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0508 - Sparks hetzt den Werwolf

0508 - Sparks hetzt den Werwolf

Titel: 0508 - Sparks hetzt den Werwolf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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haben wir dieses Beweismittel. Die Fingerabdrücke der Werwölfin müßten sich darauf befinden. Sag mal, Zamorra, du hast doch Beziehungen zu Scotland Yard - und vor allem auch diesen Sonderausweis. Kannst du die Abdrücke nicht prüfen lassen? Vielleicht ist die Frau irgendwann einmal aufgefallen, und wir können auf diese Weise mehr über sie erfahren. Zum Beispiel, woher sie tatsächlich kommt. Sie deutete an, ihre seltsam schwarzen Augen wären ein Merkmal der Travis-Familie. Es muß also noch andere Travis’ geben. Dummerweise hat sie ihre Wohnadresse bei der Eintragung in dem Billighotel nicht angegeben. Angesichts einer Zwanzig-Pfund-Note wurde darauf verzichtet. Es ist widerwärtig, mit welch geringen Summen manche Menschen zu bestechen sind.«
    Zamorra grinste. »Wo liegt die Grenze bei dir?«
    Sparks legte den Kopf schräg. »So ab einer Flasche Roullet & Files aufwärts. Und bei dir?«
    »Da mußt du Nicole fragen«, gab Zamorra zurück. »Bei uns regelt meine Sekretärin das Geschäftliche. Da kommt sie übrigens.«
    Mit kupferrotem Kunsthaar. Aber Zamorra war Überraschungen gewohnt. Nicht minder überraschend schälte sie sich aus der locker verknoteten Bluse und dem Wickelrock, warf beides auf einen freien Stuhl und präsentierte sich in einem recht waghalsig geschnittenen Badeanzug, in dem sie die anderen anwesenden Pool-Schönheiten regelrecht in den Schatten stellte. »Na, wie sehe ich aus?«
    »Jugendgefährdend«, stellte Zamorra trocken fest. »Ich nehme an, die anderen Fragmente deines Einkaufs werden frei Haus geliefert? Hast du auch daran gedacht, einen zusätzlichen Koffer zu kaufen?«
    »Ach, die Teile sind so winzig, die passen noch ins normale Reisegepäck«, glaubte Nicole ihn beruhigen zu können. Zamorra begann Furchtbares zu ahnen. Je weniger Stoff, desto höher der Preis… »Vielleicht solltest du unsere Bank anrufen; sie sollen das Konto noch nicht sperren, weil wir demnächst neue Honorareingänge erwarten, die das Minus wieder ausgleichen…«
    Sparks hob die Brauen. »So schlimm steht es momentan mit euren Finanzen?«
    »Noch schlimmer«, log Nicole überzeugend. »Das Konto ist bereits seit drei Wochen gesperrt. Ich habe mit Schüttelschecks bezahlt.«
    »Schüttelschecks?« staunte Sparks.
    »Wenn der Empfänger die vorlegt, schüttelt der Bankangestellte nur traurig mit dem Kopf«, erklärte Nicole.
    »Und dann logiert ihr hier in diesem teuren Schuppen«, seufzte Sparks. »Ich werde versuchen, ob ich euer Zimmer nicht mit auf meine Rechnung buchen kann. Aber was die Einkäufe angeht, kann ich wahrscheinlich nicht aushelfen, weil…«
    Nicole klärte die Sache auf. Sparks runzelte die Stirn. »Das zahle ich dir heim«, drohte er an. »Mich so zu foppen!« Derweil tauchte die Bedienung auf, um Nicoles Bestellung aufzunehmen, sah die Cognacflasche - »Sir, es ist leider nicht gestattet, eigene Getränke, noch dazu flaschenweise, mitzubringen. Aber ich werde den Preis niedrig schätzen, zu Ihren Gunsten…«
    »Was soll das heißen?« fuhr Sparks auf.
    Zamorra grinste. »Das soll heißen, daß du für das Fläschchen bezahlen sollst, als hättest du es hier gekauft.«
    »Aber das geht doch nicht.«
    »So lautet geltendes Recht«, belehrte Zamorra ihn.
    Sparks schüttelte den Kopf. »Das ist kein Getränk, sondern ein Beweismittel in einem Kriminalfall«, sagte er und zückte seinen königlichen Ausweis. »Ich bin Regierungsbeauftragter Ihrer Majestät…«
    »Das ist ein fränzösischer Cognac, scheinbar sehr selten«, fuhr der Kellner unbeeindruckt fort. »Ich schätze ihn mal auf etwa vierzig Pfund…«
    »He, und das ist auch ein Regierungsagent!« wies Sparks aufgebracht auf Zamorra, griff in dessen Tasche und klappte das Ausweisetui auf. »Hier, bitte…«
    »Ich habe auch so einen Ausweis«, sagte der Kellner, griff in die Tasche und legte seinen Bibliotheksausweis auf den Tisch. »Sehen Sie? - Mit Ihrem Einverständnis, Sir, setze ich den Betrag auf Ihre Zimmerrechnung.«
    »Ich bin aber nicht einverstanden!« schrie Sparks zornig. »Was glauben Sie eigentlich, wer Sie…«
    Zamorra drückte ihn auf den Korbstuhl zurück, von dem er aufgesprungen war. »Den Geschäftsführer bitte«, sagte er freundlich. »Wir klären das in aller Ruhe, ja? Die Flasche steht wirklich nicht zum Verzehr hier auf dem Tisch. Für Alkohol ist es ja wohl auch noch etwas zu früh am Tage, nicht wahr? Für die junge Dame«, er nickte Nicole zu, »bringen Sie bitte derweil einen Orangensaft. Und
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