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0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dazu durchgerungen haben will, überhaupt eine erkennbare Struktur anzunehmen. Das heißt: keine Aminosäuren, kein DNS-Strang, nichts.«
    »Aber dann kann es doch auch keine biologisch lebende Masse sein«, entfuhr es Zamorra.
    »Scheinbar doch - zumindest ist dieses Teufelszeug genau in dem Moment biologisch geworden, als es sich beobachtet fühlte. Verrückt, was?«
    »Und womit hat es jetzt Ähnlichkeit?«
    »Frag mich was Leichteres. Dem Bericht nach läßt es sich nicht einordnen. Schnecke, Regenwurm, Vogel, Dinosaurier, Fisch, Brüllaffe, grünes Männchen vom Mars oder Politiker -alles zugleich oder nichts davon könnte daraus entstehen, wenn es nicht abgestorben wäre. Ich werde die Proben vorsichtshalber verbrennen lassen, auch wenn Tourenne behauptet, es wäre zwar das Scheußlichste, das er jemals unter den Handschuhen gehabt hätte und es sei nur deshalb erträglich, weil es eben zu Staub geworden sei, aber man dürfe so etwas nicht der Weltöffentlichkeit beziehungsweise der Wissenschaft vorenthalten.«
    »Die Wissenschaft wird auch ohne diese Proben weiterexistieren können«, stimmte Zamorra Robins Vorschlag zu. »Wir wissen jetzt, daß es teilweise außerirdisch ist, teilweise aber auch eine völlig unmögliche, fremde Lebensform, die nicht einmal echtes Leben darstellen dürfte - mehr wird sich damit nicht anfangen lassen. Je eher es verbrannt wird, desto geringer ist die Versuchung, damit irgendwelchen Unfug anzustellen und mit Experimenten schlafende Löwen zu wecken… sieh nur zu, daß die Hitze groß genug ist, damit auch wirklich nichts davon übrigbleibt. Habt ihr den Schacht schon wieder auffüllen lassen?«
    »Man rätselt noch, wer die Erdarbeiten bezahlen soll. Die Stadt sagt nein, unser Verein sagt nein, und ein paar oberschlaue Stadtverordnete sind auf die Idee gekommen, dafür einen Zuschußantrag an Paris und zugleich an die EU zu stellen.«
    »Heiliger Schwachsinn!« entfuhr es Zamorra. »Es muß doch möglich sein, ein simples Zwanzig-Meter-Loch zuzuschieben, ohne daß daraus gleich eine internationale Affäre wird! Beauftragt einen Baggerführer und schickt mir die Rechnung, zum Teufel!«
    »Das ist ein Wort«, sagte Robin. »Machen wir. Aber was sagt unser Polizeichef dann den Stadtpolitikern? Das wäre ja glatt so, als würdest du kleinen Kindern ihr Spielzeug wegnehmen.«
    »Die Herrschaften werden schon etwas anderes Sinnloses finden, an dem sie ihre kreative Schaffenskraft austoben können.«
    Zamorra legte auf, lehnte sich zurück und schloß die Augen.
    »Du grübelst immer noch über Yalasa und die Ghouls nach?« machte Nicole sich bemerkbar. Zamorra nickte. »Es will mir nicht in den Kopf, daß ein Wesen, das definitiv tot ist, plötzlich wieder auftaucht.«
    »Denk an Leonardo deMontagne. Seine rabenschwarze Seele schmorte Jahrhunderte in der Hölle, bis er selbst Asmodis zu lästig wurde, so daß er ihm einen neuen Körper gab und ihn auf die Erde zurückschickte - in sein zweites Leben.«
    »Aber Yalasa war kein Mensch, dessen Seele in den Schwefelklüften landen könnte. Sie war ein außerirdisches Wesen; wer weiß, welche Art Hölle für sie zuständig ist. Ich glaube eher, daß dieses seltsame Material, das sich erst unter dem Mikroskop entschloß, biologisch zu werden, wie Robin sich ausdrückte, der Schlüssel zum Ganzen ist.«
    »Und dann läßt du zu, daß der Staub verbrannt wird?«
    »Unbedingt«, sagte Zamorra. »Stell dir bloß vor, was erst unter leicht veränderten Laborbedingungen noch alles daraus werden könnte… mich graust’s jetzt schon!«
    »Wahrscheinlich ist Yalasa ein zweites Mal gestorben«, sagte Nicole. »Vermutlich werden wir nie erfahren, was sich tatsächlich abgespielt hat. Schmeiß die Gedanken aus deinem Kopf raus und mach ihn frei für andere Dinge, ehe du dich vollends an dem Problem festfrißt.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht hast du ja recht. Wenn sie noch existieren würde, hätte sie sich längst irgendwie bemerkbar gemacht. Sie müßte doch voller Rachedurst stecken.«
    ***
    Die Kugel war zerstört, aber ein winziger Teil ihrer Energie steckte noch in der Rothaarigen. Sie hatte ihn auf sich aufgespart bis zum entscheidenden Moment. Jetzt war es soweit; sie brauchte nicht länger zu warten. Die Gelegenheit zur Rache war günstig. Die Rothaarige begann, mit der in ihr gebundenen Kugel-Energie zu arbeiten und unterstützte ihre Arbeit mit der Magie des Dyharra-Kristalls.
    ETWAS entstand neu, so wie es schon einmal
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