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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da!
Autoren: Jason Dark
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das Chaos über dieses Tal hereinbrechen. Mein Kind ist bereits unterwegs.«
    »Greift er das Mountain King an?« fragte Mertens.
    »Ja.«
    Mertens griff zur Brille und setzte sie ab. Er putzte die Gläser, die in der Wärme beschlagen waren.
    Moore ließ es geschehen. Erst als Mertens die Brille wieder aufgesetzt hatte, sagte er: »Eigentlich ist es schade, daß ich dich erschießen muß.«
    »Dann laß es doch bleiben.«
    Moore lachte meckernd. »Nein, ich hätte dich dem überlassen sollen, den du damals schon hast töten wollen. Der Yeti hätte dich zer…«
    »Es reicht, Jasper, ich weiß Bescheid.«
    Moore fühlte sich überlegen. »Nervlich angeschlagen, mein Freund?«
    »Nein, ich denke nur an Mrs. Haley, die du in deinen Rachefeldzug mit einbezogen hast.«
    Moore wechselte den Blick und schaute auf Doris. »Hast du wirklich Angst, Lady?«
    Sie rührte sich nicht. Die berühmte Salzsäule war nichts gegen sie. Doris atmete durch die Nase, ihr Schnauben war zu hören, der Blick war furchterregend.
    »Du kannst dich ruhig setzen, Lady!«
    Doris schrak zusammen, bevor sie heftig nickte. Sie tastete wie ein Blinder, bevor sie das Sitzmöbel zu sich heranzog, um sich dort niederzulassen.
    »So«, sagte Moore, »kommen wir zum eigentlichen Punkt, Karl. Nämlich deinem Tod.«
    Damit hatte Mertens gerechnet. Er war in der Tat ein eiskalter Bursche. Während des Gesprächs hatte sich sein Gehirn gleichzeitig damit beschäftigt, einen Ausweg aus der Lage zu suchen. Eine Kugel ist immer schneller als die Reaktion eines Menschen, besonders dann, wenn sie aus einer so kurzen Distanz abgefeuert wird.
    Aber es gab einige Tricks, die Mertens einsetzen wollte. Nur armweit entfernt stand der Tisch. Er sah nicht allzu stabil aus. Mit einem harten Tritt konnte er ihn aus der Ruhelage bringen und auf seinen Widersacher zustoßen. Dann brauchte er sich nur mehr aus dem Sessel auf seine Waffe zu hechten.
    Das alles dachte er vor und zurück, doch er sah keinen Grund für einen absoluten Erfolg.
    Jasper Moore stand auf. »Es ist soweit«, sagte er mit rauh klingender Stimme. »Wir haben genug geredet, ich werde dich nun erschießen, und das mache ich im Stehen…«
    Da trat Karl Mertens zu.
    Mit dem rechten Fuß hämmerte er gegen das Tischbein und mit der Spitze gleichzeitig unter die Platte, so daß der kleine Tisch nicht nur vorflog, dabei noch in die Höhe gerissen wurde.
    Jasper Moore erstarrte. Damit hatte er nicht gerechnet und feuerte erst dann, als der Tisch gegen seine Beine schlug.
    Da flog Mertens bereits aus dem Sessel…
    ***
    Über meinen Rücken rann ein kalter Schauer. Es lag nicht an der Temperatur, sondern daran, daß ich dieses berstende und krachende Geräusch vernommen hatte.
    Es konnte nur eines bedeuten. Der Yeti hatte es dank seiner Kraft geschafft, das Dach zu durchbrechen. Jetzt befand er sich im Innern des Hotels.
    Ich lief einige Schritte zurück, so daß ich besser gegen das Dach schauen konnte.
    Die Bestie war nicht zu sehen. Aber ich sah die Trümmer, die vor kurzem noch ein Balkon gewesen waren. Der Yeti hatte ihn regelrecht zerhämmert. Einige Teile waren in die Tiefe gefallen, auf der Schneefläche liegengeblieben und rutschten allmählich nach unten.
    In der ersten Etage mußte der Yeti das Hotel betreten haben.
    Hier draußen hielt mich nichts mehr. So gut es auf dem glatten Boden eben möglich war, rannte ich um das Haus herum und ärgerte mich darüber, wie weit die Strecke plötzlich war.
    Die Angst um die Hotelgäste trieb mich voran wie unsichtbare Peitschenschläge.
    Viel zu lange dauerte es mir, bis sich die Glastür vor mir zur Seite schwang. Mit einem Sprung stand ich im Foyer, sah ratlose Kellner und die beiden Portiers hinter der Empfangstheke, die kreidebleich geworden waren.
    Dexter Haley entdeckte ich nicht.
    Mit großen Schritten durchquerte ich die Halle. Meine Frage riß die Männer aus ihrer Erstarrung.
    »Wo ist Dexter Haley?«
    Sie brauchten mir keine Antwort zu geben, denn wir drei hörten die Schüsse gleichzeitig.
    Sie waren über uns aufgeklungen!
    ***
    Dr. Karl Mertens hörte weder das Sirren der Kugel, noch spürte er den Einschlag in seinem Körper, als er auf dem Boden landete. Ihm war klargeworden, daß er es tatsächlich geschafft und Jasper Moore vorbeigeschossen hatte. Einem seiner Agentenprofis wäre dies kaum passiert, aber Moore war ein von Haß, getriebener, enttäuschter Wissenschaftler, der auch überreagierte.
    Karl Mertens dachte nur an seine Waffe und
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