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0494 - Als Köder in der Todesfalle

0494 - Als Köder in der Todesfalle

Titel: 0494 - Als Köder in der Todesfalle
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ihr gegenüber in einen Sessel, zündete sich eine schwarze Brasilzigarre an, blies langsam den Rauch gegen die Decke und fragte dann erst: »Darf ich wissen, weswegen Sie zu mir gekommen sind?«
    Sheila nickte. Sie leerte schnell das Glas, öffnete ihre Handtasche und legte das Banknotenbündel vor sich auf den Tisch.
    »Das sind fünftausend Dollar«, sagte sie, und ihre Stimme klang jetzt völlig ruhig.
    »Okay, wofür?«
    »Man hat mir gesagt, dass Sie gewisse Verbindungen zur Unterwelt haben.«
    »Und wenn das so wäre«, sagte Riviera vorsichtig.
    »Dann können Sie sich diese fünfzigtausend Dollar leicht verdienen.«
    Riviera grinste. »Ich mache gerne Geschäfte mit einer Dame. Besonders dann, wenn sie so aussieht wie Sie.«
    Sheila musste sich einen Augenblick beherrschen. Sie fand den Umgangston und das schmierige Lächeln Rivieras widerwärtig. Am liebsten hätte sie ihm nach diesen Worten das Sherryglas ins Gesicht geworfen. Aber Riviera war schließlich der Mann, der sie an das Ziel ihrer Wünsche bringen sollte.
    »Kennen Sie Donald Webster?«, fragte Sheila.
    Riviera hielt für einen Augenblick den Atem an. Als er weitersprach, hatte seine Stimme einen messerscharfen Klang. »Ja, ich kenne Ihn.«
    »Okay, Sie bekommen von mir fünftausend Dollar, wenn Webster der Polizei in die Hände fällt.«
    Riviera richtete sich in seinem Sessel halb auf. »Sie wissen, wer Webster ist?«, fragte er leise.
    »Natürlich. Ein Starkiller.«
    »Dafür sind fünftausend Dollar reichlich wenig.«
    Sheila Russel zögerte einen Augenblick. »Okay«, sagte sie dann schließlich. »Ich bin bereit mehr zu zahlen.«
    Riviera grinste. In seinem verbrecherischen Hirn entwickelte sich schon ein ganz bestimmter Plan. Mit pantherhafter Geschmeidigkeit erhob er sich ganz aus seinem Sessel. Als er auf Sheila Russel zuging, leuchteten seine Augen begehrlich auf. »Okay. Bis zur Abwicklung unseres kleinen Geschäftes werden Sie hier in meinem Haus wohnen. Natürlich bemühe ich mich, den Eall so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen. Über den Mehrpreis können wir uns dann später noch immer unterhalten…«
    ***
    Die beiden Killer handelten wie zwei Automaten. Ihre Bewegungen waren abgezirkelt und genau. Sie arbeiteten schon seit drei Jahren zusammen und waren für diesen Job eigens aus Frisco gekommen.
    Für diesen und für einige mehr, denn Richie Riviera hatte ihnen viele Aufträge und ein gutes Honorar versprochen. Die knisternden Dollarscheine in ihren Brieftaschen überzeugten sie vollends von den Qualitäten ihres neuen Brötchengebers.
    »Glaubst du, dass er eine Chance hat?«, fragte Ben, der ältere der beiden Killer.
    Slim Reynolds winkte lässig ab. »Bei uns nicht. Wir lassen ihn gar nicht erst zum Zuge kommen. Denk daran, wir wollen die Sache ohne Aufheben über die Bühne bringen. Schieß nicht gleich in der Gegend herum.«
    »Schon kapiert«, brummte Ben. »Bin ja kein Anfänger.«
    Schweigend schraubten sich die beiden Killer über die ausgetretenen Stufen der Mietskaserne bis ins vierte Stockwerk hoch. Vor einer Tür, an deren rechte obere Ecke ein Kreidekreuzchen gemalt worden war, blieben sie schließlich stehen. Sie verglichen die Art der Kreide mit einem Stück, das Ben aus seiner Hosentasche hervorholte, und nickten sich zu.
    Ja, die Adresse war richtig. Sie waren am Ziel ihres Auftrages angelangt.
    Slim Reynolds klopfte. Er hielt das Handköfferchen, das er immer bei solchen Aufträgen bei sich führte, wie ein Handlungsreisender vor dem Leib und setzte sein Sonntagslächeln auf.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Ein Mann trat heraus und starrte die beiden Besucher unfreundlich an.
    »Ich kaufe nichts«, brummte er und wollte ins Zimmer zurück.
    »Hallo«, sagte Slim und ließ das Handköfferchen fallen. Sein Gegenüber konnte jetzt die große Parabellum sehen, die Slim Reynolds die ganze Zeit hinter dem Koffer verborgen in der Hand gehalten hatte.
    Der Mann erstarrte in seiner Bewegung. »Was soll der Unsinn?« quetschte er zwischen den Lippen hervor.
    »Mein Freund und ich möchte hier keinen großen Lärm verursachen, falls er sich vermeiden lässt«, kaute Ben zwischen den Zähnen. »Wie wäre es, Mister, wenn Sie ganz friedlich und ohne viele Umstände mit uns eine kleine Spazierfahrt machten?«
    »Sie verwechseln mich bestimmt«, brachte der Mann im Türrahmen nur mühsam hervor.
    »Heißen Sie Webster?«, wollte Slim Reynolds wissen.
    »Ja«, nickte der Mann.
    »Well«, murmelte
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