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0468 - Grab-Phantome greifen an

0468 - Grab-Phantome greifen an

Titel: 0468 - Grab-Phantome greifen an
Autoren: Jason Dark
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John.«
    »Okay.« Ich wollte ihm den Gefallen tun, dachte auch an keine große Überraschung, bis ich plötzlich stutzte. Ich hatte den Kreis schon mit der Fingerspitze nachgezogen, ging jetzt nach innen und ertastete gerade Flächen von oben nach unten und gleichzeitig auch in die umgekehrte Richtung.
    Das war ein Dreieck.
    Zwar fiel Licht durch das Fenster, ich aber wollte es noch heller haben und holte meine kleine Lampe hervor. Den Strahl richtete ich auf die Kreuzmitte.
    Da erst entdeckte ich, was tatsächlich dort eingraviert worden war. Zwei ineinander geschobene Dreiecke, ein sogenannter Druidenstern, auch eines der Siegel König Salomos, wie es in der israelischen Flagge zu sehen ist.
    Aber das war nicht alles. Auf den fünf äußeren Dreiecken ertasteten meine Fingerkuppen geheimnisvolle Symbole, deren Ursprung und Rätsel ich bisher noch nicht gelöst hatte.
    Dennoch kannte ich sie.
    Diese Zeichen hatten sich, zusammen mit den beiden Dreiecken auch auf meinem Kreuz befunden, bevor es der Großen Mutter gelungen war, diese verschwinden zu lassen. Sie hatte sie geraubt.
    Ich schaute Will Mallmann ins Gesicht, das einen gespannten Ausdruck zeigte.
    »Erkennst du sie?« fragte er. Ich nickte gedankenverloren. Die Antwort drang nur flüsternd über meine Lippen. »Ja, es sind die gleichen Zeichen, die sich einmal auf meinem Kreuz befunden haben…«
    ***
    Der deutsche Kommissar atmete schwer aus. »Dann bin ich ja beruhigt, daß ich mich nicht geirrt habe.«
    »Das kannst du wohl sagen.« Ich war mit meinen Gedanken weit weg, dachte über das Kreuz nach, über Lilith und erinnerte mich auch an die Kämpfe gegen sie.
    Nie war es mir gelungen, sie dazu zu zwingen, dem Kreuz wieder das ursprüngliche Aussehen zu geben. Mein Kreuz hatte im Laufe der Jahrhunderte eine große Wanderung gemacht und auch mehrere Besitzer gehabt. Es gab kein Duplikat von ihm, auch dieses hier war keines, aber es hatte die Zeichen.
    Woher?
    Ich schaute Will Mallmann an. Der Kommissar las die Frage aus meinem Gesichtsausdruck und hob bedauernd die Schultern. »Tut mir leid, John, ich kann dir keine Antwort geben.«
    »Das hatte ich mir gedacht. Aber wie bist du an das Kreuz gekommen? Kannst du das sagen?«
    »Wie gesagt, ich las den Artikel. Man hat es ausgebuddelt, als man Grabsteine an einer kleinen Taufkirche umstellen wollte. Ich weiß auch nicht, ob es nötig gewesen war, so tief zu graben, angeblich ja, weil das Fundament der Kirche abgestützt werden mußte, damit sich das Gelände nicht noch weiter senkte, denn der Boden dort ist einfach zu feucht. Man fand dieses alte Eisenkreuz also unter der Kirche.«
    »Weshalb hat man es dort hingelegt?«
    Will hob die Schultern. »Das kann ich dir nicht sagen. Es lag jedenfalls unter dem Altar.«
    Ich nickte. »Ja, das habe ich gelesen. Komisch, diese Zeichen sind doch nicht ohne Grund eingraviert worden. Der Besitzer des Kreuzes muß um die Bedeutung gewußt haben.«
    »Ja.« Mallmann stimmte mir zu. »Die Kirche übrigens ist die älteste im Bergischen Land.«
    Ich hob die Augenbrauen. »Bergischen Land, sagst du? Dann hat man es hier in der Nähe gefunden.«
    »Genau.«
    Ich lächelte. »Und du hast mich also nicht umsonst hergeholt, wie ich dich kenne.«
    »Das stimmt.«
    »Wo also ist die Fundstelle?«
    »In einer Stadt, die direkt an Köln grenzt. Sie heißt Bergisch Gladbach. Da sie mittlerweile auch mehr als hunderttausend Einwohner zählt, kann man sie als Großstadt bezeichnen, die aber ihren ländlichen Charakter in den vielen Ortsteilen bewahrt hat. Ein Ort heißt Refrath, wo die Kirche steht und das Kreuz gefunden wurde.«
    Ich hob beide Hände. »Langsam, langsam, Will. So schnell komme ich nicht mit. Bergisch Gladbach habe ich schon gelesen, als ich mal an der Ausfahrt vorbeirollte. Aber dieses Re-… re …. wie hieß das noch gleich?«
    »Refrath!«
    »Ja, genau.«
    Mallmann hob die Schultern. »Das muß man auch nicht kennen. Es sei denn, man spielt Golf.«
    »Zu teuer.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Aber ich werde nach Refrath fahren, mein lieber Will. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Der Kommissar mit der Römernase blinzelte mir zu. »Genau das habe ich gewollt. Am Telefon hätte ich dich wohl nicht heiß machen können, aber das hier ist anders.«
    »Das war ja klar.«
    Will nahm das Kreuz wieder an sich, nicht bevor ich einen letzten Blick darauf geworfen hatte. Als die Schlösser zuschnappten, fragte mich der Kommissar: »Was meinst du?«
    »Noch nicht
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