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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war…
    ***
    Die Netzhaut-Fotos zeigten in der Tat schattenhafte Eindrücke. Bei starker Vergrößerung ließen sich daraus tatsächlich andeutungsweise Umrisse und Züge des Mörders herausarbeiten. Dr. Hawkins wühlte zusätzlich so tief in seiner Trickkiste, daß der Untersuchungsrichter schließlich kapitulierte und entschied, kein Verfahren gegen Nicole Duval zu eröffnen.
    »Sie hatten unglaubliches Glück, Miss Duval«, stellte der T.I.- Rechtsanwalt später fest. »Wenn nicht so viele Fakten zusammengekommen wären, hätte der Richter die Sache vermutlich nicht abgeschmettert. Aber er so mußte er es als recht aussichtslos ansehen. Im Zweifel für den Angeklagten…«
    Später, in der Hotelbar, ging er noch weiter ins Detail. »Begünstigend kam hinzu, daß Sie erstens eine Weiße und zweitens Ausländerin sind«, murmelte er zu mitternächtlicher Stunde. »Man scheut diplomatische Verwicklungen mit Frankreich, mit Europa überhaupt, zu denen es kommen würde, wie zumindest Kollege Flambeau aus Lyon in einem Fernschreiben durchblicken ließ. Der hat für Sie so viele diplomatische Register gezogen wie ich juristische Tricks aus dem Beutel holte. Aber wenn Sie eine Farbige wären, Miss Duval, hätte man trotzdem nicht auf ein Verfahren verzichtet. Das alte Südstaaten-Erbe… es lebt immer noch. Darf ich Ihnen einen Tip geben?«
    »Ich lausche«, sagte Nicole.
    »Wenn Sie wieder in dieser Gegend sind, sollten Sie sich hüten, erneut in derart eigenartige Situationen zu geraten. Der Staatsanwalt und der Untersuchungsrichter vergessen nicht so schnell. Und von Pensionierung oder Herzinfarkt sind beide weit entfernt.«
    Nicole seufzte.
    Als wenn es so einfach wäre, diesen Rat zu befolgen… schon morgen konnte wieder etwas passieren, und sie steckten erneut mittendrin!
    »Zumindest vorläufig sollten wir hier verschwinden«, schlug sie Zamorra vor. »Und endlich Rob Tendyke und den Peters-Zwillingen mal wieder einen Besuch abstatten! Zeit wird's…!«
    Zamorra nickte geistesabwesend. Er dachte an Torre Gerret, seinen Feind. Er wird dein ärgster Feind sein, der mit allen Mitteln danach trachtet, dich zu vernichten. Er wird Rache nehmen wollen an dir, und seine Macht wird größer sein, als du es dir vorstellen kannst…
    Er wußte jetzt, wer Odinsson war.
    Aber diese Schlacht war noch nicht geschlagen und ein Sieg in weiter Ferne. Gerret-Odinsson war wie ein Phantom, wie ein glitschiger Aal, der jedem Zugriff immer wieder entschlüpfte. Wie konnte er diesen Mann fassen?
    Er konnte nur auf die Zukunft hoffen.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 531 »Die Flammenhexe«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 531 »Die Flammenhexe«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 250 »Der Höllensohn«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 500 »Die Quelle des Lebens«
    [5] Siehe Professor Zamorra Nr. 500 »Die Quelle des Lebens«
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