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Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Titel: Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin
Autoren: Hänssler-Verlag
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schenken kann, bedeutet ihm so viel, dass er bereit war, jeden Preis dafür zu bezahlen.

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    Ich will den erretten, der mich liebt.
    Ich will den beschützen,
    der auf meinen Namen vertraut.
    Psalm 91,14

Treue um Treue
    Es ist Sonntagabend, ich habe es mir auf meiner Fernsehliege gemütlich gemacht und freue mich auf den neusten Tatort, den ich zusammen mit meinem Mann anschauen möchte. Aber wir müssen uns noch ein wenig gedulden, bevor das charakteristische Fadenkreuz erscheint, und die vertraute Eingangsmelodie ertönt. Denn nach den Nachrichten wird heute ein Brennpunkt zum Thema Flutkatastrophe ausgestrahlt. Wie schon vor einigen Jahren gibt es in Deutschland auch in diesem Frühsommer wieder verheerende Überschwemmungen. Wir sehen erschütternde Bilder von überschwemmten Wohnungen und Gaststätten, überfluteten Feldern und Gärten, in Wassermassen ertrinkenden Stadtvierteln. Vor der Kamera berichten verzweifelte Privatpersonen, Geschäftsleute und Gastwirte, was ihnendurch die Fluten genommen wurde. Wir sehen unermüdlich tätige Einsatzkräfte, freiwillige Helfer, die tonnenweise Sandsäcke aufschichten, und couragierte Hausfrauen, die Lebensmittelspenden organisieren und improvisierte Suppenküchen betreiben. Dann zeigt die Kamera ein von Wassermassen eingeschlossenes Wohngebiet in einer mitteldeutschen Kleinstadt. Auf einer etwas erhöhten Landzunge wartet eine Schar von Anwohnern, die von den heranflutenden Wassermassen überrascht wurden, auf ihre Evakuierung. In den nächsten Minuten sollen Hubschrauber landen, die die Flutopfer ausfliegen werden.
    Inmitten der vielleicht dreißig Menschen warten ein paar Hunde verschiedener Größen und Rassen. Manche ziehen aufgeregt an ihren Leinen und scharren im Sand, andere sitzen einfach ruhig da, den Blick vertrauensvoll auf ihre Bezugspersonen gerichtet.
    Dieses Bild bewegt mich. Die Menschen, die dort auf ihre Evakuierung warten, haben nur wenig Gepäck dabei – kleine Handkoffer oder Reisetaschen, die offensichtlich nur das Notwendigste enthalten. Alles andere müssen sie in ihren Wohnungenzurücklassen – die wertvolleren Dinge vermutlich in den oberen Stockwerken, wohin das Wasser hoffentlich nicht vordringt.
    Bestimmt gibt es Vorschriften darüber, wie viel Gepäck jeder mitnehmen darf. Aber ihre Hunde haben sie dabei. Und offensichtlich dürfen diese mit in die Hubschrauber. Vermutlich haben die Behördenvertreter Verständnis dafür, dass die Hundebesitzer ihre Tiere nicht zurücklassen wollen, und erlauben ihnen, sie mitzunehmen. Wahrscheinlich würden die meisten sich sonst ohnehin nicht ausfliegen lassen und lieber gemeinsam mit ihnen in ihren Wohnungen ausharren, statt sie im Stich zu lassen.
    Während ich diese Bilder sehe, muss ich unwillkürlich an das große Familienfest denken, das wir letztes Jahr gefeiert haben. Wir waren zur Hochzeit unserer Tochter nach Polen eingeladen – und haben uns eigens zu diesem Zweck ein gebrauchtes Wohnmobil angeschafft, damit unsere Hunde mitkonnten, und die weite Fahrt auch für sie einigermaßen erträglich wurde. Vor der Abreise habe ich mich genau erkundigt, welche Papiere wir für sie brauchen, und welche Impfungen zur Ausreiseund Wiedereinreise nach Deutschland erforderlich sind, und habe darauf geachtet, dass wir alle nötigen Nachweise beisammen hatten. Denn sie sind es gewöhnt, dass sie immer mit uns zusammen sind – und wir sind es auch.
    Es gibt wenig Dinge, die wir ohne unsere Hunde tun – wann immer möglich, nehmen wir sie mit. Weil sie an uns hängen, weil sie uns brauchen, weil sie uns lieben.

    Für mich ist auch dies wieder ein Gleichnis dafür, wie Jesus seinen Nachfolgern gegenüber empfindet. Er möchte für immer mit uns zusammen sein. So wie es für uns selbstverständlich war, dass die Hunde mit über die Grenze müssen, wird auch Jesus uns nicht im Stich lassen, wenn wir einmal die Grenze überschreiten, die unser irdisches Leben vom ewigen trennt. Er sagt seinen Jüngern ganz deutlich, dass er im Himmel Wohnungen für sie bereitet hat und ihnen vorausgeht, um sie dort zu erwarten. Er versichert ihnen ausdrücklich: »Wenn dann alles bereit ist, werde ich kommen und euch holen, damit ihr immer bei mir seid, dort, wo ich bin« (Johannes 14,3).

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
    Der Wolf und das Lamm
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