Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da!
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
meine Beretta von allein schießen.
    Daß ich es war, der abdrückte, bekam ich kaum mit. Aber es gab nur diese eine Möglichkeit, um das Kind und auch die anderen Personen vor den Klauen des Yetis zu bewahren.
    Und meine Kugeln trafen!
    Ich hörte den Yeti schreien, jaulen und brüllen. Sah, wie er zusammenzuckte, wie sich seine Laufrichtung änderte und er nach rechts hin abgedrängt wurde, wo er genau auf eine offene Lifttür zulief.
    Der Aufzug war breit genug, um ihn durchzulassen. Er stolperte hinein, prellte gegen die Innenverkleidung und berührte mit den Schultern die Etagenleiste.
    Die Tür schloß sich, bevor ich sie noch erreichen konnte, und der Lift ruckte zu.
    Mit wenigen Sprüngen war ich da und drückte auf den untersten Knopf, um die Kabine wieder herzuholen.
    Dexter Haley stand plötzlich neben mir. »Du… du hast ihn mehrmals getroffen. Kann das gereicht haben?«
    Ich lud meine Waffe nach und sagte: »Das werden wir gleich sehen. Bleib lieber zurück.«
    Natürlich waren die Schüsse gehört worden. Ich glaube, es gab wohl keinen Gast mehr, der sich noch im Restaurant aufhielt. Vor der offenen Doppeltür hatten sich die Urlauber versammelt und starrten zu uns hin. Flüsternd wurde verbreitet, was geschehen war. Die meisten konnten es kaum fassen.
    ***
    Anhand der erleuchteten Knöpfe ließ sich auch von außen genau verfolgen, wo sich der Lift befand.
    In der vierten Etage stoppte er. Es dauerte etwas, bis das Licht unter dem Knopf erlosch und ein anderes aufleuchtete.
    Das der dritten, der zweiten, der ersten Etage…
    »Geh zur Seite!« befahl ich Dexter Haley und senkte den rechten Arm, weil ich direkt, wenn sich die Türen öffneten, in die Kabine zielen wollte.
    Sie schwangen nach links und rechts weg, die Lücke wurde größer - und…
    Ich entspannte mich wieder.
    Der Yeti lag abermals wie ein dicker, großer, braunschwarzer Klumpen auf dem Boden und rührte sich nicht mehr. Nur mit einem Unterschied. Diesmal befanden sich mehrere Einschußlöcher in seinem Fell. Er würde niemals mehr aufstehen.
    Von mir fiel die Spannung ab, als ich auf ihn zuging und meine Hand unter sein Kinn drückte.
    Die Augen mit dem gelblichen Ausdruck waren totenstarr. In dieser Bestie steckte kein Leben mehr.
    Dexter Haley kam zu mir. »Du siehst aus, als würde es dir leid tun!«
    Ich hob die Schultern. »Das ist zuviel gesagt, aber ich hätte ihn trotzdem gern lebendig gesehen, verstehst du? Wer weiß, wann die Welt mal wieder einen Yeti findet. Man hätte ihn studieren und erforschen können, so aber ist er tot…«
    »Und Menschenleben sind gerettet worden.«
    »Richtig. Deshalb bin ich ja froh, daß es ihn nicht mehr gibt.«
    »Mr. Haley, Telefon!« Von der Rezeption her wurde der Öko-Sheriff gerufen.
    »Mein Gott, Doris!« keuchte er.
    »Es ist Ihre Frau.«
    Mehr stolpernd als laufend erreichte Haley sein Ziel. Er fiel fast über die Theke, ich hörte ihn sprechen und vernahm auch die Erleichterung in seinen Worten.
    »Was sollen wir mit dem Körper denn machen?« wurde ich gefragt.
    »Schaffen Sie ihn erst einmal weg. Vielleicht interessieren sich noch die Wissenschaftler dafür.«
    »Ja, das ist gut, Sir.«
    Ich ging auf die Sitzgruppe zu und hockte mich neben einen Sessel auf die Tischkante.
    Haley hatte sein Gespräch beendet. »Sie lebt, John, ich werde sie jetzt abholen.«
    »Und Dr. Mertens.«
    »Ist angeschossen, lebt auch, aber Moore ist tot. Er hat das Geheimnis seiner Rückkehr mit in den Tod genommen.«
    »Ich gehe mit.«
    Minuten später hatten wir das Haus erreicht. Dexter und Doris fielen sich in die Arme. Ich aber ging in den Livingroom, wo sich das Drama abgespielt hatte.
    Dort fand ich einen Toten und einen Verletzten. Die Kugel steckte in Mertens Hüfte, das würde er überleben.
    In Culver praktizierte auch ein Arzt. Den rief ich an. Dann stellte ich mich ans Fenster und rauchte eine Zigarette.
    Die Begegnung mit einem Yeti lag nun hinter mir. Ich aber würde sie nie vergessen…
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher