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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geschehen war, jetzt aber in viel kleinerem Maß st ab.
    Doch es würde reichen.
    ***
    Der Diener Raffael hatte am Vormittag Lady Patricia und den kleinen Sir Rhett ins Dorf hinunter zu den Lafittes gefahren. Die Damen wollten plaudern, Urlaubspläne für den Sommer schmieden und Streiche aushecken, und die Kinder miteinander spielen. Lady Patricia dagegen spielte mit dem haarsträubenden Gedanken, die Lafittes für eine oder zwei Wochen nach Schottland einzuladen, ins »eingemottete« Llewellyn-Castle. Zamorra konnte sie gut verstehen; er an Patricias Stelle würde vermutlich auch gern zwischendurch wieder einmal einen Blick in die altbekannten Räumlichkeiten werfen und die Gelegenheit zu Verwandtenbesuche nutzen wollen. Wenn dabei die Sicherheitsmaßnahmen beachtet wurden, die dämonische Angriffe vom kleinen Sir Rhett und seiner Mutter sowie den Mit-Urlaubern fernhielten, war dagegen nicht viel einzuwenden, obgleich Zamorra Patricia und Rhett lieber im Château Montagne sah - hier gab es doch immer noch wesentlich bessere Schutzmöglichkeiten.
    Gegen Mittag hatte Nicole sich in ihren Cadillac gesetzt und war nach Lyon gefahren. Dort hatte sie vor einer halben Woche bei einem Schneider einen neuen »Kampfanzug« für sich bestellt, da ihr alter Lederoverall die Begegnung mit den Ghouls doch nicht überstanden hatte. Das Leder war einfach nicht mehr geruchsfrei zu bekommen gewesen, und so hatte Nicole es den Müllteufeln geopfert. Den neuen Overall hatte sie sich maßschneidern lassen; er sollte wie eine zweite Haut sitzen und dabei größtmögliche Bewegungsfreiheit gewähren. Jetzt hatte der Schneider angerufen, und Nicole holte das gute Stück ab; Zamorra war mehr auf die Rechnung gespannt als auf den Overall selbst. Irgendwo zwischen zehn- und fünfzehntausend Francs, schätzte er.
    Gegen Nachmittag fuhr er mit dem BMW hinunter ins Dorf, um Lady und Jung-Lord wieder abzuholen. Dabei konnte er gleichzeitig einen Kontrollblick auf den Friedhof werfen, Pater Ralph einen Kurzbesuch abstatten, eventuell angesammelte Zeitungsartikel bei den Lafittes aufpicken und »zum Teufel« gehen, um zu schauen, wie es Mostache ging. Obgleich seine Verletzung nun schon einige Wochen zurücklag, sah er immer noch ein wenig blutleer aus…
    Als Zamorra nach links auf die Durchgangsstraße einbog, um ins Dorf zu fahren, tauchte von rechts die markante Kühlergrillfassade von Nicoles Cadillac auf, den Blinker in Richtung Château gesetzt. Als Nicole erkannte, daß Zamorra ins Dorf wollte, blendete sie einmal kurz die Lichthupe auf, bremste an und fuhr dann hinter ihm her. Vor Mostaches Wirtshaus parkten sie beide ein. Von hier aus konnte Zamorra zentral alles und jeden im Dorf erreichen.
    »He«, staunte er, als Nicole aus dem ’59er Heckflossenmonster stieg. »Ich dachte, du hättest den Overall direkt angezogen. Oder ist er noch nicht fertig?«
    »Ist fertig, paßt haargenau und liegt im Kofferraum, aber ich wollte nicht die dörfliche Männerwelt auf sündige Gedanken bringen«, sagte Nicole.
    »Ich dachte, du wolltest eine Art Arbeitsanzug und keine verschärfte Fassung für den Disco-Betrieb.«
    Nicole winkte ab. »Laß uns später darüber reden.«
    »Was steht auf der Rechnung?« wollte Zamorra wissen.
    »Auch darüber können wir später reden. Aber vielleicht schaust du ihn dir erst einmal an.« Sie ging zum Kofferraum des Straßenkreuzers.
    Irgendwie kam sie ihm anders vor als sonst. Möglicherweise hatte sie unterwegs ein wenig Ärger mit dem Straßenverkehr gehabt und war deshalb nicht so ganz auf der Höhe. Er folgte ihr langsam. »Na, wenn ich mir das gute Stück ansehen soll, solltest du die Haube vielleicht mal aufklappen«, schlug er vor.
    »Laß dich überraschen«, erwiderte sie und deutete auf den Griff. Zamorra zog ihn nun selbst hoch.
    Etwas packte mit ungestümer Gewalt nach ihm und zerrte ihn schwungvoll in den Kofferraum hinein…
    ***
    In dieser Minute läutete im Château Montagne das Telefon. Raffael Bois hob ab und meldete sich.
    »Raffael, ich habe ein kleines Problem«, vernahm der Diener eine ihm wohlbekannte, recht verärgert klingende Stimme. »Da komme ich beim Schneider raus, und irgend so ein Mistkerl hat mir das Auto geklaut! Ausgerechnet meinen Cadillac! Kann Zamorra herkommen und mich abholen, oder vielleicht auch Sie, Raffael?«
    Der Diener schluckte. »Oh, das trifft sich aber schlecht, weil Monsieur Zamorra eben ins Dorf hinuntergefahren ist, um Lady Patricia abzuholen. Aber ich werde
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