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0468 - Grab-Phantome greifen an

0468 - Grab-Phantome greifen an

Titel: 0468 - Grab-Phantome greifen an
Autoren: Jason Dark
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glaube nicht, daß da ein Grabstein gewackelt hat. Die stehen schon seit Jahrhunderten fest im Boden.«
    »Ich… ich habe nicht gelogen.«
    Olivers Schwester kam wieder und zerrte ihren Bruder ins Haus.
    Die Kunzens verabschiedeten sich mit einem Winken und setzten ihren Weg kopfschüttelnd fort.
    »Was sich Kinder so immer einfallen lassen«, sagte Uwe, als er die Schultern hob. »Verstehst du das?«
    »Nein.«
    »Die sehen zu viele Schauergeschichten.« Uwe lachte. »Wackelnde oder tanzende Grabsteine. So etwas habe ich auch noch nicht gehört. Mal schauen, ob sie uns auch etwas vorwackeln.«
    Elke Kunz schwieg. Bis oben an der Kreuzung, wo die Dolmanstraße herführte, hatte sie kein Wort gesprochen. Da die Ampel Rot zeigte, mußten sie warten.
    »Was ist los, Elke?«
    Sie drängte sich gegen ihren Mann, der einen Arm um ihre Schultern legte. »Ich weiß es auch nicht«, sagte sie. »Irgendwie haben mich Olivers Angaben beunruhigt.«
    »Nein, das sind Spinnereien.« Uwe schlug sich gegen die Stirn.
    »Wie können denn Grabsteine wackeln?«
    »Das weiß ich ja auch nicht, obwohl sich ja um die Taufkirche eine finstere Legende rankt.«
    »Richtig, Legende. Die Geschichte liegt über tausend Jahre zurück. Was daran wahr ist«, Uwe winkte ab, »kann keiner von uns wissen.« Die Ampel sprang um. Die Kunzes überquerten die Straße.
    Vor beiden Seiten der Ampelanlage stauten sich bereits die Wagen, und das auch noch nach zwanzig Uhr.
    Die Querstraßen der Kreuzung lagen ein wenig versetzt zur normalen Hauptstraße hin. Zwei kleine Katzen hockten im kahlen Gebüsch eines Vorgartens und schauten die Spaziergänger aus großen Augen an.
    Es war ein kalter Abend. Am Himmel zeigte sich eine winterliche Klarheit und präsentierte dem Beobachter den metallischen Glanz der Sterne.
    Die Temperaturen lagen schon leicht unter dem Gefrierpunkt. Am anderen Morgen würden die Straßen wieder glatt sein.
    Sie bogen in eine Straße ein, die Alt Refrath hieß. Sie führte ein Stück noch an Häusern entlang, dann durch ein Waldgebiet, dessen linke Seite zum Golfplatz gehörte. Die Bäume an der rechten Seite zählten schon zum Naherholungsgebiet Saaler Mühle, wo es auch ein großes Schulzentrum und zwei Schwimmbäder gab. Ein Hallenund ein Freibad.
    So weit brauchten sie aber nicht zu gehen. Sie mußte nur noch an einer Gaststätte vorbei. Sie lag auf der linken Seite. Ihr gegenüber befand sich ein barackenähnlicher Bau, in dem die Kegelbahn untergebracht war, die zur Gaststätte gehörte. Auch die Kunzens hatten hier mal gekegelt. Immer wenn eine neue Runde kam, mußte die Kellnerin über die Straße laufen, auch bei Regen.
    Dabei ging das Gerücht um, daß bei starkem Regen die Gläser nur bis zur Hälfte mit Kölsch gefüllt wurden. Den Rest besorgte der Regen. Aber das war ein Gerücht.
    Hinter der Kegelbaracke führte noch ein schmaler Weg nach rechts. Er grenzte bereits an die kleine Taufkirche, die mitsamt ihrem Friedhof von einer alten Backsteinmauer umgeben war.
    Von den Steinen war nicht allzu viel mehr zu sehen, weil sie unter Flechtengewächsen verschwanden. Wie ausgeschnitten wirkte da das kleine Eisentor vor dem normalen Kircheneingang.
    Je näher die Kunzens dem Ziel kamen, um so langsamer ging Elke. Ein Bus rollte an, fuhr an ihnen vorbei und stoppte an der Haltestelle. Zwei Fahrgäste stiegen aus. Sie liefen hastig über die Straße und verschwanden in der Gaststätte. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, verklangen auch der Stimmenwirrwarr und die Musik. Besonders Elke kam sich wieder wie auf einer einsamen Insel vor, umgeben von einer kalten, unheimlich wirkenden Düsternis.
    Uwe war bereits vor dem Tor stehengeblieben und hatte seine Hand auf die Klinke gelegt. »Willst du nicht kommen, Elke?« Er drehte sich zu ihr um.
    Sje hob die Schultern. »Ich weiß nicht.«
    »Was ist denn los mit dir?«
    »Ich habe so ein komisches Gefühl.«
    Uwe lachte. »Wegen der Grabsteine?«
    »Nicht nur das. Auch allgemein. Mir gefällt es hier plötzlich nicht mehr.«
    Er wiegte den Kopf. »Mädchen, laß dich doch nicht verrückt machen. Es gibt keine wackelnden Grabsteine. Wir schauen uns hier um, wie wir es uns vorgenommen haben.«
    Elke nickte und fragte gleichzeitig: »Hast du eine Taschenlampe dabei?«
    »Natürlich.« Uwe holte sie aus der Manteltasche und hielt sie hoch. Gleichzeitig drückte er die Klinke und stieß das Tor auf, das in den Angel quietschte.
    Elke schaute derweil an der Mauer vorbei und in die
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