Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
später hatte er das Schwert mit der Feder vertauscht und war zum Denker und Philosophen geworden. Aber er hatte das Kämpfen nie verlernt und auch seine Vorurteile gegenüber Andersartigen nie ablegen können.
    Vielleicht, überlegte Norr, hatte es auch ein wenig damit zu tun, daß die Sauroiden über enorme magische Kräfte verfügten. Ihre untergegangene Welt, die sich vor Jahrmillionen von dor Erde abgespalten hatte, um einen eigenen Entwicklungswog zu beschreiten, hatte ein wesentlich höheres Magie-Niveau besessen als die Erde der Menschen. In YeCairns Ursprungswelt aber waren Zauberkräfte größtenteils dämonischer Natur gewosen. So etwas färbte ab.
    Jetzt saßen sich Norr und YeCairn wieder einmal in Norrs Organhaus am Rand der Stadt gegenüber. Sauroiden unterschieden sich äußerlich eigentlich nur durch Kopfform, Hautschuppen und deren Farbe von Menschen - und durch die Art, wie Sie sich bewegten. Auf der Erde waren die Saurier vor rund 60 Millionen Jahren ausgestorben, um den Säugern Platz zu machen; andernfalls würde die herrschende Lebensform namens Mensch vermutlich ebenso oder so ähnlich aussehen wie die Sauroiden. Aber die Entwicklungsgeschichte auf jener Welt hatte den Reptilien keine Chance gegeben.
    Aber diese Chance hatte sie ihnen nicht einmal in der Echsenwelt gegeben, die eine Abspaltung von der Erde war, seinerzeit durch ein vermessenes Experiment der DYNASTIE DER EWIGEN abgetrennt und in eine andere Dimension ausgelagert.
    Die Echsenwelt war von Beginn an zum Untergang verurteilt gewesen. Der Wahrscheinlichkeitswert für ihre Existenz hatte sich in dem Maße verringert, wie sich der der Erde erhöhte. Waren die Wahrscheinlichkeiten beider Welten zu Anfang noch im Verhältnis 50 : 50 zueinander gewesen, so hatte die Erde jetzt annähernd 100% erreicht, was die Wahrscheinlichkeit der Echsenwelt gegen 0 tendieren ließ. Demzufolge war sie durch ein entropisches Chaos mehr und mehr aufgelöst worden.
    Die Sauroiden waren evakuiert worden. Gut eine Million von ihnen lebte jetzt auf dem Silbermond, auf mehrere Kontinente und Organstädte verteilt. Professor Zamorra und der Träumer Julian Peters hatten sie damals gerettet. [2]
    Aber auch hier gab es neuerdings Probleme.
    Erst vor kurzem waren eigenartige Dinge geschehen. Organhäuser starben wieder ab, und Sauroiden, die längst tot waren, schienen wieder lebendig zu sein. Eine seltsame magische Kraft zeichnete dafür verantwortlich. Sie war destruktiv, und sie schien den Entropie-Wert des Silbermondes zu erhöhen. Seltsame Überlappungen von Raum und Zeit traten auf. Es war wie in einer schleichenden Zeitkorrektur, vielleicht so, als versuche jemand in der Vergangenheit, durch Veränderungen die Gegenwart zu manipulieren.
    Nicht einmal Julian Peters, der die Traumwelt um den Silbermond herum errichtet hatte, hatte etwas dagegen ausrichten können. Erst Zamorra und der Magier Merlin hatten den Veränderungsprozeß rückgängig gemacht. [3]
    Doch jetzt gab es erneut Probleme.
    »Ak Gahrr und Rai Ssalah sind vor meinen und Szer Tekkas’ Augen einfach im Nichts verschwunden«, sagte YeCairn.
    »Wie ist das geschehen?« zischte Reek Norr. Sekundenlang schoben sich Nickhäute über seine Augen, zogen sich aber sofort wieder zurück. Unruhig sah YeCairn, wie die Zunge des Sauroiden die Zahnreihen im leicht geöffneten Mund umspielten.
    »Ich weiß es nicht«, sagte der Mann, der auf den ersten Blick aussah wie sein eigenes Skelett. Es schien, als sei sein Knochengerüst nur von einer dünnen Haut überzogen. Aber dieser Eindruck täuschte. Über diesen Knochen spannten sich stahlharte Muskeln. Und auch nachdem YeCairn auf gehört hatte, Menschen das Töten beizubringen, hatte er seinen ausgemergelt erscheinenden Körper nie vernachlässigt; sein Anblick täuschte heute wie damals über seine wirklichen Fähigkeiten und Kräfte hinweg.
    »Wie Sie wissen, Norr, gibt es einige Organhäuser, die ich auch mit den raffiniertesten Tricks nicht mehr wecken kann. Vielleicht liegt es an den Verschiebungen, die kürzlich erfolgten. Vielleicht hat es auch eine ganz andere Ursache, die ich nur noch nicht herausfinden konnte. Wie auch immer - zusammen mit Gahrr, Tekko und Ssalah versuchte ich, eines dieser Häuser dennoch für Sauroiden bewohnbar zu machen. Plötzlich…«
    »Ja?« hakte Reek Norr nach, als Gevatter Tod verstummte. »Bitte, was geschah?«
    YeCairn atmete tief durch. »Es war sekundenlang, als sperre die Weltenschlange ihren Rachen auf. Da war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher