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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sein als früher. Und er hat in der Firma ein bißchen mehr zu sagen als Assi.« [2]
    Assi, Asmodis, Sid Amos, Sam Dios - alles Namen für den früheren Fürsten der Finsternis, der vor Jahren der Hölle den Rücken gekehrt hatte. In einer Tarnexistenz war er derzeit inkognito in der Firma seines Sohnes Robert Tendyke aktiv. »Wenn Robert davon erfährt, daß ausgerechnet sein Erzeuger bei ihm umtriebig ist, biegt er ihm die Hörner gerade«, hatte Nicole sich dazu geäußert, als Sid Amos/Sam Dios sich Zamorra und ihr offenbarte.
    »Einverstanden«, sagte Zamorra, befüllte ein Glas und trank vorsichtig; das Wasser war eiskalt.
    »Wenn Riker nicht mitspielt, kann ich immer noch Sam Dios bitten…«
    Aber Riker spielte mit. Er fragte nicht einmal, nachdem Zamorras Anruf geradezu blitzartig zu ihm ins Büro durchgestellt worden war. »Dr. Hawkins wird sich innerhalb der nächsten Stunde mit Ihnen in Verbindung setzen, Zamorra. Was haben Sie denn angeblich angestellt?«
    »Die Großmutter des Präsidenten vom Treppengeländer geschubst«, erwiderte Zamorra. Riker lachte leise. »Das wäre in der Tat ein schweres Verbrechen, auf das mindestens die Todesstrafe steht, aber hatten wir nicht vereinbart, die Geheimniskrämerei aufzugeben?«
    »Ihr Doc Hawkins und ich werden Sie bei Gelegenheit persönlich darüber unterrichten«, erwiderte Zamorra.
    »Ich verstehe. Telefone sind nicht abhörsicher genug. Ich freue mich, wieder einmal mit Ihnen zu plaudern, Zamorra.« Riker beendete das Gespräch. Zamorra legte ebenfalls auf und grinste.
    Mochte Rhet Riker ruhig auf einer falschen Spur liegen. Zamorra war nicht sicher, ob es gut war, Riker über den geheimnisvollen Todfeind Odinsson zu informieren. Trotz des Gespräches vor ein paar Tagen, in dem Riker ihm gestanden hatte, warum er mit der DYNASTIE DER EWIGEN paktierte und den Ewigen überlegene irdische Computertechnologie zukommen ließ, traute Zamorra ihm immer noch nicht hundertprozentig über den Weg.
    Er informierte Nicole über Rikers Zusage. Nicole seufzte. »Innerhalb einer Stunde? Da bleibt uns ja nicht mehr viel Zeit zum Frühstücken. Das heißt, hier im Haus bekommen wir ohnehin nur noch die Mittagstafel.«
    Zamorra lächelte. Mittlerweile fühlte er sich wesentlich fitter als unmittelbar nach seinem Erwachen.
    »Wir bestellen einen Tankwagen voll Kaffee und ein paar belegte Brötchen in die Suite«, schlug er vor und betrachtete angelegentlich die nach ihrem vorhin vorzeitig abgebrochenen Spontan-Striptease nur noch mit Slip und Schuhen bekleidete Nicole. »Was hältst du davon, die verbleibende Zeit mit der Vernasch-Aktion zu füllen?«
    »Wollten wir nicht an belegten Brötchen naschen?« erinnerte Nicole ihn.
    »Anschließend«, schlug Zamorra vor. »Oder spricht etwas dagegen?«
    Nichts. Nachdem ihre Kopfschmerzen geschwunden und Zamorras Augenringe unauffälliger geworden waren, war dies genau die richtige Gemeinschafts-Therapie, um sich den Rest des Tages doch noch zum Freund zu machen…
    ***
    »Bradley ist kein Mörder, sondern ein Unglücksrabe«, meinte Boone. »So, wie er reagierte, war es tatsächlich nur ein Unfall. Er hat sich vollaufen lassen und dann Pech gehabt. Daß ihm sein Ex-Boss vor den Wagen kam, ist Zufall. Dieser Servantes spinnt, wenn er bei seinem Mordverdacht bleibt.«
    »Aber das Motiv ist nicht von der Hand zu weisen, Boone«, wandte Spencer ein. »Es gibt viele Arbeitnehmer, die die Freizeitvergnügungen ihrer Vorgesetzten kennen. Das einzige, was für Bradley spricht, ist der Zeitpunkt. Er kann nicht gewußt haben, wann Parker aufhört. Es sei denn, er hätte einen Informanten in der Spielhölle gehabt. Trotzdem…«
    »Eben«, sagte Boone. »Das paßt nicht zu ihm. Er ist ein zu kleines Licht. Ein Trinker und Maulheld. Eigentlich müßte ich ihn bedauern. Ärgerlicherweise müssen wir ihn in die Mangel nehmen, weil es nun mal diese leidige Aussage von Servantes gibt. Aber, Spence, vielleicht sollten wir dem mal auf die Finger klopfen. Und vielleicht sollten wir auch diese Spielhölle mal aufmischen.«
    »Dafür sind Kollegen zuständig, nicht wir. Und die werden sich allerherzlichst bedanken… als wenn sie nicht schon genug zu tun hätten, und vermutlich haben sie das Haus ohnehin schon unter ständiger Beobachtung…«
    Boone grinste.
    »Dann sollten wir diese Kollegen vielleicht mal kontakten.«
    Spencer nickte. »Werde ich machen. Und du kannst vielleicht die Odinsson-Akte übernehmen, ja? Ich muß leider zugeben, daß ich in
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