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Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Titel: Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin
Autoren: Hänssler-Verlag
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[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
    Egal, wie wenig Geld und Besitz du hast,
    einen Hund zu haben, macht dich reich!
    Louis Sabin

Der Anfang einer großen Liebe
    Als ich Ende der 1950er-Jahre im schönen Lipperland geboren wurde, besaßen meine Eltern ein Ausflugslokal an einem kleinen See, einen alten DKW – und eine Schäferhündin namens Ada . Als mein stolzer Vater meine Mutter und mich etwa zehn Tage nach meiner Geburt nach Hause holte, war Ada natürlich äußerst aufgeregt und neugierig. Sie drängte sich an meine Mutter heran und versuchte, das kleine Bündel, das ihr Frauchen da in den Armen trug, zu beschnuppern. Erschrocken wollte mein Vater sie abwehren und aus dem Schlafzimmer aussperren, in das meine Eltern mich brachten – aber meine Mutter befolgte intuitiv eine ganz andere Strategie: Sie setzte sich mit ihrem Baby aufs Bett und ließ Ada Bekanntschaft mit mir schließen. Während die Hündin die Pfoten auf ihren Schoß stellte, mich mitgespannter Aufmerksamkeit betrachtete und vorsichtig mein Gesicht beschnupperte, sprach meine Mutter mit sanfter Stimme auf Ada ein: »Sieh mal, Ada, das ist unser kleines Mädchen. Sie gehört jetzt zu uns. Du brauchst keine Angst zu haben, dass sie dir etwas wegnimmt. Wir haben dich immer noch genauso lieb wie vorher. Und du darfst uns jetzt helfen, sie zu beschützen. Du musst lieb zu ihr sein und gut auf sie aufpassen. Willst du uns das versprechen?«
    Treuherzig sah Ada sie an. Sie schien jedes Wort zu verstehen. Während der darauffolgenden Wochen und Monate, ließ sie niemals eine Spur von Eifersucht erkennen. Wenn meine Eltern im Restaurant arbeiteten, und das Wetter schön genug war, sodass ich in meinem Kinderwagen im Freien stehen konnte, vertrauten sie mich unbesorgt Adas liebevoller Fürsorge an: Die treue Hündin blieb neben dem Kinderwagen liegen und wachte aufmerksam darüber, dass niemand ihrem Schützling Schaden zufügte oder ihn entführte. So manchen Gast hat das Bild des kleinen Kindes, das so fürsorglich von einem großen Schäferhund bewacht wurde, zum Schmunzeln gebracht und gerührt.
    Leider habe ich selbst keine eigenen bewussten Erinnerungen an diese Episode meines Lebens, denn Ada starb viel zu früh – sie wurde, als sie gerade zwei Jahre alt war, von einem Auto überfahren. Durch eine Anzahl alter Schwarz-Weiß-Fotos und die Erzählungen meiner Eltern, hat diese treue Hündin jedoch einen festen Platz in meinem Herzen. Und ich muss heute noch ein bisschen darüber schmunzeln, dass mein erstes Wort, wie meine Eltern mir immer wieder glaubhaft versicherten, nicht Mama oder Papa war – sondern Ada.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
    Der treue Freund ist wie Medizin im Leben,
    er ist ein wertvoller Schutz.
    Johannes Chrysostomus

Ein Traum und seine Wurzeln
    Ich war von Kind an von beinah jedem Tier begeistert, aber mehr als alle anderen liebte ich Hunde. Und unter diesen hatte es mir eine Rasse ganz besonders angetan – der Spitz. Während Spitze heute eher selten zu sehen sind, hatte ich in meiner Kindheit reichlich Gelegenheit, Vertreter dieser Rasse zu beobachten. Seltsamerweise weckten diese Hunde in mir eine unbestimmte Sehnsucht, ich betrachtete sie mit einer Art scheuem Respekt.
    Schon zu dem ersten Spitz, den ich – wenn auch nur aus der Distanz – kennenlernte, gab es eine bewegende Geschichte: Der kleine, weiße Bürschi , wie er gerufen wurde, lebte auf dem Nachbargehöft. Meine Eltern erzählten mir, dass er dabei gewesen war, als unsere Ada überfahren wurde. Die beiden Hunde waren zusammen ausgerissen, hatten sichein paar schöne Stunden gemacht, und beim sorglosen Überqueren der Straße hatte es Ada erwischt. Doch dann geschah etwas Seltsames: Der kleine Spitz setzte sich neben seine überfahrene Gefährtin, und ließ über Stunden hinweg nicht zu, dass sich ihr jemand näherte und den reglosen Körper von der Straße räumte. Bürschi wachte neben seiner toten Kameradin und ließ niemanden an sie heran. Wie diese Geschichte schließlich endete, weiß ich nicht mehr – aber seit ich sie gehört hatte, empfand ich diesem kleinen Kerl gegenüber eine eigenartige, beinah ehrfürchtige Scheu. In meinen Augen war er immer der treue, kleine Hund, der seine tote Freundin beschützt hatte. Auf den Gedanken, dass unsere Ada ohne ihn vielleicht gar nicht
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