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Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Titel: Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin
Autoren: Hänssler-Verlag
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werden zusammen weiden.
    Der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind.
    Jesaja 65,25

Ende gut – alles gut!
    Manchmal erzielen meine Hunde und ich unbeabsichtigte Heiterkeitserfolge bei anderen Spaziergängern. So zum Beispiel, wenn Wolle und Fritzi jeweils an einer anderen Stelle brennend interessiert an irgendetwas schnuppern, beide Flexi-Leinen zum Zerreißen gespannt sind, und ich mit ausgestreckten Armen in der Mitte zwischen meinen beiden Hunden stehe. Da hat dann schon der eine oder andere Passant mitfühlend den Kopf geschüttelt und gesagt: »Ja, so kann es gehen im Leben, wenn man es möglichst allen recht machen möchte.«
    Oft werde ich, wenn ich mit meinen auffällig gescheckten Spitzen unterwegs bin, von anderen Spaziergängern gefragt, ob die beiden Geschwister sind. Oder vielleicht Mutter und Kind? Wenn ich dann zur Antwort gebe: »Das ist ein Ehepaar!«,reagiert der betreffende Fragesteller entweder mit ungläubigem Staunen oder herzlichem Lachen.
    Für Erstaunen und Gelächter sorgt auch immer wieder die besondere Vorliebe unserer Spitze, bei unseren Spaziergängen ab und zu innezuhalten und ausgiebig zu »grasen«. Hierbei scheinen sie stets mit schlafwandlerischer Sicherheit zu erkennen, an welchen Stellen die besonders schmackhaften, nährstoffreichen Hälmchen sprießen. Sie sind sich darin immer einig und bringen, wenn sie sich ihr Grünfutter einverleiben, unglaublich viel Geduld auf. Wenn ich sie nicht irgendwann energisch zum Weitergehen auffordere, können sie wohl zehn Minuten lang an einer Stelle stehen bleiben und genüsslich Halm um Halm verschmausen. Wenn dann der eine oder andere Passant stehen bleibt und einen witzigen Kommentar über die grasenden Hunde abgibt, sage ich jedes Mal mit bedeutsamem Kopfnicken: »Ja, wissen Sie, das hat schon seine Richtigkeit. Das Hundefutter ist ja so teuer geworden, da muss man schon sehen, wo man bleibt …«

    Ich weiß, dass es verschiedene Gründe gibt, warum Hunde – ähnlich wie Katzen oder auch frei lebendeWölfe – von Zeit zu Zeit das Bedürfnis haben, Gras zu fressen. Es kann harmlose Ursachen haben, und sie bereichern dadurch einfach ihren Speiseplan mit einer Art »Salat«. Manchmal versuchen sie auch instinktiv, ihrer Verdauung auf die Sprünge zu helfen oder ein Erbrechen auszulösen.
    Aber unabhängig von all diesen humorvollen oder sachlichen Aspekten, berührt mich das Bild meiner grasenden Hunde, das ich immer wieder einmal vor Augen habe, noch auf einer anderen, tieferen Ebene. Mir ist, als wollte Gott mich dadurch ganz eindrücklich daran erinnern, dass er eine Zukunft für uns bereithält, in der alle Probleme und Konflikte, die im Moment noch auf dieser Erde existieren, gelöst sind. Eine Zukunft, in der es keinen Krieg und keine Gewalt, keinen Schmerz, keine Krankheit und keinen Tod mehr gibt. Eine Zukunft, in der auch die Tiere von allen Nöten und Misshandlungen erlöst sind und auch einander nicht mehr töten und fressen müssen, um zu überleben. Eine Zukunft, in der »der Löwe Stroh fressen wird wie das Rind«, und Gott selbst alle Tränen von unseren Augen abwischt.



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