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0509 - Der Würger auf dem Schienenstrang

0509 - Der Würger auf dem Schienenstrang

Titel: 0509 - Der Würger auf dem Schienenstrang
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Bahndamm die Leiche eines Mädchens gefunden wird?«
    »Ich denke, der Mörder wird beobachtet?«
    »Wir können nicht einen G-man für den Rest seines Lebens als Tramp mit dem wahrscheinlichen Mörder zusammenreisen lassen. Außerdem haben wir keine Gewähr dafür, daß die beiden nicht doch einmal getrennt werden. Die Züge werden kontrolliert. Schnappt man die beiden irgendwo, läßt man gewöhnlich einen heute und den anderen morgen laufen. Der Mörder will nach New Mexico. Wer garantiert uns, daß er nicht bis nach Mexico hineinfährt. An der Grenze müßte unser Mann Zurückbleiben. Kommt der Mörder später zurück in die Staaten, wird er uns bestimmt das nicht vorher anmelden. Es gibt zehnmal mehr Risiken bei der Beobachtung dieses Mannes als bei der Falle, die wir ihm aufbauen möchten.«
    »Das leuchtet mir alles ein, aber —«
    »Daddy!« rief Diana und stemmte ihre kleinen Fäuste in die Hüften. »Würdest du bitte erlauben, daß ich auch einmal etwas dazu sage? Es ist schließlich mein Kopf, um den es da geht, nicht wahr? Und ich bin schließlich alt genug, daß ich ein Wörtchen mitreden darf, wenn es um meine Person geht!«
    »Ich finde, sie sollte es machen«, sagte Dianas Bruder plötzlich. »Ich habe sie bei den Ausscheidungskämpfen gesehen —«
    »Du warst da?« rief Diana überrascht. Der junge Mann grinste.
    »Klar doch. Ich habe es dir bloß nicht gesagt, weil du die Nase so schon hoch genug trägst. Also ich habe sie gesehen. Und du kannst mir glauben, Dad, daß sie verdammt die beste Jiu-Jitsu-Kämpferin ist, die du dir vorstellen kannst. Sie wirbelt die Leute so schnell durch die Gegend, daß du das Resultat siehst, bevor du die Ursache begriffen hast.«
    »Mag alles sein. Trotzdem kommt es nicht in Frage.«
    »Lieber Himmel, mit euch Angehörigen der älteren Generation ist verdammt nicht sachlich zu diskutieren«, sagte Hank. »Hör doch bitte erst einmal alle Gründe und Gegengründe an, bevor du auf die Palme gehst. Mr. Decker, Sie haben gesagt, daß Sie den Mann kennen. Was ist er für ein Kerl? Kann er Jiu-Jitsu?«
    Phil schüttelte entschieden den Kopf. »Nein. Jerry — das ist mein Kollege, der als Tramp reist und den Mann entdeckt hat — also Jerry hat aus Spaß eine Balgerei mit ihm angefangen, um ihn in dieser Hinsicht zu testen. Kenntnisse in Jiu-Jitsu oder gar Karate besitzt der Mann nicht. Er ist auch kein Gamp.«
    »Gamp?« wiederholte Mrs. Clenswood »Was ist das?«
    »Ein Mittelding zwischen Tramp und Gangster. Diese Burschen beherrschen die übelsten Tricks, um selbst ohne Waffen starke Gegner zusammenzuschlagen. Aber ein solcher Mann ist unser Mörder nicht. Dafür können wir uns verbürgen.«
    »Wie groß ist er?« fragte Hank.
    »Mittelgroß«, erwiderte Phil und zeigte es mit der Hand.
    »Schwer?«
    »Zwischen hundertzwanzig und hundertdreißig Pfund.«
    »Viel leichter sind die Mädchen auch nicht, mit denen ich bei den Ausscheidungskämpfen fertig werden mußte«, meinte Diana.
    »Aber es waren Mädchen!« rief der Vater.
    »Jiu-Jitsu-Kämpferinnen, die sich bereits für Titelkämpfe qualifiziert hatten!« widersprach Diana mit rotem Kopf. »Und wenn du es nicht glauben willst, Daddy, ein Mädchen mit solchen Jiu-Jitsu-Erfahr ungen ist jedem normalen Mann' überlegen. Im Kampf, meine ich.«
    »Zweifellos«, bestätigte Phil. »Wenn wir das nicht von Ihnen erfahren hätten, Miß Diana, wäre ich jetzt nicht hier.«
    »Diana würde spielend mit ihm fertig«, sagte Hank überzeugt. »Außerdem stehen zwanzig G-men und wir beide in der Nähe. Und das meiner Meinung nach gravierendste Argument: Wie können wir einen weiteren Mord verantworten, Dad, wenn es an uns gelegen hätte, ihn zu verhindern?«
    ***
    »Heute nachmittag suchen wir uns einen Zug«, sagte Tony.
    Ich blinzelte gegen die Sonne und schüttelte den Kopf.
    »No.«
    »Willst du hier überwintern?«
    »Ganz bestimmt nicht. Aber vor morgen kann ich hier nicht weg.«
    Er sah mich verständnislos an.
    »Warum denn nicht? Hast du dem Gras versprochen, es nicht allein zu lassen?«
    »Mein Bruder in New York schickt mir zehn Dollar nach Eagleness. Soll ich die vielleicht sausen lassen?«
    »Dein Bruder schickt dir Geld?«
    »Ja. Zweimal im Jahr. Zu meinem Geburtstag zehn Dollar und zu Weihnachten zwanzig. Das ist er seinem familiären Gewissen schuldig. Dann kann er anschließend um so schöner auf mich schimpfen.«
    Tony lachte.
    »Ihr seid die richtige Familie. Zehn Dollar! Mann, ist dein Bruder ein reicher
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