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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle
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gen, der sich über seinen verletzten Kollegen beugte.
    »Lass nur, Jim, lass. Man kann nichts daran ändern. Mich hat es eben erwischt…«
    »Mac.«
    Ich sah die Tränen auf den Wangen des Polizisten. Ich sah, wie seine große, schwielige Hand immer wieder behutsam über die Stirn des Verletzten strich, und spürte selbst das Würgen in meiner Kehle. Ich stand da und war nicht in der Lage, etwas zu tun.
    »Mac.«
    »Jim, wir wissen doch vorher, wenn wir uns unseren Job aussuchen, was passieren kann. Ich bin doch nicht der erste Cop, der…«
    Der Verletzte brach ab. Ein dünner Blutstrahl rann aus seinem Mund. Sein Kollege wischte ihn weg. Schnell und hastig, als könne er mit dem Blutwegwischen die Tatsache verhindern, dass Mac starb.
    Jetzt sah der Verletzte mich. Ein leichtes Staunen stand in seinen Zügen.
    »Sir«, sagte er, »Sind Sie nicht…«
    Ich nickte. »Klar, ich bin Jerry Cotton vom FBI. Wir haben uns auf dem letzten Funkkursus der City Police bei Captain Hywood kennengelernt.«
    Der Verletzte versuchte zu lächeln. »Sir…« begann er wieder. Ich unterbrach ihn. »Jerry«, sagte ich nur und beugte mich zu ihm herunter.
    »Jerry«, sagte er leise. »Jerry, die Burschen haben sich dahinten verschanzt. Bin schon seit ein paar Wochen hinter ihnen her. Ist so eine Art Rackett. Sie knöpfen den kleinen Geschäftsleuten in dieser Gegend Schutzgebühren ab.«
    »Hast du Beweise, Mac?«, fragte ich.
    Der Verletzte schüttelte vorsichtig den Kopf. »No, Jerry, beweisen konnte ich es ihnen nie. Nur heute habe ich einen auf frischer Tat ertappt. Jimmy Flannegan heißt er. Er hat mir auch die Kugel verpasst. Hol ihn dir.«
    »Verlass ich darauf, dass ich ihn mir hole«, sagte ich leise und sah Mac an. Er erwiderte meinen Blick für ein paar Sekunden.
    »Das tue ich«, sagte er dann. Es war das Letzte, was er sagte. Er starb, ohne 12 sich zu regen. Ganz sanft und leicht schlief er ein. Wir merkten es erst, als sein rasselnder Atem verstummt war.
    Der Polizist an meiner Seite kniete neben dem Toten. Er war vielleicht vierzig Jahre alt und hatte jetzt ein Taschentuch in der Hand.
    Behutsam wischte er das Dienstabzeichen des Toten ab, als bereite der geringste Druck seinem toten Kameraden noch Schmerzen. Dann glänzte die Copperplate wieder.
    Tränen rollten über das Gesicht des Cops. Er wandte sich zu mir, sein Blick bat um Verständnis. »Er war mein Freund«, sagte er leise. »Er war mein Freund, und ich habe ihm immer eingeredet, das er zur Polizei kommen müsste. Verstehen Sie, was ich meine?«
    Ich biss die Zähne aufeinander. Ich verstand es nur zu genau. Ich dachte an Ted Terill…
    »Jim«, sagte ich und wunderte mich über meine eigenen Worte. »Jim, denken Sie an das, was Mac sagte: Wir wissen alle vorher, wenn wir uns unseren Job aussuchen, was passieren kann.«
    Der Cop antwortete nicht. Er nickte nur mit dem Kopf. Ich wusste selbst, was man mitmacht, wenn…
    »Gehen Sie zu dem Taxi hinüber, Jim. Sagen Sie dem Driver, er soll mir eine Verbindung mit dem FBI hersteilen.«
    »Okay, Sir«, sagte Jim und trat einen Schritt vor. Im gleichen Augenblick krachte es wieder aus der Einfahrt heraus. Rechts von uns stoben Funken über den angekratzten Asphalt. Der Copkiller saß noch in seinem Versteck.
    Ich dachte an Mac, der jetzt bewegungslos vor mir lag, und für einen Sekundenbruchteil hatte ich auch das jungenhafte Gesicht Ted Terills vor Augen.
    »Los, Mann«, sagte ich hart. »Holen wir uns den Kerl.«
    Ich sah, wie es in seinem Gesicht arbeitete. Als er aufstand. Entschlossen griff er nach dem schweren Polizeicolt.
    »Okay«, murmelte er und starrte in die dunkle Toröffnung. »Sie rechts, ich links, okay?«
    Ich nickte nur und spurtete mit ein paar Sätzen in die Einfahrt hinein auf die rechte Hauswand zu. Hinter mir bellte der Polizeicolt auf. Jim gab mir Feuerschutz.
    In der Einfahrt war es dunkel. Jemand hatte sie überdacht, um auf diese Weise eine billige Großgarage zu bekommen. Kein Lichtstrahl fiel hinein.
    Sobald sich meine Augen an die Finsternis gewöhnt hatten, konnte ich die ersten Umrisse erkennen. Etwa zehn Yard vor mir stand ein Lastwagen. Die hintere Ladeklappe war geöffnet. Einige Mehlsäcke waren verstreut und auf gerissen.
    Geduckt schlich ich darauf zu. Am linken Vorderrad hockte ich mich nieder und lauschte. Hinter mir tappten die Schritte des Cops leise durch die Dunkelheit heran.
    Ich hielt den Atem an und lauschte angestrengt. In diesem Augenblick hörte ich ein leises Poltern
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