Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0520 - Das blaue Einhorn

0520 - Das blaue Einhorn

Titel: 0520 - Das blaue Einhorn
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
hatte.«
    »Über das Amulett«, sagte Zamorra. »Wir folgten einer anderen Spur, glaube ich. Ich habe es selbst nicht begriffen, wie es funktionierte.«
    »Über das Amulett«, murmelte Julian. »Das muß ich mir merken. Ich muß meine Träume besser absichern. Es gibt viele Amulette. Sieben Stück insgesamt, nicht wahr? Praktisch könnte also jeder, der so ein Ding besitzt, mir die Kontrolle entreißen. Sogar Großväterchen.«
    Er rieb sich die Nasenspitze. »Aber Stygia besitzt kein Amulett. Wer könnte ihr geholfen haben? Cascal oder Sid Amos bestimmt nicht. Wer besitzt sonst noch ein Amulett?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Eysenbeiß«, sagte er. »Aber der hat sicher auch kein Interesse daran, ausgerechnet Stygia zu helfen.«
    »Ich werde über all das nachdenken«, sagte Julian.
    »Warum hast du den Einhorn-Traum eigentlich ausgestrahlt?« wollte Zamorra wissen.
    »Es war zu ruhig geworden. Es war an der Zeit, daß wieder einmal etwas passierte. Aber offenbar ist mir die Sache ein wenig aus den Fingern geglitten. Aus der Provokation für dich und deine Freunde ist etwas geworden, was ich in dieser Form nicht beabsichtigt habe. Schade… aber wohl nicht zu ändern.«
    Er straffte sich. »Ich bringe dich jetzt zurück und löse diesen Traum auf. Er hat seinén Zweck erfüllt, niemand braucht diese Traumwelt mehr.«
    »Mein Amulett«, sagte Zamorra. »Es muß hier irgendwo sein.« Er hatte versucht, es zu rufen, aber es gehorchte nicht. Sollte es zerstört worden sein?
    »Ich fürchte, du wirst es hier vergeblich suchen«, sagte Julian. »Und ich habe kein Interesse daran, in diesem Traum mehr Zeit als nötig zu verbringen. Mich zieht es wieder in die Wirklichkeit.«
    Im nächsten Moment verschwand die Traumwelt. Auch Julian war fort.
    Zamorra fand sich in Mostaches Schankstube wieder.
    Auf dem Tisch lag das Amulett.
    Verblüfft nahm Zamorra es an sich. Er versuchte, telepathischen Kontakt aufzunehmen, aber Merlins Stern reagierte nicht darauf und ließ sich auch nicht aktivieren. Es war, als sei das Amulett in eine Art Streik getreten. Oder hatte es etwa seine magischen Fähigkeiten verloren? Er wußte nicht, wie er das überprüfen konnte. Nur die Zeit würde es ihm zeigen.
    Zamorra benutzte das Telefon an der Theke. Er rief im Krankenhaus in Roanne an, um sich nach Mostache zu erkundigen. Er erfuhr, daß der Wirt zwar immer noch ohne Bewußtsein war, aber wohl ohne bleibende Schäden davonkommen würde. Der hohe Blutverlust war gerade noch rechtzeitig wieder ausgeglichen worden.
    Raffael Bois fuhr seinen Chef zum Château zurück. In seinem Arbeitszimmer fand Zamorra eine kleine Überraschung vor.
    Auf seinem Schreibtisch stand die gut 20 Zentimeter hohe Skulptur eines blauen Einhorns.
    Julian Peters beliebte zu scherzen.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 475 »Der Drache der Zeit«, und folgende
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 519 »Schatten des Grauens«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 512 »Der lachende Tod«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 445 »Die Macht des Träumers«
    [5] Siehe Professor Zamorra Nr. 510 »Zamorras Sarg«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher