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0508 - Sparks hetzt den Werwolf

0508 - Sparks hetzt den Werwolf

Titel: 0508 - Sparks hetzt den Werwolf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war. Aber Zamorra hütete sich, ihn zu mißbrauchen.
    »Davor muß ich wohl kapitulieren, wie?« knurrte O’Brian verdrossen. Er erhob sich. »Wissen Sie was, Zamorra? Begehen Sie unbedingt einen Fehler. Möglichst so, daß ich einen Grund habe, Sie zu verhaften, so wie ich auch einen korrupten oder kriminell gewordenen Kollegen verhaften würde! Verdammt, ich warne Sie. Ich habe so schon genug Probleme mit diesem Fall. Machen Sie die Probleme nicht noch größer, oder ich mache Ihnen welche!«
    Zamorra zwang sich zu einem Lächeln. »Was halten Sie denn von Zusammenarbeit?«
    »Angesichts Ihrer Akte? Eher würde ich einen Pakt mit dem Teufel abschließen«, sagte O’Brian schroff. Er wandte sich ab und verließ das Büro. Dessen eigentlicher »Besitzer« trat wieder ein.
    »Sie können gehen, Zamorra.«
    Der nahm seinen Sonderausweis wieder vom Schreibtisch, aber vorsichtshalber so, daß der Beamte ihn deutlich erkennen konnte. Dann wandte er sich ab und folgte O’Brian.
    Er hoffte, den Chief Inspector noch einzuholen. Er wollte noch einmal mit ihm reden, ihm die Vorteile einer Zusammenarbeit nahebringen. Aber O’Brian war schon verschwunden.
    ***
    »Wenn wir nicht Freunde wären, würde ich feststellen, daß du dich geradezu unverschämt verhalten hast«, sagte Sparks zwei Stunden später. »Da bemühe ich mich, den besten Anwalt der Stadt für dich zu interessieren, fahre ich mit zu diesem Polizeirevier und bekomme zu hören, daß du dich längst wieder auf freiem Fuß befindest! Ich suche dich also im Hotel dieser Werwölfin, treffe dich dort nicht an, der Anwalt berechnet mir einen wahnsinnigen Stundensatz, und du sitzt hier gemütlich an der Freiluftbar des« Crown », starrst den Girls auf die Bikinis und säufst dir einen Affen an!«
    »Mit Kaffee und Limonade«, bemerkte Zamorra trocken. »Meinst du nicht auch, daß die Mädchen einfach süß aussehen? Vor allem die da drüben. Stell sie dir mal ohne Badeanzug vor… ja, die Schwarzhaarige meine ich.« Er deutete auf eine ältere Dame, deren Hormonspiegel nicht hundertprozentig in Ordnung sein konnte; ihr Kampfgewicht entsprach nach lockerer Schätzung dem Dreifachen ihres Lebensalters, das Zamorra wohlwollend Mitte Vierzig ansetzte. Sparks verdrehte die Augen und schüttelte sich. »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Wieso? Im Leben dieser Lady gibt es mit Sicherheit einen geliebten Menschen, der sie trotz körperlicher Unzulänglichkeiten, wie wir sie verstehen, als schön ansieht«, sagte der Professor leise. »Es kommt immer nur auf den Blickwinkel an. Auch wir werden älter, der Bauch dicker und die Haare dünner…«
    »Ich werde nie älter. Höchstens reifer und eindrucksvoller«, versicherte Sparks. »Aber wie auch immer: Es war unfair von dir, dich einfach mit diesem Agentenausweis freizukaufen. Zeig die Fälschung mal her. Ich habe das Ding noch nie gesehen.«
    Zamorra legte den Ausweis auf den runden Tisch unter dem Sonnenschirm. Sparks betrachtete ihn. »He, das ist ja gar keine Fälschung. Wo hast du den her? Gültigkeit… Kein Ablaufdatum? ›Gültig bis auf Widerruf‹? Herr des Himmels, so was gibt es doch gar nicht. Du bist ja nicht einmal Brite. Hat dir dein Lord diese Karte verschafft?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Der mittlerweile verstorbene Lord Saris war zwar Mitglied des Oberhauses, hätte aber in seiner Funktion niemals die Möglichkeit gehabt, mir so ein Papier zu besorgen. Ich habe mal dem Innenminister einen Gefallen getan.«
    »Der Gefallen muß aber von galaktischer Größe gewesen sein«, brummte Sparks. »Ich dachte immer, nur James Bond hätte so etwas.«
    »Vom Roman- und Filmhelden James Bond unterscheide ich mich dadurch, daß er eine Lizenz zum Töten nach eigenem Ermessen hat, auf die ich aber nicht den geringsten Wert lege.« Zamorra steckte den Ausweis wieder ein. »Das Ding hier ist kein Freibrief, Chris. Er kann jederzeit eingezogen werden -zum Beispiel, wenn ich ihn gezielt mißbrauche. Und das werde ich bestimmt nicht riskieren. Ich habe ihn auch heute nur sehr ungern eingesetzt, aber ich hatte einfach keine Lust, mich meines Feindes Odinsson wegen verschaukeln zu lassen. Wenn dieser Mann seine unglaublichen Beziehungen spielen läßt, um mich in den unmöglichsten Situationen kaltzustellen, dann wird es mir ja wohl erlaubt sein, meinen Joker dagegen auszuspielen.«
    »Sicher«, brummte Sparks. Er öffnete die Plastiktüte, die er bei sich trug, und stellte die Cognacflasche auf den Tisch. »Immerhin
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