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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle
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und erkannte Mr. Highs Stimme.
    »Einsatz in drei Minuten, wenn die Gangster bis dahin nicht freiwillig das Haus verlassen haben«, sagte er kurz und hängte sofort wieder auf.
    Wir stopften uns die Taschen mit den Handgranaten voll. Auf ein Zeichen feuerten unsere Kollegen aus allen Rohren.
    »Kann losgehen«, sagte Phil und erhob sich. Wir marschierten auf die dunkle Toreinfahrt zu. Hywood krebste hinter uns her.
    Die Gangster schossen unaufhörlich. Ihr Munitionsbestand musste ganz ansehnlich sein, wenn sie sich ein derartiges Dauerfeuer leisten könnten.
    Die Handgranaten wirkten in den Taschen wie reinste Zentnerlast.
    »Tolles Gefühl, was?« meinte Phil neben mir. »Ob unsere Dienstmarke sehr stabil ist?«
    »Glaube ich doch«, gab ich zurück, »Dann wird die ja wohl übrig bleiben« meinte Phil.
    »Wann?« wollte ich wissen, denn ich hatte nicht begriffen, worauf Phil hinauswollte.
    Mein Freund blieb plötzlich stehen. Er grinste übei: das ganze Gesicht. Der Kugelhagel schien ihm im Augenblick nichts auszumachen.
    »Wann, Jerry? Nun, wenn uns einer der Burschen in die Taschen schießt und ’ne Handgranate trifft.«
    ***
    »Hast du ihn wirklich erwischt?«
    »Natürlich, ich habe die Einschläge genau gesehen. Er ist noch ein paar Schritte gelaufen und war dann erledigt.«
    »Okay«, nickte Slim Reynolds. »Dann rufe ich den Boss an.«
    Reynolds fuhr den Pontiac langsam zum Bordstein und legte die letzten Meter zur Telefonzelle zu Fuß zurück.
    Er warf einen Nickel in den Schlitz und wählte die Nummer Richie Rivieras.
    Der Boss meldete sich sofort. »Ja?«, fragte er, und Reynolds spürte die Spannung in seiner Stimme.
    »Der Fall ist erledigt. Du kannst uns in der Pension erreichen, wenn wir den nächsten Auftrag übernehmen sollen. So long.«
    Gleichmütig legte Reynolds den Hörer auf die Gabel. Nichts in seinem Gesicht verriet die Tatsache, dass er gerade eine Meldung über einen ausgeführten Mord gemacht hatte.
    Langsam ging der Killer wieder zu seinem Wagen zurück. In den letzten Minuten hatte er angestrengt über ein Problem nachgedacht. Über das Problem, aus diesem Job mehr Geld zu schlagen. Jetzt wusste er auch, wie. Er fand seine Idee einfach genial und war stolz auf sich.
    Mit einem zufriedenen Seufzer ließ er sich in die weichen Polster des Pontiac fallen, startete den Wagen und reihte sich wieder in den-Verkehr ein.
    »Ben«, sagte er nach einer ganzen Weile. »Ben, was würdest du davon halten, plötzlich Millionär zu werden?«
    Ben schluckte erst einmal. Geld, das war schon immer alles in seinem Leben gewesen. Geld war schließlich die einzige Antriebsfeder zu den Morden, die er ausführte.
    »Wen willst du denn killen?«, fragte er, und seine Stimme klang vor Erre- gung heiser.
    »Niemanden«, sagte Slim Reynolds und lachte leise vor sich hin.
    »Niemanden?«, echote Ben erstaunt. Ihm war der Gedanke, Geld ohne zu morden verdienen zu können, völlig fremd geworden.
    »Keinen«, wiederholte Slim Reynolds. »Webster genügt uns ganz und gar.«
    »Wie meinst du das?«
    »Überlege doch mal, Ben. Dieser Webster war in New York der Starkiller.«
    »Ja, und?«
    »Er hat wahrscheinlich von manchen Leuten Mordaufträge bekommen.«
    »Bestimmt.«
    »Und diese Leute waren auch nicht gerade arm.«
    »Sie müssen schon Geld haben, schließlich kosten Fachleute wie Webster wenigstens zwanzigtausend Bucks pro Coup-.«
    »Genau. Und wenn wir jetzt diesen Leuten einreden, dass uns Webster vor seinem Tod die genauen Unteralgen über seine Auftraggeber genannt hat? Wenn wir bekannt machen, dass wir jetzt all die Leute in der Hand haben, die in den letzten Jahren hier in New York einen Mord bestellt haben?«
    Es dauerte eine Weile, bis Ben die Worte seines Partners begriff. Als endlich der Groschen bei ihm fiel, strahlte sein brutales Gesicht vor Überraschung und Geldgier. »Mensch, Slim, was können wir da kassieren.«
    »Genau«, stimmte Slim Reynolds zu. »Ich weiß auch schon, wie wir es anfangen…«
    »Wie?«
    »Wir erzählen es Pussy.«
    »Der Bardame in unserer Pension?«
    »Der.«
    »Und wenn die uns bei den Bullen verpfeift?«
    Slim Reynolds lachte tückisch auf. »Das kann Pussy nicht. Sie ist rauschgiftsüchtig. Wenn sie Kontakt mit der Polizei bekommt, landet sie mit Sicherheit in einer Entwöhnungsanstalt. Vor nichts hat Pussy mehr Angst.«
    »Du bist ein schlauer Kerl«, gab Ben lachend zu.
    »Das weiß ich schon längst«, gab Slim Reynolds mit unverhohlener Selbstzufriedenheit
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