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0531 - Die Flammenhexe

0531 - Die Flammenhexe

Titel: 0531 - Die Flammenhexe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Meinung, Zamorra? Könnten die Ewigen ihr neues Sternenschiff wirklich fertig haben?«
    Der Parapsychologe zuckte mit den Schultern. »Wir werden es abwarten müssen«, sagte er.
    »Bevor sie nicht angreifen, kann ich nichts sagen. Denn so gut sind meine Verbindungen nun auch wieder nicht. Der ERHABENE ist mein Feind, und es gibt nur wenige Verräter.«
    »Die ›Eternalen‹«, zeigte sich Riker in diesem Punkt bestens informiert. »Die Anhänger Ihres Freundes Ted Ewigk. Es gibt diese Gruppierung immer noch.«
    »Aber sie spielt praktisch keine Rolle«, gab Zamorra zurück. »Und gerade jetzt können sie es sich keinesfalls erlauben, aus dem Hintergrund hervorzutreten. Dafür haben wir vor ein paar Wochen die Ewigen auf ihrer Zentralwelt zu sehr aufgemischt. Der Bienenkorb summt noch ziemlich laut.«
    »Das heißt, unser Gespräch war für die Katz«, sagte Riker.
    »So würde ich es nicht ausdrücken. Wir sind vermutlich beide einen gewaltigen Schritt vorangekommen - und das sicher nicht nur, was reine Informationen betrifft.«
    »Nun gut, wir wissen jetzt, was wir voneinander zu halten haben, und ich bin möglicherweise einen Schritt weiter. Sie vermutlich auch.«
    »Einen halben Schritt. Sagen Sie mir, wie ich zuschlagen kann, falls Sie es nicht können.«
    Riker schüttelte den Kopf. »Kommt nicht in Frage«, wehrte er ab. »Das bleibt mein kleines Geheimnis.«
    Dann bist du vielleicht doch nicht ganz so ein uneigennütziger Retter der Menschheit, durchfuhr es Zamorra. Vielleicht willst du mit deinem Trick nur im entscheidenden Moment die Ewigen selbst erpressen und selbst den Thron des ERHABENEN für Dich verlangen…
    »Wir erreichen gerade wieder Ihr Hotel, Zamorra«, stellte Riker fest. »Möchten Sie aussteigen, oder sollen wir noch eine weitere Runde fahren, um uns weiter zu unterhalten?«
    »Ich fürchte, da sind wir momentan an einem toten Punkt angekommen«, sagte Zamorra.
    »Wie recht Sie haben. Ich darf also davon ausgehen, daß Sie aussteigen?« Er drückte auf einen Knopf an der kleinen Konsole vor ihm. »Bitte anhalten.«
    Der Lincoln Town Car stoppte. »Es hat mich gefreut, mit Ihnen plaudern zu können. Auch wenn wir jetzt immer noch nicht unbedingt als Freunde auseinandergehen - könnten wir zu einem Agreement kommen, was Informationen über die Dynastie betrifft?« bat Riker.
    Zamorra lächelte.
    »Ich denke, Sie wissen, was das kostet - wenn ich neue Informationen bekomme. Ich verlange Ihr Vertrauen.«
    »Sie verlangen vielleicht mehr, als ich zu geben bereit bin.«
    »Haben wir uns nicht schon gegenseitig Vorschüsse ausgezahlt? Wollen wir das jetzt nach dem vielversprechenden Anfang auf sich beruhen lassen?« Bist du nicht vielleicht doch der Schurke, der nur seinen eigenen Vorteil sieht und nach der Macht greift?
    »Wir werden zu gegebener Zeit neu darüber verhandeln«, schlug Riker vor.
    »Einverstanden.« Der Lincoln stand; Zamorra stieg aus. Die Limousine, deren verharmlosender Name über ihre tatsächlichen Abmessungen hinwegtäuschte, rollte davon. Im gleichen Moment fiel der Schuß.
    ***
    Sid Amos hatte noch eine Weile vor dem Hotel gewartet. Daß er bei jenem Gespräch nicht mit von der Partie sein durfte, wußte Sam Dios natürlich; er war nur beauftragt worden, den Kontakt zu ermöglichen. Aber er kam sich dabei nicht unbedingt wie ein besserer Dienstbote vor. Immerhin hatte er durch diesen doch recht merkwürdigen Auftrag Informationen gewinnen können. Er fragte sich nur, weshalb Riker ausgerechnet ihn beauftragt hatte. Vertraute er ihm so sehr? Das war schlecht möglich. Rhet Riker vertraute niemandem, vermutlich nicht einmal sich selbst.
    Es schien eine größere Tour zu werden; der Wagen fuhr nicht nur einmal um den Häuserblock, sondern nahm für ein längeres Gespräch eine größere »Rundstrecke« unter die Räder. Sid Amos vergewisserte sich dessen, indem er durch seine Finger schaute. Er hob seine rechte Hand und spannte Daumen, Zeige- und Mittelfinger so auf, daß ihre Spitzen die Eckpunkte eines gleichschenkligen Dreiecks bildeten. In diesem Dreieck entstand eine Art Miniatur-Fernsehbild. Amos konzentrierte sich auf den Lincoln und sah ihn alsbald in dem Dreieck-Bild erscheinen. Er sah, daß seine Vermutung stimmte.
    Riker und Zamorra unterhielten sich also.
    Sid Amos wußte, daß er so oder so über den Inhalt dieses Gespräches unterrichtet werden würde. Notfalls würde er sich die Information bei Riker telepathisch holen; Amos gehörte zu jenen Ausnahmen, die
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