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Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin

Titel: Glück auf kleinen Pfoten - Erlebnisse einer Hundefreundin
Autoren: Hänssler-Verlag
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ein?
    Wenig später weist mich mein E-Mail-Programm darauf hin, dass es auf Facebook eine Nachricht der Agility-Gruppe des Hundesportvereins gibt. Neugierig schaue ich nach und kann kaum glauben, was ich lese: Unsere Trainerinnen haben für die Wintermonate eine Hundesporthalle in der Nähe gebucht. Wer will, kann ab sofort dort trainieren. Ich bin sprachlos. Ich habe noch nie davon gehört, dass es solch eine Hundesporthalle überhaupt gibt. Sofort melde ich mich an – die zusätzlichen 5 Euro pro Abend bezahle ich gern, wenn ich dafür im Trockenen trainieren kann und nicht frieren muss. So kann ich es Wolle weiterhin ermöglichen, seine wöchentlichen Glücksmomente zu genießen.
    Den ganzen Winter über denke ich jede Woche, wenn ich mich auf den Weg zum Training mache, voller Dankbarkeit daran, dass ich Gott wirklich in allen Dingen um Rat und Hilfe bitten kann. Wie groß oder klein meine Anliegen auch sein mögen, es ist genau so, wie es in dem Lied heißt, das wir so oft im Gottesdienst singen: »God will make a way, where there seems to be no way …« 1
    Und irgendwie werde ich den Gedanken nicht los, dass Gott schon damals, als irgendjemand auf die Idee kam, eine Hundesporthalle zu eröffnen, an Wolle und mich gedacht hat. Und dass er bei der Vorstellung, wie sehr er mich eines Tages mit dieser Problemlösung verblüffen würde, verschmitzt schmunzeln musste …

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
    Ihr dürft köstliche Speisen genießen
    und euch satt essen.
    Jesaja 55,2 (Hfa)

Genuss ohne Reue
    Ich staune immer wieder, wenn andere Hundebesitzer mir erzählen: »Unser Hund hat den ganzen Tag eine Schüssel mit Futter im Flur stehen. Er isst dann davon, wann er will – manchmal schon morgens nach dem Spaziergang, manchmal aber auch erst am Nachmittag oder in der Nacht. Er nimmt nur so viel, wie er braucht – er überfrisst sich nie.«
    Von solch einem Szenario kann ich nur träumen. Meine Spitze haben einen gesegneten Appetit. Sie futtern immer alles auf, was in ihren Schüsseln ist. Und wenn sie das ganz, ganz ausnahmsweise einmal nicht tun, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass sie krank sind.
    So ist das einfach – Essen ist für sie das Schönste, was das Leben bereithält.
    Ich sehe es auch beim wöchentlichen Training auf dem Hundeplatz: Die anderen Hunde im Vereinlassen sich mit Spielzeug belohnen, wenn sie eine Übung absolviert haben. Enthusiastisch rasen sie hinter einem Bällchen her, wenn sie durch den Tunnel gerannt oder über ein Hindernis gesprungen sind. Mein Wolle lässt sich von so etwas überhaupt nicht motivieren. Wenn ich es schon versucht habe, hat er mich angesehen, als hätte ich unvermittelt den Verstand verloren. Belohnung ist für ihn immer mit Essen verknüpft. Ich betrete den Übungsplatz also stets mit einer zum Bersten gefüllten Gürteltasche voller Emmentaler-Stückchen; statt Bällchen oder Beutespielzeug fliegen bei mir nach erfolgreich absolviertem Parcours Käsewürfel durch die Luft.

    Eines Tages bereiten wir uns wieder auf die wöchentliche Trainingsstunde vor. Während ich die Käsewürfel schneide, verfolgen die Hunde jeden meiner Handgriffe und warten geduldig auf das eine oder andere Reststückchen, das ich ihnen zuwerfe. Dann suche ich die Leinen und Halsbänder, und weitere Trainingsutensilien wie Klicker und Frisbeescheibe zusammen, und bevor wir uns aufmachen, lege ich alles – auch die mit den Käsewürfeln gefüllte Gürteltasche – kurz auf die Treppe und gehe insBad. Als ich wieder herauskomme, hockt Wolle auf der Treppe, die Nase in den Futterbeutel vergraben. Ich ahne schon, was passiert ist. »Wolle!«, rufe ich empört, und mein Kleiner sieht sich erschrocken um. Seine Augen glänzen, und er leckt sich verzückt das Mäulchen. Es ist, wie ich vermutet habe: In der Eile habe ich vergessen, den Reißverschluss zuzuziehen. Wolle hat den ganzen Trainingskäse aufgegessen.
    Seufzend schneide ich eine neue Ration zurecht. Immerhin dauert es noch einige Zeit, bevor das Training beginnt – ich möchte auf dem Weg noch eine Freundin besuchen und ihr kürzlich geborenes Baby anschauen. Vielleicht hat Wolle in der Zwischenzeit den Käse verdaut und lässt sich wieder zum Training motivieren.

    Der kleine Simon ist wirklich ein süßes Kind. Während
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