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0476 - Die Hölle auf Erden

0476 - Die Hölle auf Erden

Titel: 0476 - Die Hölle auf Erden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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drangen einfach durch die Wände herein.
    Skelette, von halbvermoderten Kleidungsfetzen umflattert. Sie ähnelten fatal den Skelett-Kriegern des Leonardo deMontagne, welche es aber nach dessen unfreiwilligem Dahinscheiden nicht mehr gab. Aber diese hier hatten Nicole und Zamorra in Moskau als »Metro-Phantome« kennengelernt.
    Auch auf sie reagierte das Amulett nicht!
    Im nächsten Moment fühlte Nicole sich schon von den Skeletten gepackt und aus dem Pilotensitz des Wracks gerissen. Auch die anderen wurden von Metro-Phantomen bedrängt und hatten keine Chance, sich wirkungsvoll gegen sie zu wehren.
    Wenn das Amulett das FLAMMENSCHWERT hätte entstehen lassen, dann wäre alles vielleicht anders verlaufen. Aber es geschah nicht. Merlins Stern glühte nur im gleichen Moment auf, in dem die Skelette Nicole packten, und wollte den grün flirrenden Abwehrschirm entstehen lassen.
    Aber im nächsten Augenblick war es fort!
    Weggezaubert.
    Und Nicole und die anderen waren endgültig wehrlos!
    Die Metro-Phantome schleppten sie davon. Die Wände des Wracks bildeten auch diesmal für sie kein Hindernis -und auch nicht für ihre Gefangenen.
    Der Fluchtversuch war gescheitert.
    ***
    Merlin hieb mit dem Schwert zu. Zamorra wich aus. Die Klinge zischte haarscharf an ihm vorbei. Er fragte sich, weshalb Merlin nicht die Dhyarra-Kraft des Zauberschwertes einsetzte. Er mußte fähig sein, den im Griffstück eingearbeiteten Kristall zu steuern! Immerhin hatte er ihn doch aus den beiden Kristallen Damons und Byancas zu einem einzigen Sternenstein verschmolzen!
    Aber offenbar gehörte es zu Merlins Wahnsinn, daß er ausgerechnet daran nicht dachte.
    Zamorra konnte das nur recht sein. Es erhöhte seine Überlebenschancen. Warum hatte er sich auf diese Aktion eingelassen? Was nützte ihm das seinem Kommando unterstellte Raumschiff, das über Caermardhins Trümmern gelandet war, mit all seiner Kampfkraft, wenn die Besatzung nicht einmal wußte, was hier unten geschah?
    Abermals schwang Merlin die scharfe Klinge. Abermals entging Zamorra ihr nur haarscharf. Es war eine Reflexreaktion, als er zu seiner Brust faßte, das Amulett nicht fand und es instinktiv rief.
    Und dann war er maßlos überrascht, als es in seiner Hand landete!
    Es war also nicht vernichtet worden. Bedeutete das, daß auch Gryf noch lebte?
    Merlin war kaum weniger verblüfft. Er stoppte das Schwert.
    Dann blinzelte er Zamorra zu. »Du bist ein arger Schelm«, sagte er. »Du hast die Eintrittskarte ja doch noch. Und sie ist sogar gültig. Warum hast du das nicht gleich gesagt? Um ein Haar hätte ich dich erschlagen!«
    »Schon gut«, murmelte Zamorra. Mit mechanischen Bewegungen hängte er das Amulett an der Silberkette ein, die er um den Hals trug. Jetzt hing es wie gewohnt vor seiner Brust.
    Merlin starrte ihn an.
    Mit ihm schien eine abermalige Verwandlung vorzugehen.
    »Verzeih mir, Zamorra«, sagte er leise. »Ich wollte das alles nicht. Ich glaube, ich habe dir Vorwürfe gemacht. Und daß ich mit dem Schwert auf dich losgegangen bin - ich wollte es wirklich nicht. Aber ich verliere manchmal die Kontrolle über mich.«
    Zamorra sah ihn nur an.
    »Nun gut, nicht nur manchmal, sondern sehr oft. Ich glaube, ich habe damals zu gut hingeschaut. Ich möchte dir helfen, Zamorra. Aber ich habe nicht viel Zeit. Vielleicht nur wenige Minuten, dann ist das andere in mir wieder stärker, und dann kann ich nicht mehr für dich garantieren.«
    Es klang so verteufelt normal!
    »Zu genau hingeschaut?« fragte Zamorra, der ahnte, sich plötzlich auf der richtigen Spur zu befinden. So ähnlich mußte der Reporter Ted Ewigk sich fühlen, wenn sein Gespür ihn auf etwas Entscheidendes hinwies.
    Merlin nickte.
    »Damals, als die Meegh-Spider Caermardhin angriffen. Es kam völlig überraschend. Und ich machte den Fehler, hinzusehen. Die Spider anzusehen. Sie waren ungetarnt, Zamorra, verstehst du? Ich habe sie gesehen ohne ihre Schattenschirme!«
    Zamorra schluckte heftig. »Also wirkt es auch auf dich«, murmelte er heiser.
    Merlin nickte. »Natürlich wirkt es auch auf mich. Es wirkt auf jeden. Wer sie ungetarnt sieht, verliert den Verstand. Ich weiß es, aber ich kann es nicht unter Kontrolle halten. Zamorra, du mußt mir helfen. Du bist der einzige, der es noch kann! Alle anderen…«
    Er verstummte.
    »Was ist mit den anderen?«
    »Sie sind alle tot«, sagte Merlin. »Wahrscheinlich existieren nur noch die, die damals mit dir zum Silbermond gegangen sind. Du bist recht ahnungslos, nicht
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