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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle
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schossen aus allen Rohren. Sie konnten uns nicht direkt treffen, aber ein Querschläger ist auch nicht besonders schön. Phil und ich gingen hinter dem Jaguar in Deckung.
    »Ist ja hier ein toller Affenzirkus«, hörte ich plötzlich hinter mir eine Stimme in Häuserblocklautstärke. Ich brauchte mich gar nicht umzudrehen. Ich wusste auch so, wer es war. Kein anderer als Captain Hywood von der City Police. Nur er hatte ein solches Lautsprecherorgan.
    »Das wird aber lustig, wenn ihr da hineinkommen wollt«, verkündete er und brachte seine große Gestalt hinter dem Jaguar in Deckung.
    Als ich Hywood neben meinem Flitzer liegen sah, kam mir überhaupt erst zum Bewusstsein, wie klein der Jaguar ist. Der Captain schien meinen Gedanken erraten zu haben. Missbilligend sah er mich an und knurrte. »Jerry, wann kaufen Sie sich endlich mal ein richtiges Auto?«
    Das rote Lämpchen des Sprechfunkgerätes im Jaguar leuchtete auf. Ich griff durch das Fenster und angelte nach dem Hörer.
    »High«, tönte es aus der Muschel. »Jerry, ich bin am Einsatzort. Mein Wagen steht ungefähr 50 Yard von Ihnen entfernt. Was schlagen Sie vor, wie sollen wir das Haus stürmen?«
    Ich überlegte einen Augenblick. »Was können wir da groß machen, Chef? Die Jalousien müssen vor den Fenstern weg, damit wir den Laden voll Tränengas pumpen können. Anders bekommen wir die Burschen nie aus dem Kasten. Wenn Phil Lust hat, können wir ja ein paar Handgranaten an die Jalousien hängen.«
    »Auf keinen Fall«, befahl der Chef. »Die Schießscharten in den Jalousien sind so klein, dass wir euch keinen vernünftigen Feuerschutz geben können. Ihr habt überhaupt keine Chance. Bis an die Fenster zu kommen. Die Gangster schrecken vor nichts zurück. Sie wissen selbst, was ihnen blüht, schließlieh haben sie einen Polizisten erschossen.«
    »Dann bleibt uns nur die Tür«, sagte ich. »Die Stahltür in der Garage. Selbst der dickste Stahl muss doch irgendwann einmal nachgeben, wenn genug Granaten dagegen geworfen werden. Im Hof steht ein Lieferwagen. Der kann uns als Deckung dienen.«
    »Gut«, sagte Mr. High nach einer kleinen Weile. »Wir geben euch Feuerschutz. Phil hat ja genug Handgranaten im Jaguar mitgebracht.«
    »Okay, Ende«, sagte ich nur und legte auf. Mein Freund Phil hatte schon einen Kasten aus dem Wagen gezerrt und ihn geöffnet. Er war gefüllt mit kleinen, metallisch schimmernden Kugeln.
    Ich gleichen Augenblick flackerte das Lämpchen meines Funkgerätes im Jaguar wieder auf. Ich langte zum Hörer.
    »Noch einmal High«, meldete sich unser Chef. »Wartet erst mal. Wir geben ihnen eine letzte Chance, sich zu ergeben.«
    »Okay. Wir warten auf Ihren Einsatzbefehl, Chef«, gab ich zurück und beendete das Gespräch.
    Minuten vergingen. Die Lage hatte sich noch nicht geändert, außer, dass es jetzt von Polizisten und G-man wimmelte. In New York konnte es immer mal wieder zu einer Schießerei mit einer ganze Bande von Gangstern kommen, und die Polizei ist auf so etwas vorbereitet.
    Da Captain Hywood bei Phil und mir war, leitete Lieutenant Chambers den Einsatz der Stadtpolizei. Er dirigierte die Bereitschaften mit kurzen, präzisen Befehlen zu ihren jeweiligen Einsatzorten. In jeder zum Hof hin gelegenen Wohnung der angrenzenden Häuser hiel-18 ten sich jetzt zwei Polizisten auf. Immer wieder umrundeten Lautsprecherwagen den Wohnblock, und immer wieder wurde derselbe Spruch den Schaulustigen zugebrüllt.
    »Achtung, Achtung. Hier spricht die Polizei. Das Haus der Gangster ist von bewaffneten Einheiten des FBI und der City Police umstellt. Anwohner, meidet Türen und Fenster. Versammelt euch in Räumen, die nicht zum Hof raum gelegen sind. Eltern, achtet auf eure Kinder. Bleibt in den Wohnungen. Achtung, Achtung! Hier spricht die Polizei…«
    Einer der Lautsprecherwagen führ plötzlich von der Straße ab und näherte sich der Einfahrt. Steve Dillaggio lenkte ihn. Ich sah auf den ersten Blick, dass es unser Lautsprecher war. Unser Lautsprecher mit den großen Panzerplatten.
    Steve richtete den Lautsprecher genau in Richtung der Gangsterburg. Gleich darauf ertönte seine Stimme: »City Police ist mit Handgranaten angerückt. Sie ist eure letzte Chance. Ergebt euch. Ihr habt drei Minuten Zeit.«
    Steve hatte den Satz kaum beendet, als die Antwort der Gangster kam. Sie schossen aus allen Fenstern auf den Polizeiwagen, aber sie konnten Steve nicht schaden.
    Das rote Lämpchen in meinem Jaguar flackerte wieder auf. Ich griff nach dem Hörer
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