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0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein Licht… nein, eigentlich kein wirkliches Licht. Es war etwas anderes. Ein Riß in der Welt. Dahinter… Häuser? Menschen? Ich weiß es nicht genau. Es ging zu schnell. Und dann waren Gahrr und Ssalah fort. Einfach verschwunden. Dieses Fremde war genau dort gewesen, wo sie sich befunden hatten.«
    »Ein Weltentor«, glaubte Reek Norr zu erkennen. »Was ist mit Szer Tekko?«
    »Schockreaktion«, sagte YeCairn. »Er hatte einen Zusammenbruch und befindet sich jetzt in seinem Organhaus. Ich kümmere mich um ihn, soweit ich kann. Ral Ssalah war seine Gefährtin.«
    »Beim Frost«, murmelte Norr und schüttelte sich. »Wir müssen herausfinden, wohin sie und Gahrr verschwunden sind. Ich muß Tekkos Erinnerung anzapfen. Bei Ihnen, YeCairn, kann ich das ja nicht.«
    »Was ich bis heute nicht verstehe«, erwiderte YeCairn. »Ihr Reptile könnt doch sonst alles mit eurer Zauberei. Manchmal glaube ich, ihr könnt mehr als die mit den gläsernen Gesichtern und ihre Herren aus der Schattenzone…« Er verstummte.
    »Bitte?« stieß Norr hervor. »Erinnern Sie sich wieder an etwas aus Ihrer Vergangenheit?«
    YeCairn schloß die Augen Er wirkte merklich verwirrt, als er den Kopf schüttelte. »Da war sekundenlang etwas… aber es ist wieder fort.«
    Er erhob sich und reckte seinen dürren Körper. »Ich denke, es gibt jetzt auch wichtigeres. Ich muß wieder zu Szer Tekko. Begleiten Sie mich? Ich weiß nicht, ob er wieder ansprechbar ist, dafür kenne ich die Physiologie Ihres Volkes zu wenig.«
    »Haben Sie einen unserer Heiler hinzugezogen?« fragte Norr und hob sofort beschwichtigend die Hand. »Das soll nichts gegen Sie und Ihre Fähigkeiten heißen. Wer wüßte besser als ich, welches Phänomen Sie darstellen? Gevatter Tod ist wahrhaftig ein irreführender Kriegsname. Sie sollten einen anderen tragen.«
    »Ich habe mich seit unzähligen Jahrzehnten daran gewöhnt«, sagte YeCairn trocken. »Ich habe es auch nicht als Vorwurf verstanden. Nein, ich habe keinen Ihrer Heiler gerufen. Tekko ist nicht körperlich krank. Es ist eine Sache des Geistes.«
    Reek Norr nickte.
    »Dann begleite ich Sie. Ich muß wissen, was geschehen ist. Eine Katastrophe wie kürzlich, als der Tempel der Kälte-Priester mitten in der Stadt erschien, obgleich er mit unserer Welt vergangen sein muß, reicht mir wahrhaftig. Solche Vorkommnisse bedrohen die Sicherheit des Silbermondes und unseres Volkes.«
    Die beiden ungleichen Wesen verließen Reek Norrs Organhaus, um Szer Tekko aufzusuchen.
    ***
    Angelique Cascal hiitte fast das Essen anbrennen lassen.
    Auch, wenn Julian wieder gegangen war…, und das in seiner seltsamen, lautlosen und unbegreiflichen Weise. Sie mußte immer wieder an ihn denken.
    Unbegreiflich, das war es wohl. Wie konnte ein normaler Mensch ein Wesen begreifen, das in der Lage war, seinen Träumen Gestalt zu verleihen und sie zur Wirklichkeit werden zu lassen? Zu einer Realität, wie sie wirklicher kaum sein konnte? Wie konnte ein normaler Mensch ein Wesen begreifen, das innerhalb eines einzigen Jahres vom Säugling zum 18jährigen herangewachsen war, dabei jede Menge Wissen und Informationen in sich hineingestopft und darüber vergessen hatte, seine eigene Kindheit zu erleben?
    Damals hatte er sie fasziniert.
    Und…
    Er faszinierte sie immer noch. Sie wehrte sich dagegen. Es war mehr als Verliebtheit, wie sie eben noch ihm gegenüber behauptet hatte. Es war…
    Verdammt, warum war er nicht tot? Dann könnte sie um ihn trauern und ein neues Kapitel im Buch ihres Lebens öffnen. Aber sie wünschte ihm den Tod doch gar nicht. Sie…
    Sie konnte den Verstand verlieren, wenn sie an ihn dachte. Sie wollte zu ihm, und zugleich schreckte seine Art sie ab. Dabei wußte sie, daß er nichts dafür konnte. Er mußte so sein, wie er war.
    Was sollte sie tun?
    »Verdammt, Julian Peters, warum bist du gegangen, als ich dich dazu aufgefordert habe? Warum bist du nicht hiergeblieben? Warum quälst du mich so? Warum muß ich dich sehen, deine Stimme hören, deine Nähe erfahren, nur um dich dann sofort wieder zu verlieren? Aber ich kann nicht einfach den Mund halten und mich dir unterwerfen! Warum begreifst du das nicht? Warum kannst du nicht verstehen, wie ich wirklich zu dir stehe?«
    Hinter ihr war eine Bewegung. Sie fühlte den Windhauch.
    »Julian…?« stieß sie atemlos hervor. War er doch wieder zurückgekehrt? Hatte er etwa ihr Selbstgespräch mitgehört?
    Ihr Herzschlag raste, als sie sich umwandte.
    Aus dem Drachenmaul schoß ihr eine
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