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0476 - Die Hölle auf Erden

0476 - Die Hölle auf Erden

Titel: 0476 - Die Hölle auf Erden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Startbereitschaft.«
    »In einem geschlossenen Raum«, murrte Ted Ewigk. »Wir hätten uns wirklich erst einmal umsehen sollen, statt blindlings loszustürmen. Außerdem will ich den Machtkristall nicht in den Händen der Meeghs lassen. Wenn sie es schaffen, ihn zu benutzen, können sie damit das gesamte irdische Sonnensystem zerstören.«
    »Vorausgesetzt, einer von ihnen hat das parapsychische Potential, ihn zu benutzen - und davor muß noch deine Verschlüsselung neutralisiert werden, Ted Ewigk. Sei unbesorgt - sie können mit dem Kristall herzlich wenig anfangen.«
    »Sag das den Meeghs, nicht mir«, brummte Ted Ewigk.
    Nicole hatte herausgefunden, wie sie diesen Hangar-Raum öffnen konnte. »Start in etwa fünf Sekunden«, verkündete sie und löste die Strahlwaffen des Beibootes aus.
    Schwarze Energiefinger zuckten geheimnisvoll leuchtend aus den Mündungen der Bordgeschütze und öffneten den Schutzraum.
    »Start - jetzt!«
    Der Antrieb erwachte zu lautlosem Leben. Sie alle hielten sich fest, aber sie spürten keinen Andruck, der sie in die Sitze preßte. Die Fliehkraftneutralisation arbeitete perfekt.
    Der Mini-Spider jagte mit unglaublichem Starttempo los.
    ***
    Zamorra zuckte zusammen. In seinem befremdlichen Zustand war Merlin durchaus fähig, seine Gedanken in die Tat umzusetzen.
    Das bedeutete, daß Zamorra sich in äußerster Lebensgefahr befand. Merlin war unberechenbar. Was auch immer Zamorra jetzt sagte oder tat, er mußte es sehr reiflich überlegen. Schon der geringste Fehler konnte ihn das Leben kosten.
    Er lachte.
    Merlin stutzte. »Warum lachst du, mein Freund?«
    »Weil du mich nicht töten kannst«, erwiderte Zamorra.
    »Wer oder was sollte mich daran hindern?«
    »Es geht einfach nicht«, erwiderte Zamorra. »Du kannst es ja ausprobieren. Aber es funktioniert nicht. Es ist bis jetzt niemandem gelungen. Nicht einmal Lucifuge Rofocale, oder Asmodis, als er noch Fürst der Finsternis war.«
    »Du redest irre«, brummte Merlin. »Er ist Fürst der Finsternis. Aber irgendwie hast du recht. Es stimmt. Keiner hat es bisher geschafft.« In seinen Augen blitzte es auf. »Aber keiner von denen, die es versuchten, ist Merlin.«
    Damit waren sie wieder am Anfang des kurzen Disputs. Zamorra wußte, daß er Merlin nicht mit logischen Argumenten kommen durfte. Der durchgedrehte Zauberer war dafür nicht mehr empfänglich. Zamorra mußte ihn auf einen Gedanken bringen, der völlig unlogisch und dennoch glaubwürdig war.
    »Es sind 66 Jahre vergangen«, sagte er.
    Merlin nickte. »Und warum sollte mich das daran hindern, dich zu töten? Du trägst die Schuld an allem.«
    »In diesen Jahrzehnten haben deine Tochter Sara Moon und ich zueinander gefunden«, schwindelte Zamorra das Blaue vom Himmel. »Wenn du mich tötest, tötest du auch den Vater eines halben Dutzends deiner Enkel.«
    Merlin stutzte. Seine Augen wurden groß. »Ihr - Sara und du - ihr habt… ihr seid…? Ihr… ein halbes Dutzend? Das ist ja unglaublich!«
    Wie recht du damit hast, dachte Zamorra und war froh, daß auch Merlin seine abgeschirmten Gedanken nicht lesen konnte. Es ist wirklich nicht zu glauben.
    Unter anderen Umständen hätte er laut losgelacht. Der große, weise Merlin benahm sich bei dieser Ankündigung nicht anders als ein Vater, dessen Frau gerade ihr erstes Kind auf die Welt gebracht hatte. Seine Augen glänzten. »Darauf müssen wir einen trinken«, beschloß er und füllte sein leeres und Zamorras noch fast volles Glas erneut. »Ich muß sie sehen. Wie alt sind sie, wie groß? Wie habt ihr sie genannt?«
    »Eines Tages wirst du sie kennenlernen«, beteuerte Zamorra. »Wenn diese schlimmen Zeiten vorüber sind. Lancelot, Gawain, Ginevra, Artus, Merlina und Viviane haben wir sie genannt.« Waren das sechs Namen? Ja! Lieber Himmel, laß sie mich bloß nicht durcheinanderbringen oder vergessen, solange ich jetzt mit ihm zu tun habe!
    »Lancelot, Gawain, Ginevra«, Merlin wiederholte die Namen andächtig. »Es sind gute Namen. Auch wenn einige, die diesen Namen trugen, nicht immer ganz ritterlich und tugendhaft waren. Ah, es ist gut, Zamorra. Vielleicht wird die Tafelrunde eines Tages doch noch wieder erstehen. Ich danke dir.«
    Völlig überraschend zog er Zamorra an sich und küßte ihn auf die Stirn.
    Zamorra erschauerte. Der Wahnsinnige glaubt mir!
    Merlins Reaktion schockierte ihn. Dies war der letzte Beweis dafür, daß der Alte tatsächlich den Verstand verloren hatte.
    »Dafür werde ich dir jeden Wunsch erfüllen«,
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