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0509 - Der Würger auf dem Schienenstrang

0509 - Der Würger auf dem Schienenstrang

Titel: 0509 - Der Würger auf dem Schienenstrang
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richtige Mörder war«, sagte Dianas Mutter.
    »Ich bin heilfroh, daß es nicht der richtige war«, sagte ihr Vater.
    »Haben Sie denn eine Spur von dem richtigen?« wollte Hank wissen.
    Phil nickte ernst.
    »Wir kennen ihn.«
    Sie sahen ihn an, als hätte er ein Wunder verkündet. Mister Clenswood schmunzelte plötzlich.
    »Sie gefallen mir, Mister Decker«, sagte er. »Ich habe mit ein paar Kollegen gewettet, daß das FBI den Mann finden wird. Ich halte viel vom FBI.«
    »Danke, Mister Clenswood. Wir haben uns alle erdenkliche Mühe gegeben. Jetzt kennen wir den Mörder, und einer unserer Beamten läßt ihn nicht mehr aus den Augen. Aber das nützt uns nichts.«
    »Sie können’s ihm nicht beweisen, was?« fragte Hank.
    »Das ist das Problem«, gab Phil zu. »Er hat in betrunkenem Zustand eine Geschichte erzählt, die seine offensichtliche Geistesgestörtheit halbwegs erklärt. Und auch seine Neigung, immer nur einen bestimmten Frauentyp anzufallen. Aber das ist kein Beweis dafür, daß er es tatsächlich war.«
    »Ich verstehe«, murmelte Mr. Clenswood und runzelte die Stirn. Es schien, als hätte er bereits einen Verdacht gefaßt. »Aber was hat das mit uns zu tun, Mister Decker?«
    Phil holte tief Luft.
    »Wir müssen ihn auf frischer Tat stellen, um ihn unschädlich zu machen. Dann mögen sich die Experten in einer Heilanstalt mit ihm beschäftigen und seine für einen normalen Menschen schwer durchschaubaren Motive entwirren. Aber erst müssen wir ihn einmal haben. Die einzige Möglichkeit, die wir im Augenblick sehen, besteht darin, ihm eine Falle aufzubauen.«
    »Ja«, sagte Mr. Clenswood langgezogen. »Und?«
    »Dazu brauchen wir ein Mädchen, dessen Äußeres zu dem Frauentyp paßt, den der Mörder ausschließlich anfällt. Aber nicht nur das. Es muß auch ein Mädchen sein, das mutig ist und in der Lage, sich den Burschen für ein paar Sekunden nur vom Halse zu halten.« Mrs. Clenswood begriff, was ihrem Manne schon lange aufgegangen war. Sie ließ einen Schreckensruf hören und schlug entsetzt die Hand vor den Mund. Phil fuhr schnell fort:
    »Natürlich würde das FBI alle Sicherheitsvorkehrungen treffen, damit der jungen Dame nicht das geringste zustoßen könnte.«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage!« rief Mr. Clenswood entschieden. »Ich stelle doch Diana nicht als Köder für einen mehrfachen Mörder hin! Die bloße Zumutung, Mr. Decker, ist —«
    »Henry!« rief seine Frau warnend, »es gibt keinen Grund, die Beherrschung zu verlieren! Es kann alles in aller Ruhe besprochen werden.«
    »Für mich gibt es nichts zu besprechen!«
    Phil seufzte leise. Das war genau die Reaktion, die er erwartet hatte. Und er konnte sie nicht einmal mißbilligen. Jeder Vater jeder Tochter hätte so und nicht anders reagiert.
    »Mich scheint hier überhaupt niemand zu fragen«, sagte Diana. »Dabei wäre ich doch wohl die Hauptperson, oder?«
    »Du warst nicht gefragt!« sagte der Vater. »Ich will doch wohl nicht annehmen, daß das FBI gegen den Willen der Eltern —-«
    »Wenn, dann käme es natürlich nur in Frage mit der Einwilligung der ganzen Familie«, sagte Phil. »Aber lassen Sie mich bitte noch etwas sagen, bevor Sie mich endgültig hinauswerfen. Ich möchte zwei Dinge ganz klarmachen, Mister Clenswood. Wir würden eine Stelle aussuchen, wo wir wenigstens zwanzig FBI-Beamte verbergen können. Es würden ausgesuchte Leute sein. Sie würden die besten Gewehre mit Zielfernrohr erhalten, die es überhaupt gibt. Der Abstand bis zu Miß Diana dürfte nicht größer als zwanzig Yard sein, sonst würden wir von uns aus auf das Unternehmen verzichten. Zwanzig Yard können erwachsene Männer in ein paar Sekunden zurücklegen. Eine Gewehrkugel macht es notfalls im Bruchteil einer Sekunde. Sie dürfen völlig davon überzeugt sein, daß das FBI nicht daran denken würde, wenn wir nicht alle ganz und gar gewiß wären, daß Miß Diana nichts Ernstliches passieren kann. Ich kann das gar nicht genug betonen. Das FBI hat noch niemals leichtsinnig ein Menschenleben aufs Spiel gesetzt.«
    »Das will ich Ihnen gern glauben. Aber ein letztes, unkalkulierbares Risiko bleibt immer. Das müssen Sie zugeben.«
    »Ich würde lügen, wenn ich das bestreiten wollte. Aber dieses Risiko erscheint uns gleich Null gemessen an dem, was ich als zweites erwähnen darf. Wenn wir auf die Durchführung dieses Planes verzichten, werden wir uns nicht alle Vorwürfe machen lassen müssen, wenn in ein paar Wochen vielleicht wieder irgendwo an einem
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