Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0521 - Invasion der Ghouls

0521 - Invasion der Ghouls

Titel: 0521 - Invasion der Ghouls
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Und wenn ich wieder nach oben will, sollte es vielleicht Leute geben, die mich hinaufziehen, denn über eine solche Höhe ist das Klettern doch recht anstrengend. Du und Nicole, ihr könntet das übernehmen.«
    »Sicher«, sagte Robin. »Laß dir ruhig Zeit da unten. Je länger, desto besser. Ich verführe unterdessen Nicole.«
    »Du wirst dich höchstens mit einer handfesten Erkältung infizieren«, wehrte Nicole ab.
    »Das kann mich mittlerweile auch nicht mehr erschüttern«, brummte Robin. Er ging zum Wagen zurück und funkte. Eine halbe Stunde später tauchte jemand mit einem langen, zusammengerollten Seil auf, das am Abschlepphaken von Robins Citroën XM befestigt wurde.
    »Warum sich körperlich anstrengen, wenn man Zamorra auch mit dem Auto hochziehen kann?« grinste der Chefinspektor.
    »Dann gehe ich mit hinunter!« entschied Nicole hustend.
    Dagegen, wußte Zamorra, ließ sich nicht protestieren. Und vielleicht konnten sie sich da unten auch gegenseitig helfen, falls noch Gefahr drohte.
    Sie begannen sich abzuseilen.
    ***
    »Oooooh…«, murmelte Nicole, als sie unten ankam. »Mir ein Rätsel, wieso die Ghouls sich nicht gegenseitig umbringen. Bei dem Gestank, den sie produzieren… Ich würde zur Amokläuferin, wenn ich das jeden Tag ertragen müßte!«
    »Im Ziegenstall stinkt’s auch, und trotzdem bringen die Ziegen sich nicht gegenseitig um. Dabei dürftest ausgerechnet du kaum etwas riechen, weil deine Nase abwechselnd zu ist oder läuft…«
    »Trotzdem kommt mir gleich das karge Frühstück hoch!«
    Zamorra kämpfte auch gegen die Übelkeit an; sein forscher Ton war gespielt. Er fragte sich, wie er diese Ausdünstung gestern ertragen hatte.
    Ein Teil der Höhle war eingestürzt. Zamorra fragte sich, ob das nicht auch Wirkungen auf die Oberfläche nach sich ziehen mußte. Zwanzig Meter Erdmasse waren nicht viel. Wenn das nachrutschte… Vielleicht sollte er mal Carsten Möbius in Deutschland anrufen. Der hatte doch nicht nur Betriebs- und Wirtschaftswissenschaft studiert, sondern auch Geologie. Vielleicht würde der Juniorchef des Möbius-Konzerns ausrechnen können, was passierte, wenn das Labyrinth vollends in sich zusammenstürzte.
    Die Lichtkegel der Stablampen tasteten durch die Dunkelheit. Die phosphoreszierende Masse, die letzte Nacht noch für eine eigenartige Helligkeit gesorgt hatte, war erloschen. Alles war dunkel. Und überall lagen zerfallene Überreste von Ghouls, die zu Staub zerfallen waren.
    Das alles sollte die Zerstörung der Kugel bewirkt haben?
    Er trat an die niedrige Steinsäule heran und fand Scherben. Als er eine davon aufhob, fühlte sie sich warm und weich unter seinen Fingern an, ließ sich aber trotzdem nicht formen und zerbrach schließlich mit metallischem Knacken, als er immer stärkeren Druck auf sie ausübte.
    Eine Kugel aus diesem Material mußte trotz ihrer Größe unglaublich stabil sein. Kaum vorstellbar, daß er sie mit einem einzigen kräftigen Hieb mit seinen verschränkten Fäusten hatte zertrümmern können!
    So schwer vorstellbar wie Yalasas Auftauchen…
    Er wandte sich ab und versuchte sich zu erinnern, wo genau Yalasa gestanden hatte. Er fand wohl die zu Staub zerpulverten Reste jenes Ghouls, der sich schützend vor seine Herrin gestellt hatte, weil er scheinbar mit einem Angriff Zamorras auf Yalasa rechnete. Aber mehr war da nicht. Keine Staubreste, die auf die ehemalige Existenz eines weiteren Körpers hindeuteten.
    Im Hintergrund der Höhle hustete Nicole. Der Staub, der unter ihren Schritten aufwirbelte, tat ihrer strapazierten Lunge nicht gut. Und annähernd 200 Ghouls, die gestorben waren, hinterließen eine ganze Menge Staub…
    »Nichts«, berichtete Nicole, als sie von ihrem Rundgang durch die teilzerstörte Höhle zum Zentrum zurückkehrte. »Keine einzige auch nur halbwegs unversehrt gebliebene Gestalt. Jede Menge getrockneter Schleim und Unmengen an Staub, aber keine anderen Reste von zerfallenen Körpern, keine vertrocknete Zellmasse, keine Knochen oder Muskelfasern, keine Zähne… nichts. Sag mal, Chef, kannst du mir erklären, wie so etwas möglich ist? Die können doch von dieser Lichtsäule nicht alle gleichermaßen zerstört worden sein! Ein paar von ihnen müssen doch im Körperschaften ihrer Artgenossen gestanden haben!«
    »Die vom Elektroschock getroffenen zerfielen ja auch zu Staub«, erinnerte sie Zamorra.
    »Aber das ist doch nicht normal!« behauptete Nicole. »Gestern habe ich mir darüber wenig Gedanken gemacht, aber ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher