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Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Titel: Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin
Autoren: Hänssler-Verlag
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anders verhält sich Milli – als Rangniedrigste des Rudels ist sie es gewöhnt, geduldig abzuwarten, wenn die beiden anderen uns Menschen begrüßen. Sie kommt jedoch sofort freudig herbei, wenn man ausdrücklich ihren Namen ruft. Auch sie versucht oft, mir Streicheleinheiten zu entlocken,indem sie sich auf den Rücken legt und so unwiderstehlich aussieht, dass man einfach nicht an ihr vorübergehen kann. Manchmal jedoch – zum Beispiel beim Gespräch mit Freunden oder beim abendlichen Fernsehen, stupst sie mich heftig und fordernd an, um mir zu signalisieren, dass sie jetzt dringend Aufmerksamkeit und Liebe braucht. Wenn ich dann früher zu streicheln aufhöre, als es ihr recht ist, ist sofort die kleine, kalte Nase da, die mir unmissverständlich signalisiert: »Weitermachen, bitte!«

    Ich freue mich über alle drei Hunde und ihre ganz unterschiedlichen, kreativen Arten, mit mir in Beziehung zu treten und mir ihre Liebe – und ihre Bedürftigkeit – zu zeigen. Früher habe ich mich immer wieder einmal gefragt, wie Gott es wohl findet, dass es so viele unterschiedliche christliche Gemeinden, Glaubenserfahrungen und Gottesdienstformen gibt. Heute bin ich davon überzeugt, dass Gott sich über sie alle gleichermaßen freut. Er hat keine »Lieblingskinder« – er hat ja jeden von uns in seiner Einzigartigkeit erschaffen. Er freut sich ebenso über unseren enthusiastischen Lobpreis wie über unsere stille, innige Anbetung. Er liebt unsere himmelstürmendenGebete genauso sehr wie unsere demütigen Bitten und unsere schweigende Ergriffenheit. Er macht uns keine besonderen Vorschriften darüber, wie wir mit ihm reden und unsere Liebe zum Ausdruck bringen sollen – es ist völlig in Ordnung für ihn, wenn wir einfach so zu ihm kommen, wie wir sind.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
    Wer ihn fragt, soll auch wirklich mit
    seiner Antwort rechnen!
    Jakobus 1,6

Aus dem Fenster gelehnt
    Der Winter macht mir schwer zu schaffen. Ich tue, was ich kann, um meinen Hunden zu geben, was sie brauchen – aber ich bin keine Heldin.
    Es ist Anfang November, kalt und nass, und das wöchentliche Agility-Training auf dem Hundeplatz fällt mir immer schwerer. Wolle liebt es so sehr, zu zeigen, was er kann. Seine Augen leuchten, wenn er eine neue Übung lernt – wenn er durch den Tunnel flitzt, wenn sein kleiner Körper über die Hindernisse fliegt, wenn er gelobt wird und seine Trainerinnen und mich zum Staunen bringt. Die wöchentlichen Trainingsstunden sind die absoluten Höhepunkte seines Lebens. Es bedeutet mir so viel, ihm diese Freude machen zu können.
    Aber nun wird es Woche um Woche früher dunkel, und bei Flutlicht auf dem Platz zu stehen, mit steif gefrorenen Händen Hindernisse aufzubauenund Tunnel zu schleppen – das ist wirklich schwer. Ich frage mich, wie lange ich das noch durchhalten kann, und denke immer wieder darüber nach, das Training aufzugeben oder zumindest eine Winterpause zu machen.
    Wie so oft, wenn mir eine Situation unlösbar scheint, bringe ich die Sache vor Gott. Ich kann mir zwar, wenn ich ehrlich bin, auch nicht vorstellen, was Gott da machen könnte – aber vielleicht fällt ihm ja doch eine Lösung ein? Zumindest kann er mir helfen, eine Entscheidung zu treffen, und mir dann auch Frieden schenken, damit ich sie nicht immer wieder infrage stelle. Denn dazu neige ich von Natur aus leider sehr.
    Während ich, statt zu übersetzen, die neusten Nachrichten auf Facebook durchstöbere und mich im Hinterkopf mit der Frage herumplage, ob ich nun heute Abend zum Training fahren soll oder nicht, bekomme ich eine Nachricht von einer Bekannten, die gerade online ist. Sie geht ebenfalls zum Agility-Kurs und fragt mich, ob das Training heute stattfindet. Das kann ich bejahen, schreibe ihr aber auch, dass ich noch nicht weiß, ob ich komme. Ich erkläre ihr mein grundsätzliches Dilemma und erwähnezum Schluss, dass ich zwar keinen Ausweg weiß, aber wegen der Sache bete.
    Im Nachhinein fühle ich mich ziemlich elend. Was habe ich da nur angerichtet? Jetzt habe ich mich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt. Wie stehe ich da, wenn ich keine Lösung finde? Und noch schlimmer – wie steht dann Gott da?
    O Herr , bete ich ziemlich resigniert. Jetzt habe ich den Mund zu voll genommen. Bitte verzeih. Aber vielleicht fällt dir ja trotzdem etwas
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