kann mir vorstellen, daß er schon Gegenmaßnahmen getroffen hat. Ich
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