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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da!
Autoren: Jason Dark
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mir klar. Daß du aber, ein Geheimdienstmann, von Moral sprichst, kann ich nicht begreifen. Ihr habt doch keine Moral. Soll ich das aufzählen, was in den letzten Monaten in den Zeitungen gestanden hat? Dieser verdammte Sumpf unter der Oberfläche. Gewisse Geschäfte mit feindlich gesonnenen Regierungen, Geldschiebereien und…«
    »Jasper«, unterbrach Mertens den Mann. »Du verwechselst hier Äpfel mit Birnen.«
    »Das glaube ich kaum. Ich wollte dir nur deine Moral vor Augen halten. Du solltest über mich nicht richten, Karl.«
    »Mir würde es aber nie in den Sinn kommen, ein Monster auf unschuldige Menschen loszuschicken.«
    »Das glaube ich dir sogar. Aber du bist auch einen anderen Weg gegangen, Karl. Ich bin der Forscher, ich bin der Entdecker, der keine Anerkennung fand, auch bei dir damals nicht. Niemand wollte mir glauben, aber ich habe es geschafft.«
    »Das streite ich nicht ab, Jasper. Nur mußt du mir den Grund erklären, weshalb du den Yeti morden läßt. Der Triumph, durch den Beweis seiner Existenz deine Kollegen vom Gegenteil zu überzeugen, hätte viel größer ausfallen können.«
    Moore beugte sich vor. Seine Augen weiteten sich. »Ja, du hast recht, Karl. So habe ich auch gedacht. Als ich jedoch meine Kollegen und die Welt der Wissenschaft von der Existenz des Yetis überzeugen wollte, hat man mich ausgelacht und wiederum für einen Spinner gehalten. Man ließ es nicht einmal zu einer Demonstration kommen. Jedesmal wurde ich von den arroganten Typen abgewiesen.«
    »Die Zeit war nicht reif.«
    »Ist sie es jetzt?«
    »Ich meine schon.«
    »Und wieso?«
    »Weil die Welt allmählich zu glauben beginnt, daß der Yeti tatsächlich existiert. Ein berühmter Bergsteiger hat ihn auf seiner letzten Himalaya-Tour gesehen. Jetzt wäre auch für dich der Zeitpunkt gekommen, es zu versuchen. Aber was machst du? Genau das Gegenteil von dem. Du hast deinem Haß freie Bahn gelassen. Morde kommen auf dein Konto, obwohl der Yeti sie ausführte. Karl, du trägst daran die eigentliche Schuld, denn dir gehorcht die Bestie.«
    »Ja, sie gehorcht mir wie ein Hund.«
    »Was ich wiederum nicht begreifen kann.«
    »Es ist ganz einfach. Erinnere dich daran, als ich dir den jungen Yeti zeigte. Er hatte damals nichts, keine Eltern, die ihn großzogen, aber ich war da. Und ich habe ihm die Eltern ersetzt. Wie ein Flaschenkind habe ich ihn gefüttert. Er war für mich mein Kind. Ich, habe ihn auf seinem Weg begleitet, und wenn er jeden Menschen angreift, mich nicht, Karl. Ich bin ihm Vater und Mutter zugleich.«
    »Und heute nacht willst du ihn morden lassen?«
    »Es wird dazu kommen.«
    »Nenn mir doch den Grund, zum Teufel!«
    »Weil die Welt endlich von mir erfahren soll! Von meinen Taten, von meinen Erfolgen.«
    Dr. Mertens ließ sich zurückfallen und schlug gegen seine Stirn. »Das kann doch nicht wahr sein. Ist der Grund tatsächlich nur diese angebliche Nichtachtung gewesen?«
    »Sie hatten Zeit genug. Ich war fair zu ihnen.«
    Dr. Mertens winkte ab. »Unter Fairneß verstehe ich allerdings etwas anderes. Mich würde noch interessieren, weshalb du mich unbedingt töten willst, Jasper?«
    »Das ist einfach. Du bist es damals gewesen, der dafür plädiert hat, den Yeti zu töten.«
    »Das wäre am besten gewesen. Ich hätte es damals tun sollen, dann wären die sechs Menschen noch am Leben.«
    Moore grinste kalt. »Aber du hast es nicht getan. Du standest ihm, als mein Freund, nicht einmal positiv gegenüber. Und das, Jasper, habe ich dir nie vergessen.«
    »Okay, ich weiß jetzt, weshalb du mich haßt. Aber weshalb sollen Dexter Haley, John Sinclair und die Frau sterben? Was haben sie dir getan?«
    »Das ist noch einfacher. Haley schoß auf mein Kind. Ja, ich bezeichne den Yeti als mein Kind. Er wagte es, mit einem Gewehr auf ihn zu schießen. Stell dir das einmal vor. So etwas ist kaum zu fassen, aber er machte es trotzdem.«
    »Und weiter…?«
    »Sinclair gehört zu dir. Ihr beide wolltet den Yeti jagen. Du hast ihn mitgebracht, weil du dich allein zu schwach fühltest. Aber ich sage euch, ihr seid beide schwach. Der Yeti und ich sind euch in allen Belangen überlegen.«
    »Dann laß wenigstens die Frau laufen.«
    »Das könnte ich mir sogar überlegen«, erwiderte Moore. »Sie ist im Prinzip unschuldig. Ich brauchte sie nur als Druckmittel, um dich in meine Gewalt zu bekommen. Das ist mir gelungen. Wie gesagt, es ist nicht sicher, ob ich sie tatsächlich laufenlassen werde. Es dauert nicht mehr lange, dann wird
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