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0455 - Auf der Arenawelt

Titel: 0455 - Auf der Arenawelt
Autoren: Unbekannt
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ihre lange Zunge mühelos einsetzen.
    Kyleroschen kämpften niemals gegeneinander. Auf Schakamona ließ man sie vor allem gegen Jamons kämpfen.
    Die Jamons waren Riesenvögel von Portonnosch. Ihre Flügelspannweite betrug sechs Meter. Mit ihren scharfen Krallen konnten sie die Zunge eines Kyleroschen packen und zerfetzen. In siebzig von hundert Kämpfen siegten jedoch die Kyleroschen.
    In einem der nächsten Käfige lag ein toter Droschen. Er mußte erst vor wenigen Augenblicken gestorben sein, denn er lag auf der Seite. Wenn die Muskeln eines gestorbenen Droschons sich entspannten, pflegte der Körper des Tieres so lange hin und her zu rollen, bis er eine Rückenlage eingenommen hatte. Dieses Phänomen war auf die natürliche Umwelt des Droschons zurückzuführen. Auf seiner Heimatwelt gab es eine Insektenrasse, die in den Körpern toter Droschons ihre Nester baute. Diese Käfer konnten jedoch nur vom Bauch aus in den Körper eindringen, da alle anderen Stellen mit dicker Haut überzogen waren.
    Der hier nutzlose Droschon kam nun in den Konverter.
    Torschakan rollte weiter.
    Er erreichte die Käfige mit den Mutationen. Viele davon verfügten über Intelligenz. Sie verhielten sich ruhig, wenn Torschakan vorbeikam. Er quälte sie oft, um ihnen seine Überlegenheit zu beweisen. Viele von ihnen wandten sich ab.
    Andere, deren Lebenswille noch ungebrochen war, starrten haßerfüllt zu dem greisen Takerer heraus.
    Die Mutationen kamen von Welten, auf denen im Verlauf des großen Krieges Waffen mit spaltbarem Material zum Einsatz gekommen waren. Es gab nur wenige Mutationen, die man für Arenakämpfe verwenden konnte. Jene, die sich in den Käfigen aufhielten, ähnelten einander, obwohl sie von verschiedenen Welten kamen.
    Intelligente Mutationen mußten auf Schakamona gegen andere Kreaturen kämpfen. Man wußte vorher nie genau, wie so ein Kampf ausgehen würde. Manche Mutationen ließen sich von ihrem Gegner einfach abschlachten, andere wieder kämpften mit dem Mut der Verzweiflung.
    Die größeren Tiere wurden in den hinteren Ställen gefangengehalten. Es gab vier Hauptarten: Garschos, Trohmonen, öllyrosts und Polsos. Sie waren die begehrtesten Tiere. Vor allem die weißbepelzten Polsos wurden gern übernommen, wenn sie im Kampf gegen einen Öllyrost oder einen Trohmonen zu unterliegen drohten.
    Ein Polso war ein Tier, das sich langsam bewegte und mit seinen fast handgroßen blauen Augen alles genau beobachtete. Wenn ein Polso gereizt wurde, richtete er sich auf die Hinterbeine und ließ seinen drei Tonnen schweren Körper auf den Gegner fallen. Dabei versuchte er, die Klauen seiner Vorderbeine in den Körper des Gegners zu pressen.
    Torschakan hatte schon oft an den Kämpfen teilgenommen und war dabei immer wieder in Polsos gesprungen. Die Polsos waren die einzigen Tiere, die von Torschakan nicht gequält wurden.
    Der Arenameister hörte ein Summen am Eingang. Er drehte den Rollstuhl, denn das Signal bedeutete, daß jemand oben den Lift betreten hatte, um nach unten zu fahren.
    Torschakan blickte auf die große Uhr über dem Eingang. Die Wärter konnten jetzt noch nicht zurückkommen.
    Wahrscheinlich war es Jofromet, der zusammen mit den Olkonoren die beiden neuen Tiere brachte.
    Torschakan rollte aus den Stallungen und begann sich in den Nebenraum, den nur er betreten durfte. Von hier aus konnte er alle Räume des gesamten Gebäudekomplexes über Bildschirme beobachten.
    Gespannt wartete er auf das Auftauchen Jofromets.
    Torschakan hielt Jofromet für einen der besten Tierpfleger auf Schakamona. Jofromet konnte gut mit den gefangenen Kreaturen umgehen. Nur er durfte es wagen, den Käfig eines öllyrosts oder eines Droschons zu betreten.
    Der Arenameister wußte, daß Jofromet sich heimlich einen Gardon hielt, aber er ließ den Tierpfleger gewähren. Wenn der Gardon größer wurde, mußte ihn Jofromet ihn sowieso aus seinem Zimmer entfernen und in einen Käfig bringen. Die ersten zehn Jahre ihres Lebens waren Gardons nahezu bewegungsunfähig. Während dieser Zeit lebten sie auf ihrer Heimatwelt in Symbiose mit einer meterhohen Fettpflanze.
    Sobald sie aus diesem Verhältnis entlassen wurden, verwandlten sie sich in raubgierige Ungeheuer.
    Torschakans Gedanken wurden unterbrochen, als er auf den Bildschirmen eine Bewegung ausmachte.
    Jofromet betrat die Stallungen und blickte sich um.
    Wahrscheinlich suchte er nach geeigneten Ställen für die beiden Neuankömmlinge. Auch die sechs Olkonoren erschienen jetzt im
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