Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb

Titel: 0463 - Das Drehbuch, das der Satan schrieb
Autoren:
Vom Netzwerk:
Schluchzen ein und griff zur Puderdose.
    »Wie haben Sie eigentlich herausgefunden, daß er mit mir…«, fragte sie, während sie ihr Näschen fotogen herrichtete.
    »Wenn du gestern hier gesessen hättest, wäre das noch zu akzeptieren gewesen. Heute aber mußtest du wissen, was bei deinem Chef los war. Und weil du es wissen mußtest, warst du zu ruhig und gelassen, als mein Kollege Cotton hier war.«
    »Der hat es aber nicht gemerkt!« trumpfte sie schnippisch auf!
    »Doch«, nickte Phil. »Es wäre schon auf dich zurückgekommen. Du hast nur vergessen, daß du im Grunde ein kleiner, unwichtiger Fisch bist.«
    »Dann lassen Sie mich doch laufen!« Sie warf ihm einen vielversprechenden Blick zu.
    »Diesen Vorschlag kannst du ja mal deinem Richter machen«, schlug Phil vor. Dann hörte er die Polizei kommen. Mit kurzen Worten unterrichtete er die Beamten.
    Er sprang in den Lift und fuhr nach unten.
    Aufatmend stellte er fest, daß Mr. High ihm trotz seiner Bedenken wegen der noch nicht abgeheilten Verletzungen einen Wagen geschickt hatte.
    »Rotlicht, Konzert — Verranzano Bridge…«, rief er dem Fahrer zu.
    »Bekannte Adresse?« fragte der zurück.
    »Ja, aber vom Victory Boulevard aus ohne Sirene. Einen Block vor dem bewußten Haus halten!«
    »Wollen Sie in diesem Zustand allein…«
    »Schneller!« befahl Phil. Er wollte nichts mehr über seinen Zustand hören.
    Sie schafften es in zwanzig Minuten. An der Ecke Metropolitan und Criswold Court ließ Phil den Fahrer anhalten.
    »Wenn ich in zehn Minuten nicht zurück bin, dürfen Sie nachkommen!«
    Er sprang aus dem Wagen und eilte los. Plötzlich hatte ihn eine unbestimmte Unruhe erfaßt, und er fiel unvermittelt in einen leichten Laufschritt. Unter den Verbänden wurde es ihm heiß, aber er achtete nicht darauf.
    Er bog um die Ecke in die Lakewood Road.
    Vor dem Higgold-Haus stand ein Tankwagen…
    ***
    Ein stechender Schmerz fuhr durch mein rechtes Knie, und irgendwie brachte ich es fertig, mit der linken Hand nach dem Gegenstand zu tasten, der auf dem Boden des Öltanks lag.
    Meine Miniaturlampe hatte den schwarzen Stahl im dunklen Öl vorher nicht erfassen können. Es war eine Maschinenpistole. Das Magazin fehlte.
    Ekelhaft klebrig drang das Öl durch meine Kleider. Es brannte in meinen Augen, und aus den Haaren lief es in Strömen über mein Gesicht.
    Der Öldunst raubte mir den Atem, und ich fühlte die Benommenheit hochsteigen.
    Ich wußte, daß dies mein Ende sein mußte, wenn nicht ein Wunder geschah.
    Wie infernalische Gongschläge klang es an meine Ohren, als sich draußen jemand am fast leeren Tank zu schaffen machte. Ich wußte, wer es war. Meine rechte Hand tastete zur 38er Special in der Schulterhalfter. Doch alles war glitschig — meine Hände, die Kleider, die Halfter und die Pistole. Die Waffe glitt mir aus den Händen und platschte irgendwo in das Öl. Ich streckte mich nach ihr, glitt aus und fiel wieder in das furchtbare Bad.
    Im gleichen Moment schnitt der blendende Schein einer starken Handlampe in mein stählernes Gefängnis.
    »Lassen Sie die Pistole liegen, Cotton«, sagte Benjamin B. Higgold hämisch. »Beim ersten Schuß fliegen Sie vermutlieh mit dem ganzen Tank in die Luft — wenn Ihr Schießeisen überhaupt noch funktioniert.«
    »Sie sind ein Satan, Higgold. Aber ich habe dafür gesorgt, daß Sie jetzt ein Satan ohne Tarnkappe sind. Jeder Polizeibeamte in den Staaten und in allen Ländern, die zur Interpol gehören, wird Sie suchen. Und man wird Sie finden!«
    »Es wird noch manchem so gehen wie Ihnen, Cotton«, sagte seine kalte Stimme. »Mir wird es noch lange gutgehen. Sie wissen ja, mit Geld steht einem Mann wie mir die Welt offen!«
    »Sie haben Ihr Geld nicht, Higgold. Und Sie werden es auch nie bekommen…«
    Das Sprechen fiel mir von Sekunde zu Sekunde schwerer. Ich wußte, daß ich nur noch wenige Minuten Zeit hatte, bevor ich von den Gasen im Tank überwältigt würde.
    »Ich werde es bekommen, Cotton. Sie werden dort unten vor meinen Augen sterben. Dann werde ich den Tank wieder füllen. Ich habe ein Tankfahrzeug vor der Tür, und niemand wird sehen, daß ich Higgold bin. Ich sehe aus wie Tausende von Tankwagenfahrern. Das neue Öl wird mein Geld an die Luke schwemmen, über Ihre Leiche hinweg…«
    »Nein, Higgold. Ich habe ein Gasfeuerzeug in der Tasche. Es wird auch im Öl noch funktionieren. Sie werden mich umbringen, aber ich werde Ihnen den Fluchtweg abschneiden, indem ich Ihr Geld
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher