Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle
Autoren:
Vom Netzwerk:
im Führerhaus. Mit einem Satz sprang ich um den Kühler herum.
    »Hände hoch!« rief ich laut. Meine rechte Hand fuhr hoch zur linken Achselhöhle. Ein hundertfach geeübter Griff.
    Der Killer tauchte vor mir aus dem Führerhaus auf. Er hielt eine Parabellum in der Hand. Seine Augen waren klein und schmal vor Hass. In seinem viereckigen wutverzerrten Gesicht stand klobig eine eingedrückte Nase.
    Meine Finger griffen ins Leere. Im Augenblick wusste ich, wo meine Smith and Wesson war. Für die Zeit meiner Krankheit hatte Phil sie in unserer-Waffenkammer im FBI-Gebäude deponiert.
    Ich hatte keine Chance, mich zu wehren, und wusste es. Ich sah den Mann aus dem Führerhaus kommen und rief ihm laut »Copkiller« entgegen. Dann schnellte sich mein Körper nach vorne. Ich spürte, wie ich durch die Luft segelte und wie sich meine Hände um die Beine des Mörders schlangen.
    ***
    Webster fühlte den harten Lauf der Pistole in seinem Rücken. Die beiden Männer hatten ihm keine Chance gelassen. Ohne Widerstand zu leiten, war er mit ihnen in den Pontiac gestiegen, mit dem sie hergekommen waren.
    Der ältere der beiden Männer steuerte den Wagen. Nur schrittweise kam das Fahrzeug vorwärts. Irgendwo in der Nähe musste mal wieder eine Verkehrsstauung sein.
    Webster kannte die Straße, durch die sie fuhren. Es war die 69., die Straße, in der das New Yorker FBI-Gebäude liegt. Der Pontiac musste wieder halten. Er stand vor einer roten Ampel. Etwa zehn Yard entfernt beobachtete ein Verkehrscop missmutig den schleichenden Verkehr.
    »Der Cop. Das ist meine Chance«, dachte Webster. Er handelte blitzschnell. Mit unheimlicher Wucht stieß er dem Killer neben sich den Ellbogen in die Seite. Gleichzeitig riss er die Tür des Wagens auf.
    Hinter sich hörte er das schmerzliche Brüllen seines Gegners. Dann stand Webster schon auf der Straße. Er richtete den Blick geradeaus.
    »FBI-Distrikt-Gebäude New York.«
    Die großen Lettern am Eingang unseres Hauptquartiers sprangen ihm direkt in die Augen. Webster lief. Geradewegs auf dieses Gebäude zu.
    Hinter sich hörte er ein »Plopp«, das für den Bruchteil einer Sekunde den Motorenlärm der Autos übertönte. Das »Plopp« glich der Fehlzündung eines Motors. Webster spürte den Aufschlag der Kugel in seinem Rücken.
    Er taumelte. Zwei, drei Schritte lang glaubte er, er könnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Dann hatte er es überwunden. Er ging weiter. Immer näher kam er auf das Gebäude zu. Wieder gab es ein »Plopp«. Webster hörte es nicht. Er hörte nur das Brausen in seinen Ohren und spürte erneut einen Aufschlag in seinem Brustkorb.
    Dann hatte er die Eingangstür erreicht. Aus den Augenwinkeln sah er den Pontiac mit heulenden Reifen davonstieben. Die Ampel war gerade wieder auf Grün gesprungen.
    Niemand hatte das Vorgefallene bemerkt. Niemand hatte die zwei Schüsse beobachtet, die am helllichten Tag aus einer Schalldämpferpistole auf einen Mann abgefeuert wurden, der das Distriktgebäude betrat.
    Webster spürte den schalen Geschmack von Blut in seinem Mund. Er wusste, was ihn erwartete. Er machte sich über seine Lage nicht die geringste Illusion.
    Plötzlich wurde er angesprochen. Angesprochen von einem Mann, der gerade 14 die Treppe heruntergekommen und für eine Sekunde wie versteinert stehen geblieben war, dann zur Pistole griff und mit metallener Stimme rief:
    »Donald Webster, heben Sie die Hände hoch. Kraft meines Amtes als FBI-Agent nehme ich Sie hiermit fest. Jeder Widerstand ist zwecklos. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass alle Ihre Äußerungen in einem etwaigen Prozess gegen Sie verwandt werden können.«
    Webster starrte meinen Freund mit weit auf gerissenen Augen an. Er sah Phil nur noch durch einen Schleier, der sich allmählich immer dichter vor seine Äugen legte.
    Langsam ging er auf meinen Freund zu. »Ich bin Webster«, sagte er laut und deutlich. Plötzlich knickten seine Beine ein. Er drehte sich etwas zur Seite und fiel dann langsam auf den harten Fliesenboden unseres Distriktgebäudes.
    Mit einem Satz war Phil heran. Er steckte seine Dienstwaffe in die Schulterhalter zurück und beugte sich zu dem Mann nieder.
    »Tot!«, sagte er, als er sich wieder aufrichtete. Erst in diesem Augenblick bemerkte er die Kollegen, die ihn umringten. Sie waren aus ihren Zimmern gestürzt, als sie Phils laute Verhaftungsformel gehört hatten.
    Müde wandte sich Phil an unsere Kollegen. »Donald Webster, Nummer 1 der MOST WANTED MEN, ist tot«, sagte er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher